Dosierung/AnwendungNur zur intravenösen (i.v.) Infusion bestimmt.
Die Behandlung mit ZEPZELCA ist durch einen Arzt mit Erfahrung in Onkologie einzuleiten und zu beaufsichtigen.
Anweisungen zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung siehe «Hinweise für die Handhabung».
Allgemeine Zielpopulation
Die empfohlene Dosis beträgt 3.2 mg/m2 als intravenöse Infusion über 1 Stunde alle 21 Tage bis zum Eintritt einer Krankheitsprogression oder inakzeptablen Toxizität.
Die Patienten müssen folgende Kriterien erfüllen, bevor ZEPZELCA erstmals oder wieder verabreicht wird:
Behandlungskriterien – vor Beginn des ersten Zyklus
a)Hämoglobin ≥9.0 g/dl, vorherige Erythrozytentransfusionen sind bei klinischer Indikationsstellung erlaubt; absolute Neutrophilenzahl (ANC) ≥1.5x109/l; Thrombozytenzahl ≥100x109/l.
b)Alaninaminotransferase (ALT) und Aspartataminotransferase (AST) ≤3.0xULN (Upper Limit of Normal, obere Normgrenze).
c)Gesamtbilirubin ≤1.5xULN oder direktes Bilirubin ≤ULN (wenn Gesamtbilirubin >1.5xULN).
d)Albumin ≥3 g/dl.
e)Berechnete Kreatinin-Clearance (CrCl) ≥30 ml/Minute (mittels Cockcroft-Gault-Formel).
Kriterien für die Wiederbehandlung:
a)Hämoglobin ≥8.0 g/dl, vorherige Erythrozytentransfusionen sind bei klinischer Indikationsstellung erlaubt (um die Behandlung einzuleiten)
b)Absolute Neutrophilenzahl (ANC) ≥1.5x109/l
c)Thrombozytenzahl ≥100x109/l.
d)Alaninaminotransferase (ALT) und Aspartataminotransferase (AST) ≤3.0xULN.
e)Gesamtbilirubin ≤1.5xULN oder direktes Bilirubin ≤ULN (wenn Gesamtbilirubin >1.5xULN).
f)Albumin ≥3 g/dl.
g)Berechnete Kreatinin-Clearance (CrCl) ≥30 ml/Minute (mittels Cockcroft-Gault-Formel).
Fortsetzen der Behandlung und Behandlungsverzögerungen
Weitere Behandlungszyklen (d. h. Zyklus 2 oder darauf folgende) erfolgen alle 21 Tage, wenn der Patient alle oben angeführten Kriterien für die Behandlung und Wiederbehandlung erfüllt.
Wenn ein Patient an Tag 1 eines jeden Zyklus nach Zyklus 1 die Kriterien für die Weiterbehandlung nicht erfüllt, wird die Behandlung bis zur angemessenen Erholung ausgesetzt (bis maximal 21 Tage nach dem ursprünglich vorgesehenen Behandlungstermin). Wenn nach diesen 21 Tagen Verzögerung keine Erholung eingetreten ist, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Medikation vor der Infusion:
Folgende Arzneimittel werden vor der Infusion als antiemetische Prophylaxe verabreicht:
·Kortikosteroide (intravenöses Dexamethason 8 mg oder Äquivalent)
·Serotonin-Antagonisten (intravenöses Ondansetron 8 mg oder Äquivalent)
Medikation nach der Infusion:
Gegebenenfalls kann folgende Postmedikation verabreicht werden:
Verlängerte Gabe jeglicher der folgenden Antiemetika über 2 Tage nach der Infusion:
·Kortikosteroide (orales Dexamethason 4 mg oder Äquivalent)
·Serotonin-Antagonisten (orales Ondansetron 8 mg oder Äquivalent)
·Metoclopramid (10 mg oder Äquivalent intravenös oder oral alle 8 Stunden)
Dosisanpassung bei unerwünschten Wirkungen/Interaktionen
Dosisanpassung bei unerwünschten Wirkungen
In Tabelle 1 sind die empfohlenen Dosisverringerungen bei unerwünschten Wirkungen aufgelistet.
