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Fachinformation zu Ngenla®:Pfizer AG
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Therapie mit Ngenla sollte nur durch Ärzte bzw. Ärztinnen eingeleitet und überwacht werden, welche über eine entsprechende Qualifikation in der Diagnostik und Behandlung eines Wachstumshormonmangels (GHD) verfügen.
Nach Verschluss der Epiphysenfugen ist Somatrogon nicht mehr zur Wachstumsförderung wirksam und soll nicht weiter eingesetzt werden.
Die nachfolgend beschriebenen Risiken wurden unter Anwendung von rekombinantem Wachstumshormon (GH) beobachtet. Es ist zu erwarten, dass sie in ähnlicher Weise auch auf Somatrogon zutreffen. Für Somatrogon selbst liegen bisher nur limitierte Erfahrungen vor.
Unter Anwendung von Somatrogon wurden jeweils zu Beginn des Dosierungsintervalles höhere IGF-1-Konzentrationen beobachtet als unter einer konventionellen GH-Therapie mit täglich applizierten GH-Präparaten. Insbesondere kam es häufiger als bei der konventionellen Therapie zu einer Überschreitung des Wertes von 2 SDS. Es ist nicht bekannt, ob dies mit erhöhten Langzeitrisiken (wie Tumoren oder Diabetes mellitus Typ II) verbunden ist.
Benigne intrakranielle Hypertonie
Unter Therapie mit GH wurde über eine intrakranielle Hypertonie berichtet. Die Symptome traten gewöhnlich innerhalb der ersten 8 Wochen nach Therapiebeginn auf und waren im Allgemeinen nach Absetzen oder Dosisreduktion reversibel. Bei Auftreten von schweren oder rezidivierenden Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und/oder Erbrechen sollte eine Funduskopie zum Ausschluss eines Papillenödems durchgeführt werden. Bei Vorliegen eines Papillenödems muss eine benigne intrakraniale Hypertonie in Betracht gezogen und Ngenla vorübergehend abgesetzt werden. Falls die Therapie zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen wird, ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich.
Einfluss auf den Glukosestoffwechsel
Eine Behandlung mit GH kann zu Insulinresistenz und Hyperglykämie bis hin zum manifesten Diabetes mellitus Typ II führen. Das Risiko, während der Behandlung einen Diabetes zu entwickeln, ist bei jenen Patienten am höchsten, welche bereits eine verminderte Glukosetoleranz und/oder andere Risikofaktoren für einen Diabetes mellitus Typ II aufweisen, wie z.B. Adipositas, positive Familienanamnese oder Steroidtherapie. Bei Patienten mit gestörter Glukosetoleranz oder vorbestehendem Diabetes mellitus sollte die Therapie mit Somatrogon daher nur unter strenger ärztlicher und laborchemischer Überwachung erfolgen. Ggf. muss die Dosierung der antidiabetischen Therapie zu Beginn einer GH-Behandlung angepasst werden (siehe «Interaktionen»).
Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion
Eine nicht diagnostizierte bzw. unbehandelte Hypothyreose kann ein optimales Ansprechen auf die GH-Therapie verhindern. Daher sollte die Schilddrüsenfunktion während der Behandlung mit Somatrogon überwacht werden. Ggf. muss zusätzlich zu Ngenla Schilddrüsenhormon verabreicht werden.
Hypoadrenalismus
Zu Beginn einer GH-Therapie kann es zu einer Hemmung der 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 1 (11βHSD-1) und dadurch zu verringerten Kortisol-Serumspiegeln kommen. Dadurch kann eine latente sekundäre NNR-Insuffizienz manifest werden, was eine Substitutionstherapie mit einem Glukokortikoid erforderlich machen kann. Darüber hinaus kann bei Patienten, die aufgrund eines zuvor diagnostizierten Hypoadrenalismus bereits eine Glukokortikoid-Substitutionstherapie erhalten, nach Beginn der Somatrogon-Therapie eine Erhöhung der Erhaltungs- und/oder Stressdosis erforderlich sein (siehe «Interaktionen»).
