ÜberdosierungAnzeichen und Symptome
Eine Überdosierung mit dem Muscarinrezeptor-Antagonisten Propiverin kann zu schweren anticholinergen Nebenwirkungen führen. Es können periphere Symptome und zentralnervöse Störungen auftreten, wie z. B.:
·starke Mundtrockenheit;
·Bradykardie, im weiteren Verlauf Tachykardie möglich;
·Mydriasis und Akkommodationsstörungen;
·Harnverhalt;
·Hemmung der Darmmotilität;
·Unruhe, Verwirrtheit, Halluzinationen, Konfabulation;
·Schwindel, Übelkeit, Sprachstörungen und Muskelschwäche.
Behandlung
·Im Falle einer Überdosierung mit Propiverinhydrochlorid sollte Aktivkohle als Suspension in ausreichend Wasser verabreicht werden.
·Eine Magenspülung ist nur unter Intubationsschutz und Verwendung eines eingeölten Schlauches (trockene Schleimhäute), wenn innerhalb einer Stunde nach Aufnahme von Propiverin durchführbar, in Erwägung zu ziehen. Erbrechen darf nicht induziert werden.
·Forcierte Diurese oder Hämodialyse sind zur Beschleunigung der Elimination nicht effektiv wirksam.
·Bei schweren zentralen anticholinergen Nebenwirkungen (z.B. Halluzinationen, ausgeprägte Erregungszustände) kann Physostigmin als Antidot verabreicht werden.
·Bei Krampfanfällen oder ausgeprägten Erregungszuständen: Behandlung mit Benzodiazepinen.
·Bei Atemdepression: Behandlung durch künstliche Beatmung.
·Bei Harnverhalt: Behandlung durch Katheterisierung.
·Bei Mydriasis: Behandlung mit Pilocarpin-Augentropfen und/oder Abdunkeln des Patientenzimmers.
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