Tabelle 1: Dosisverringerung von ZEPZELCA bei unerwünschten Wirkungen
Dosis
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1. Dosisverringerung
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2. Dosisverringerung
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3. Dosisverringerung
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3.2 mg/m2
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2.6 mg/m2
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2.0 mg/m2
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Therapieabbruch
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In Tabelle 2 sind die Dosisanpassungen von ZEPZELCA bei unerwünschten Wirkungen angegeben.
Tabelle 2: Dosisanpassungskriterien für ZEPZELCA bei unerwünschten Wirkungen
Unerwünschte Wirkung
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Schweregrada
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Dosisanpassung
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Neutropenieb [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Neutropenie des Grads 4 oder Febrile Neutropenie jeden Grades
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·ZEPZELCA aussetzen bis Grad ≤1 UND ·Behandlung mit ZEPZELCA mit verringerter Dosis wiederaufnehmen
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Thrombozytopenie [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Grad 3 mit Blutungen oder Grad 4
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·ZEPZELCA aussetzen bis Thrombozytenzahl ≥100'000/mm3 UND ·Behandlung mit ZEPZELCA mit verringerter Dosis wiederaufnehmen
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Lebertoxizität [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Grad 2
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·ZEPZELCA aussetzen bis Grad ≤1 UND ·Behandlung mit ZEPZELCA mit derselben Dosis wiederaufnehmen
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Grad ≥3
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·ZEPZELCA aussetzen bis Grad ≤1 UND ·Behandlung mit ZEPZELCA mit verringerter Dosis wiederaufnehmen
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Rhabdomyolyse [siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»]
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Grad 2
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·ZEPZELCA aussetzen bis Grad ≤1 UND ·Behandlung mit ZEPZELCA mit derselben Dosis wiederaufnehmen
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Grad ≥3
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·Behandlung endgültig abbrechen
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Nichthämatologische Toxizität
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Grad 2
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·ZEPZELCA aussetzen bis Grad ≤1 UND ·Behandlung mit ZEPZELCA mit derselben Dosis wiederaufnehmen
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Grad ≥3
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·ZEPZELCA aussetzen bis Grad ≤1 UND ·Behandlung mit ZEPZELCA mit verringerter Dosis wiederaufnehmen
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Neutropenie in Verbindung mit Infektion/Sepsis
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Alle Grade
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·Dosis von ZEPZELCA verringern
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Alle unerwünschten Wirkungen, die ein häufiges oder verlängertes (>2 Wochen) Aussetzen erfordern
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-
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·Dosis von ZEPZELCA verringern oder Behandlung abbrechen
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aNational Cancer Institute Common Terminology Criteria for Adverse Events (NCI CTCAE) Version 4.0.
bPatienten mit isolierter Neutropenie Grad 4 (Neutrophilenzahl unter 500 Zellen/mm3) können anstelle einer Verringerung der Lurbinectedin-Dosis eine Prophylaxe mit G-CSF erhalten.
Nach einer Dosisreduktion ist eine erneute Dosissteigerung nicht erlaubt.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von lurbinectedin bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht erwiesen. Daher darf dieses Arzneimittel bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter (CrCl 60-89 ml/min) oder mässiger (CrCl 30-59 ml/min) Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Für die Anwendung von lurbinectedin bei schwerer (CrCl <30 ml/min) bzw. terminaler Niereninsuffizienz liegen keine Untersuchungen an einer ausreichenden Patientenzahl vor, um das Risiko abschätzen zu können. Die Anwendung sollte nur mit Vorsicht und unter sorgfältiger Überwachung erfolgen.
Bei Patienten mit einer berechneten Kreatinin-Clearance von weniger als 30 ml/min darf ZEPZELCA nicht angewendet werden.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz (Gesamtbilirubin ≤ULN und AST >ULN oder Gesamtbilirubin 1.0-1.5×ULN und beliebiger AST-Wert) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Die Anwendung von lurbinectedin bei Patienten mit mässiger oder schwerer Leberinsuffizienz (Gesamtbilirubin >1.5×ULN und beliebiger AST-Wert) wurde nicht untersucht.
Bei Patienten mit einem AST- oder ALT-Wert über 3×ULN und/oder Bilirubinwert über 1.5×ULN darf ZEPZELCA nicht angewendet werden.
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