Die Patienten sollten auf erniedrigte Kortisol–Serumkonzentrationen überwacht werden. Bei Patienten mit bekanntem Hypoadrenalismus ist insbesondere auf die Notwendigkeit einer Erhöhung der Glukokortikoiddosis zu achten.
Skelettveränderungen
Bei Patienten mit endokrinen Störungen, einschliesslich solcher mit GHD, besteht ein erhöhtes Risiko einer Epiphyseolysis capitis femoris. Es ist nicht bekannt, ob das Risiko für solche Veränderungen durch eine GH-Therapie erhöht wird. Die Eltern und der behandelnde Arzt bzw. die behandelnde Ärztin sollten auf das mögliche Auftreten von sich verstärkendem Hinken sowie von Hüft- und Knieschmerzen und/oder einer Einschränkung der Gelenkbeweglichkeit achten. Eine orthopädische Untersuchung kann angezeigt sein.
In Phasen starken Wachstums kann es bei allen Kindern zum Fortschreiten einer Skoliose kommen. Während der Behandlung sollte daher auf Zeichen einer Skoliose geachtet werden. Es gibt jedoch bis jetzt keine Hinweise, dass eine GH-Therapie die Inzidenz oder den Schweregrad einer Skoliose erhöht.
Neoplasien
Es ist nicht bekannt, inwieweit die unter Somatrogon beobachteten, im Vergleich zur täglichen Anwendung von Somatropin höheren IGF-1-Spiegel eine Tumorentstehung begünstigen könnten. Daher sollten Patienten unter einer GH-Therapie grundsätzlich sorgfältig auf eine mögliche Entwicklung von Tumoren hin überwacht werden.
Patienten mit Tumorerkrankungen in der Anamnese (einschliesslich solcher, bei welchen GHD die Folge einer Tumorerkrankung darstellt) waren aus den klinischen Studien ausgeschlossen. Ngenla sollte daher aus Vorsichtsgründen bei diesen Patienten nicht angewendet werden. Falls doch eine Behandlung erfolgen soll, muss der Patient unter der Therapie mit Somatrogon engmaschig auf mögliche Tumorrezidive hin überwacht werden.
Bei einer kleinen Anzahl von Kindern, die mit GH behandelt wurden, wurde über das Auftreten einer Leukämie berichtet. Es gibt jedoch keine Hinweise, dass eine GH-Therapie bei Patienten ohne prädisponierende Faktoren die Inzidenz von Leukämien erhöht.
Patienten unter einer GH-Therapie sollten bezüglich einer Grössenzunahme oder Hinweisen auf maligne Veränderungen vorbestehender Naevi überwacht werden, da über ein verstärktes Wachstum vorbestehender Naevi berichtet wurde.
Bei Patienten nach in der Kindheit überstandener Krebserkrankung (sogenannten «childhood cancer survivors») wurde unter einer GH-Behandlung über ein erhöhtes Risiko für Zweitneoplasien berichtet. Am häufigsten handelte es sich dabei um intrakranielle Tumoren, insbesondere Meningeome. Diese Tumoren wurden v.a. bei Patienten beobachtet, welche zur Therapie ihrer ersten Neoplasie eine Strahlentherapie des Kopfes erhalten hatten.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Unter der Anwendung anderer GH-Präparate wurde über schwerwiegende systemische Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie, Angioödem) berichtet. Falls es zu einer solchen Reaktion kommt, muss die Anwendung von Ngenla umgehend beendet, eine entsprechende Behandlung eingeleitet und der Patient bis zum Abklingen der Symptome überwacht werden. Bei Patienten mit zuvor aufgetretener Überempfindlichkeitsreaktion auf Ngenla darf das Arzneimittel nicht wieder verwendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Reaktionen an der Injektionsstelle
Lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (wie Schmerzen, Erythem, Pruritus, Schwellung, Induration, Wärmegefühl, Hämatom, Hypertrophie oder Inflammation) wurden während der Hauptphase der pivotalen Studie insbesondere zu Beginn der Therapie (während der ersten sechs Monate) beobachtet. Solche Reaktionen wurden bei 43% der mit Somatrogon behandelten Patienten gemeldet, verglichen mit 25% der Patienten mit täglichen Somatropin-Injektionen. Das häufigste Symptom waren lokale Schmerzen (bei 39% der mit Somatrogon behandelten Patienten und 25% der Patienten unter täglichen Somatropin-Injektionen). In beiden Behandlungsgruppen waren die Reaktionen in der Regel vorübergehend.
