Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenIn der Zulassungsstudie wurden nur solche Patienten behandelt, die eine adjuvante Vorbehandlung mit Trastuzumab und Chemotherapie erhielten. Für die Situation nach anderen neoadjuvanten oder adjuvanten Vortherapien liegen derzeit keine Daten vor.
Durchfall
Durchfall wurde während der Behandlung mit Nerlynx berichtet (siehe Rubriken «Dosierung/Anwendung» und «Unerwünschte Wirkungen»). Es kann sich dabei um schweren Durchfall handeln, der mit Dehydratation einhergeht.
Durchfall tritt gewöhnlich früh während der ersten oder zweiten Woche der Behandlung mit Nerlynx auf und kann wiederholt auftreten.
Patienten sollten angewiesen werden, die prophylaktische Durchfallbehandlung zusammen mit der ersten Nerlynx-Dosis zu beginnen und während der ersten 1–2 Monate der Nerlynx-Behandlung regelmässige Dosen des Durchfallmedikaments einzunehmen, sodass eine Häufigkeit von 1–2 Stuhlgängen pro Tag erreicht wird.
Ältere Patienten
Ältere Patienten (≥65 Jahre) haben ein erhöhtes Risiko für Niereninsuffizienz und Dehydratation, die eine Komplikation von Durchfall sein können, weswegen diese Patienten sorgfältig überwacht werden sollten.
Patienten mit einer signifikanten, chronischen Erkrankung des Gastrointestinaltrakts
Patienten mit einer signifikanten, chronischen Erkrankung des Gastrointestinaltrakts und Durchfall als Hauptsymptom wurden nicht in die Pivotstudie einbezogen und sollten sorgfältig überwacht werden.
Nierenfunktionsstörung
Patienten mit Nierenfunktionsstörung haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen durch Dehydratation, wenn bei ihnen Durchfall auftritt, und sollten daher sorgfältig überwacht werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» und Rubrik «Pharmakokinetische Eigenschaften»).
Leberfunktion
Lebertoxizität wurde bei Patienten berichtet, die mit Nerlynx behandelt wurden. Leberfunktionstests, einschliesslich Überwachung von Alaninaminotransferase (ALT), Aspartataminotransferase (AST) und Gesamtbilirubin, sollten während der Behandlung in Woche 1, in den 3 Folgemonaten monatlich und danach alle 6 Wochen bzw. solange dies klinisch indiziert ist, durchgeführt werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Patienten mit Durchfall Schweregrad ≥3, denen intravenös Flüssigkeit zugeführt werden muss oder die Zeichen bzw. Symptome von Lebertoxizität wie zunehmende Fatigue, Übelkeit, Erbrechen, Gelbsucht, Schmerz oder Druckschmerz im rechten oberen Quadranten, Fieber, Hautausschlag und/oder Eosinophilie aufweisen, müssen hinsichtlich der Änderungen der Leberfunktionstests beurteilt werden. Das fraktionierte Bilirubin und die Prothrombinzeit sollten während der Beurteilung der Lebertoxizität ebenfalls erfasst werden.
Linksventrikuläre Funktion
Linksventrikuläre Dysfunktion wurde mit HER2-Hemmung in Verbindung gebracht. Nerlynx wurde nicht bei Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) unterhalb des unteren Grenzwerts oder bei Patienten mit einer Anamnese signifikanter Herzerkrankungen untersucht. Bei Patienten mit bekannten Herz-Risikofaktoren sollte, sofern klinisch indiziert, eine Herzüberwachung, einschliesslich der Beurteilung von LVEF, durchgeführt werden.
Protonenpumpen-Inhibitoren (PPIs), H2-Rezeptorantagonisten und Antazida
Behandlungen, die den pH-Wert des Magens erhöhen, können die Resorption von Neratinib vermindern und damit die systemische Exposition verringern. Die gleichzeitige Behandlung mit Protonenpumpen-Inhibitoren (PPIs) wird nicht empfohlen. Im Falle der Anwendung von H2-Rezeptor-Antagonisten oder Antazida sollten die Verabreichungsmodalitäten angepasst werden (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
Schwangerschaft
Neratinib kann bei Verabreichung an schwangere Frauen den Fötus schädigen (siehe Rubrik «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Nerlynx steht in Verbindung mit Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes. Patienten, die Symptome von Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes aufweisen, sollten sorgfältig überwacht werden (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»).
Begleitbehandlungen mit CYP3A4- und P-gp-Hemmern
Begleitbehandlungen mit starken oder moderaten CYP3A4- und P-gp-Hemmern werden aufgrund des Risikos einer erhöhten Neratinib-Exposition nicht empfohlen. Wenn der Hemmer nicht vermieden werden kann, ist eine Anpassung der Nerlynx-Dosierung vorzunehmen (siehe Rubriken «Dosierung/Anwendung», Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen und «Interaktionen»).
Grapefruit- und Granatapfelsaft sollte während der Behandlung mit Nerlynx vermieden werden (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
Begleitbehandlung mit moderaten Induktoren von CYP3A4 und P-gp
Eine begleitende Behandlung mit moderaten CYP3A4- und P-gp-Induktoren wird nicht empfohlen, da sie zu einer Verminderung der Wirksamkeit von Neratinib führen kann (siehe Rubriken «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
Begleitbehandlung mit P-gp-Substraten
Patienten, die gleichzeitig mit Wirkstoffen behandelt werden, die ein enges therapeutisches Fenster aufweisen und bei deren Aufnahme gastrointestinale P-gp-Transporter beteiligt sind, sollten sorgfältig überwacht werden (siehe Rubriken «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
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