InteraktionenDie Aktivität von Idebenon als reversibler, zeitabhängiger Cytochrom-P450-Hemmer wurde in menschlichen Lebermikrosomen untersucht, und Idebenon erwies sich als mässig starker reversibler Hemmer aller untersuchten Cytochrom-P450-Isoformen, aber es gab keinen Nachweis für eine zeitabhängige Hemmung. Die Reihenfolge der Hemmkraft vom höchsten zum niedrigsten war wie folgt: CYP2B6> CYP1A2> CYP3A4 (Midazolam) > CYP2C19> CYP3A4 (Testosteron) > CYP2C8> CYP2C9> CYP2D6 (die Werte für die IC50 variierten von 3,06 bis 13,5 μM).
Unter den aktuellen Testbedingungen mit den in dieser Studie verwendeten In-vitro-Testsystemen wurde festgestellt, dass Idebenon den durch BCRP (Breast Cancer Resistance Protein), OATP1B1, OATP1B3, OAT1, OAT3 und OCT2 vermittelten Transport des Sondensubstrats hemmt, wobei der Bereich der IC50-Werte von 2,36 μM (OCT2) bis 27,8 μM (OATP1B3) reichte.
In vivo ist Idebenon ein schwacher CYP3A4-Hemmer. Die Ergebnisse einer Arzneimittelinteraktionsstudie mit 32 gesunden Probanden zeigen, dass sich der Metabolismus des CYP3A4-Substrats Midazolam am ersten Tag einer oralen Anwendung von Idebenon in einer Dosis von 3 x 300 mg/d nicht veränderte, wenn beide Arzneimittel gleichzeitig verabreicht wurden. Nach wiederholter Gabe nahm die Cmax von Midazolam um 28 %, die AUC um 34 % zu, wenn Midazolam in Kombination mit 3 x 300 mg/d Idebenon verabreicht wurde. CYP3A4-Substrate mit geringer therapeutischer Breite (z.B. Alfentanil, Astemizol, Terfenadin, Cisaprid, Ciclosporin, Fentanyl, Pimozid, Chinidin, Sirolimus, Tacrolimus oder Ergotalkaloide wie Ergotamin und Dihydroergotamin) sollten daher bei Patienten, die Idebenon erhalten, mit Vorsicht angewendet werden.
Idebenon kann in vivo auch CYP2D6 oder CYP2C19 schwach hemmen.
In-vivo-Untersuchungen haben bestätigt, dass Idebenon keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Fluvoxamin, Lithium und Donepezil hat.
Fluvoxamin, ein starker CYP1A2-Inhibitor, beeinflusste das metabolische Profil von Idebenon nicht. Donepezil verursachte einen leichten Anstieg der Plasmakonzentrationen von Idebenon, der jedoch nicht als klinisch relevant angesehen wird.
Aufgrund der Ergebnisse einer Studie an gesunden Freiwilligen können geringfügige, aber höchstwahrscheinlich irrelevante Veränderungen der Pharmakokinetik des Amitriptylinikums, die durch die gleichzeitige Verabreichung von Idebenon verursacht werden, nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die hohe Inzidenzrate von Nebenwirkungen wurde hauptsächlich durch Berichte über Müdigkeit verursacht, ein Symptom, das am häufigsten nach einer Behandlung mit Amitriptylin beobachtet wurde.
Idebenon allein war gleichwertig mit Idebenon, das zusammen mit Donepezil verabreicht wurde, wie die AUC0-24H und Cmax für die Hauptmetaboliten konjugiertes Idebenon und konjugiertes QS-10 zeigen. Die AUC0-24H und die Cmax von nicht konjugiertem Idebenon waren nach der gleichzeitigen Verabreichung etwas höher. Allein verabreichtes Donepezil war nach AUC0-24H und Cmax gleichwertig zu Donepezil, das zusammen mit Idebenon verabreicht wurde. Insgesamt wiesen die Nebenwirkungen und sonstigen sicherheitsrelevanten Beobachtungen nicht auf signifikante Werte und Trends, was mit den früheren Ergebnissen des Arzneimittels in klinischen Studien und den Erfahrungen nach der Markteinführung übereinstimmt.
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