Während der offenen Verlängerung der pivotalen Studie wurden ähnliche Beschwerden gemeldet. Die Inzidenz von Lokalreaktionen war dabei bei solchen Patienten höher, welche während der Hauptphase der Studie mit täglich appliziertem Somatropin behandelt worden waren und während der offenen Verlängerung erstmals Somatrogon erhielten.
Antikörperbildung
In der pivotalen Studie wurden bei 77% der mit Somatrogon behandelten Patienten Antikörper nachgewiesen. Ein Einfluss auf Wirksamkeit oder Sicherheit war in den Studien nicht erkennbar. Bei Patienten, welche nicht ausreichend auf die Behandlung ansprechen, sollten dennoch neben der Abklärung anderer möglicher Ursachen auch die Antikörper gegen Somatrogon bestimmt werden.
Zur Frage einer Persistenz der Antikörper nach Absetzen von Somatrogon sowie zu möglichen langfristigen Auswirkungen liegen bisher keine Informationen vor.
Akute kritische Erkrankungen
Die Anwendung von GH in pharmakologischen Dosen wurde bei Patienten mit akuten kritischen Erkrankungen nach operativen Eingriffen am offenen Herzen bzw. im Abdominalbereich, nach Polytrauma oder bei akuter respiratorischer Insuffizienz mit einer erhöhten Mortalität in Verbindung gebracht (siehe «Kontraindikationen»). Für eine Substitutionstherapie bei Patienten mit GHD liegen keine entsprechenden Daten vor. Bei Patienten, die mit Ngenla behandelt werden und akut kritisch erkranken, sollte der erwartete Nutzen einer Weiterbehandlung sorgfältig gegen das mögliche Risiko abgewogen werden.
Weitere Vorsichtsmassnahmen
Bei Vorliegen einer kompletten oder partiellen Hypophysenvorderlappen-Insuffizienz kann eine Substitutionstherapie mit zusätzlichen Hormonen (z.B. Glukokortikoiden) notwendig sein. Da Glukokortikoide die Wirksamkeit von GH reduzieren können, muss in diesem Fall das Wachstum engmaschig überwacht werden. Die Dosierung einer solchen Zusatztherapie muss besonders sorgfältig eingestellt werden, um eine Wachstumshemmung zu vermeiden.
Es liegen Berichte über das Auftreten einer Pankreatitis unter einer GH-Therapie vor, insbesondere bei Kindern. Treten bei einem Patienten unter Behandlung mit Somatrogon akute starke Oberbauchbeschwerden auf, sollte eine Pankreatitis in die Differentialdiagnose einbezogen werden.
Somatrogon wurde ausschliesslich bei pädiatrischen Patienten mit GHD (sogenanntem hypophysärem Kleinwuchs) untersucht. Zu anderen Formen einer Wachstumsstörung wie Minderwuchs bei Turner-Syndrom, Wachstumsstörungen bei chronischer Niereninsuffizienz, Prader-Willi-Syndrom oder Wachstumsstörungen bei Patienten mit intrauterinem Kleinwuchs (SGA) liegen keine Daten vor. Ngenla sollte daher in diesen Patientengruppen nicht angewendet werden.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
GH-Präparate, die wie Ngenla das Konservierungsmittel Metacresol enthalten, wurden in Einzelfällen mit Myositiden in Verbindung gebracht. Bei Auftreten von Myalgien oder unverhältnismässig starken Schmerzen an der Injektionsstelle soll die Kreatinkinase bestimmt werden. Falls eine Myositis durch Biopsie und erhöhte Kreatinkinase-Werte diagnostiziert oder allenfalls eine sonstige Überempfindlichkeitsreaktion auf Metacresol vermutet wird, sollte die Therapie auf ein Präparat ohne Metacresol umgestellt werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

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