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Fachinformation zu Nerlynx®:Pierre Fabre Pharma SA
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Dosierung/Anwendung

Die Behandlung mit Nerlynx muss von einem Arzt mit Erfahrung in der Verabreichung von Krebsmedikamenten initiiert und überwacht werden.
Übliche Dosierung
Die empfohlene Tagesdosis von Nerlynx beträgt 240 mg, entsprechend sechs 40-mg-Tabletten, welche einmal täglich oral einzunehmen sind. Nerlynx sollte zusammen mit Nahrung eingenommen werden, vorzugsweise morgens. Die Behandlung muss innerhalb eines Jahres nach Abschluss der Trastuzumab-Therapie initiiert werden.
Therapiedauer
Die Therapiedauer beträgt ein Jahr ohne Unterbrechung.
Durchfallprophylaxe unter Nerlynx
Eine Durchfallprophylaxe wird während der ersten 56 Tage der Nerlynx-Behandlung empfohlen. Hierzu sollten in den ersten zwei Wochen ab dem Zeitpunkt der ersten Nerlynx-Dosis 4 mg Loperamid dreimal täglich angewendet werden, danach 4 mg zweimal täglich (Angaben zur Dosisanpassung bei Auftreten von Durchfall siehe unten, Tabelle 3).
Dosisanpassung aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Es wird empfohlen, die Dosis von Nerlynx im Hinblick auf die Sicherheit und Verträglichkeit des jeweiligen Patienten anzupassen. Das Management bestimmter Nebenwirkungen kann eine Unterbrechung der Einnahme und/oder eine Verringerung der Dosis entsprechend Tabelle 1, Tabelle 2, Tabelle 3 und Tabelle 4 erforderlich machen.
Die Behandlung mit Nerlynx ist bei Patienten zu beenden, die
·sich im Hinblick auf die behandlungsbedingte Toxizität nicht auf Grad 0 bis 1 erholen,
·Toxizitäten aufweisen, die zu einer Verzögerung der Behandlung >3 Wochen führen, oder
·120 mg täglich nicht vertragen.
Weitere klinische Situationen können zu Dosisanpassungen führen, falls klinisch indiziert (z.B. intolerable Toxizitäten, persistierende Grad-2-Nebenwirkungen).
Tabelle 1: Änderungen der Nerlynx-Dosis bei Nebenwirkungen

Dosierung

Nerlynx-Dosis

Empfohlene Anfangsdosis

240 mg täglich

Erste Dosisreduktion

200 mg täglich

Zweite Dosisreduktion

160 mg täglich

Dritte Dosisreduktion

120 mg täglich

Tabelle 2: Nerlynx-Dosisanpassungen und -Management – allgemeine Toxizitäten*

Schweregrad der Toxizität†

Massnahme

Schweregrad 3

Nerlynx absetzen bis zur Erholung auf Grad ≤1 oder Baseline innerhalb von 3 Wochen nach Unterbrechen der Behandlung. Danach die Nerlynx-Behandlung mit der nächstniedrigeren Dosierung fortsetzen. Wenn innerhalb von 3 Wochen keine Erholung von der Toxizität mit Schweregrad 3 eintritt, Nerlynx permanent absetzen.

Schweregrad 4

Nerlynx permanent absetzen.

* Informationen zum Management von Durchfall und Lebertoxizität finden Sie in Tabelle 3 und Tabelle 4 unten.
† Gemäss CTCAE v4.0
Dosisanpassung bei Durchfall
Die Behandlung von Durchfall erfordert die korrekte Anwendung eines Durchfallmedikaments, Ernährungsänderungen und eine angemessene Änderung der Nerlynx-Dosis. Leitlinien zur Anpassung der Nerlynx-Dosis bei Durchfall finden Sie in Tabelle 3.
Tabelle 3: Dosisanpassung bei Durchfall

Schweregrad des Durchfalls*

Massnahme

·Durchfall mit Schweregrad 1
[Steigerung um <4 Stuhlgänge pro Tag gegenüber Baseline]
·Durchfall mit Schweregrad 2
[Steigerung um 4-6 Stuhlgänge pro Tag gegenüber Baseline] über einen Zeitraum von <5 Tagen
·Durchfall mit Schweregrad 3
[Steigerung um ≥7 Stuhlgänge pro Tag gegenüber Baseline; Inkontinenz; Krankenhauseinweisung indiziert; eingeschränkte Möglichkeit der Eigenversorgungstätigkeiten des täglichen Lebens] über einen Zeitraum von ≤2 Tagen

·Durchfallbehandlung dem Schweregrad des Durchfalls entsprechend anpassen.
·Ernährung ändern.
·Flüssigkeitsaufnahme von etwa 2 l/Tag sicherstellen, um Dehydratation zu vermeiden.
·Bei Verbesserung des Zustands auf Schweregrad ≤1 oder Baseline ggf. erneute Durchfallprophylaxe bei jeder nachfolgenden Nerlynx-Einnahme in Betracht ziehen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

·Jeder Schweregrad mit Komplikationen†
·Durchfall mit Schweregrad 2, der 5 Tage oder länger anhält‡
·Durchfall mit Schweregrad 3, der zwischen 2 Tagen und 3 Wochen anhält‡

·Nerlynx-Behandlung unterbrechen.
·Ernährung ändern.
·Flüssigkeitsaufnahme von etwa 2 l/Tag sicherstellen, um Dehydratation zu vermeiden.
·Wenn in einer Woche oder weniger eine Erholung auf Durchfall mit Schweregrad ≤1 eintritt, Nerlynx-Behandlung mit derselben Dosis fortsetzen.
·Wenn es länger als eine Woche dauert, bis eine Erholung auf Durchfall mit Schweregrad ≤1 eintritt, Nerlynx-Behandlung mit verminderter Dosis fortsetzen (siehe Tabelle 1).
·Bei Verbesserung des Zustands auf Schweregrad ≤1 oder Baseline ggf. erneute Durchfallprophylaxe bei jeder nachfolgenden Nerlynx-Einnahme in Betracht ziehen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Wenn Durchfall mit Schweregrad 3 länger als 3 Wochen anhält, Nerlynx permanent absetzen.

