Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Empfohlene Tagesdosen sind:
Kinder
Täglich durchschnittlich 0,8 mg/kg in zwei bis drei Einzeldosen
Mögliche Dosierschemen
Körpergewicht (kg)
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Mictonet pro Tag
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12 - 16
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1 - 0 - 1
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17 - 22
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1 - 1 - 1
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23 - 28
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2 - 0 - 2
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29 - 34
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2 - 1 - 2
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≥35
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2 - 2 - 2 oder 3 - 0 - 3
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Bei Kindern mit einem Körpergewicht über 35 kg entspricht die Maximaldosierung der Standarddosierung bei Erwachsenen von zweimal täglich 15 mg (2 x 3 Mictonet).
Die Behandlung der überaktiven Blase sollte nicht vor dem 5. Lebensjahr beginnen, da in vielen Fällen die organische Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. Die Behandlung der neurogenen Detrusorhyperaktivität aufgrund von Rückenmarkschädigung kann dagegen auch vor dem 5. Lebensjahr beginnen. Die Gabe von Propiverinhydrochlorid an Kinder unter 1 Jahr wird aufgrund fehlender Daten nicht empfohlen.
Die Behandlung von Kindern soll nur im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes erfolgen (z.B. sog. «Urotherapie» bei idiopathischer Blasenüberaktivität).
Erwachsene
Als Standarddosis bei idiopathischer Detrusorhyperaktivität werden zweimal täglich 15 mg Propiverinhydrochlorid empfohlen; eine Steigerung auf dreimal täglich ist möglich. Einige Patienten können bereits auf eine Dosis von 15 mg täglich ansprechen (3 x 5 mg).
Bei neurogener Detrusorhyperaktivität wird eine Dosierung von dreimal täglich 15 mg Propiverinhydrochlorid empfohlen. Die maximal empfohlene Tagesdosis ist 45 mg.
Wegen des geringen Wirkstoffgehaltes wird Mictonet hauptsächlich im Kindesalter bzw. bei Erwachsenen mit geringem Körpergewicht angewendet.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Im Allgemeinen gibt es kein spezielles Dosierschema für Ältere.
Mictonet sollte bei Patienten mit den folgenden Erkrankungen mit Vorsicht und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung der möglichen Nebenwirkungen angewendet werden:
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit einer leichten Einschränkung der Leberfunktion besteht keine Notwendigkeit der Dosisanpassung; die Behandlung sollte jedoch mit Vorsicht erfolgen. Es wurden keine Studien durchgeführt, um die Anwendung von Propiverin bei Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Einschränkung der Leberfunktion zu untersuchen. Die Anwendung wird deshalb bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit einer leichten oder mittelschweren Einschränkung der Nierenfunktion muss die Dosierung nicht angepasst werden, diese sollten jedoch mit Vorsicht behandelt werden. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionseinschränkung (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) beträgt die maximale Tagesdosis 30 mg.
Art der Anwendung
Die gleichzeitige Einnahme von Propiverin mit einer fettreichen Mahlzeit erhöht die Bioverfügbarkeit von Propiverin. Die Einnahme sollte deshalb vor den Mahlzeiten erfolgen. Dies ist besonders für Patienten mit Einschränkung von Leber- oder Nierenfunktion von Bedeutung.
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