·Durchfall mit Schweregrad 4 [lebensbedrohliche Folgen; Notfalleingriff indiziert]

·Nerlynx permanent absetzen.

·Rückfall auf Durchfall mit Schweregrad 2 oder höher bei 120 mg pro Tag

·Nerlynx permanent absetzen.

* Gemäss CTCAE v4.0
† Komplikationen umfassen Dehydratation, Fieber, Hypotonie, Niereninsuffizienz oder Neutropenie mit Schweregrad 3 oder 4
‡ Trotz optimaler medizinischer Behandlung
Dosisanpassungen bei Lebertoxizität
Leitlinien zur Anpassung der Nerlynx-Dosis im Fall von Lebertoxizität finden Sie in Tabelle 4 (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Tabelle 4: Dosisanpassungen bei Lebertoxizität

Schweregrad der Lebertoxizität*

Massnahme

·ALT Schweregrad 3 (>5–20 x ULN)
ODER
·Bilirubin Schweregrad 3 (>3–10 x ULN)

·Nerlynx absetzen bis zur Erholung auf Schweregrad ≤1.
·Alternative Ursachen beurteilen.
·Bei Erholung auf Schweregrad ≤1 innerhalb von 3 Wochen Nerlynx-Behandlung mit der nächstniedrigeren Dosis fortsetzen. Wenn trotz Dosisreduktion erneut ALT oder Bilirubin mit Schweregrad 3 auftritt, Nerlynx permanent absetzen.

·ALT Schweregrad 4 (>20 x ULN)
ODER
·Bilirubin Schweregrad 4 (>10 x ULN)

·Nerlynx permanent absetzen.
·Alternative Ursachen beurteilen.

ULN = Oberer Normgrenzwert; ALT = Alaninaminotransferase
* Gemäss CTCAE v4.0
Spezielle Dosierungsanweisungen
Verwendung von CYP3A4-/P-gp-Hemmern
Wenn die Hemmer nicht vermieden werden können, ist die Nerlynx-Dosis
·auf eine einmalige tägliche Einnahme von 40 mg (eine einzelne 40 mg-Tablette) zu reduzieren und zusammen mit einem starken CYP3A4-/P-gp-Hemmer einzunehmen.
·im Falle der gleichzeitigen Einnahme mit einem moderaten CYP3A4-/P-gp-Hemmer auf 40 mg einmal täglich (eine Tablette) zu reduzieren und bei guter Verträglichkeit auf 80 mg für mindestens 1 Woche, dann auf 120 mg für mindestens 1 Woche und anschliessend auf 160 mg als maximale Tagesdosis erhöhen. Der Patient sollte sorgfältig überwacht werden, insbesondere bezüglich der Wirkung auf den Gastrointestinaltrakt, einschliesslich Durchfall und Lebertoxizität.
Nach der Absetzung des starken oder moderaten CYP3A4-/P-gp-Hemmers ist mit der vorherigen Dosis von Nerlynx 240 mg fortzufahren (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
Grapefruit und Granatapfel
Die gleichzeitige Verabreichung von Neratinib mit Grapefruit oder Granatapfel/ Grapefruit- oder Granatapfelsaft wird nicht empfohlen (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Interaktionen»).
H2-Rezeptor-Antagonisten und Antazida
Wenn H2-Rezeptor-Antagonisten verwendet werden, sollte Nerlynx mindestens 2 Stunden vor oder 10 Stunden nach der Einnahme des H2-Rezeptor-Antagonisten eingenommen werden. Zwischen der Einnahme einer Nerlynx-Dosis und der Einnahme von Antazida sollten mindestens 3 Stunden liegen (siehe Rubriken «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Interaktionen» und «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse A oder B) ist keine Dosisanpassung erforderlich (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Nerlynx wurde nicht bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung, einschliesslich Dialysepatienten, getestet. Die Behandlung von Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung oder Dialysepatienten wird nicht empfohlen (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Es ist keine Dosisanpassung erforderlich. Für Patienten im Alter von ≥85 Jahren liegen keine Daten vor.
Kinder und Jugendliche
Nerlynx wird nicht bei Kindern und Jugendlichen angewendet.
Ausgelassene Dosis
Verpasste Dosen dürfen nicht nachgeholt werden und die Behandlung muss mit der nächsten planmässigen empfohlenen Tagesdosis fortgesetzt werden.
Art der Anwendung
Nerlynx ist zur oralen Einnahme vorgesehen. Die Tabletten sollten als Ganzes möglichst mit Wasser geschluckt und nicht zerdrückt oder aufgelöst und vorzugsweise morgens zusammen mit Nahrung eingenommen werden (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).

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