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Fachinformation zu SUNLENCA®:Gilead Sciences Switzerland Sàrl
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Interaktionen

Einfluss anderer Substanzen auf die Pharmakokinetik von Lenacapavir
Lenacapavir ist ein Substrat von CYP3A, Pgp und UGT1A1. Arzneimittel, die starke Induktoren von CYP3A, Pgp und UGT1A1 sind, wie z.B. Rifampicin, können die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir signifikant verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und einer Resistenzentwicklung führen kann; die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen»). Auch Arzneimittel, die moderate Induktoren von CYP3A und Pgp sind, wie z.B. Efavirenz, können die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir signifikant verringern, die gleichzeitige Anwendung wird daher nicht empfohlen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Arzneimittel, die starke Inhibitoren von CYP3A, Pgp und UGT1A1 zusammen sind (d.h. alle 3 Signalwege), wie z.B. Atazanavir/Cobicistat, können die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir signifikant erhöhen. Die gleichzeitige Anwendung ist daher kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen»).
Starke CY3A4-Inhibitoren allein, z.B. Voriconazol, oder starke Inhibitoren von CYP3A und Pgp zusammen (z.B. Cobicistat) führen nicht zu einem klinisch relevanten Anstieg der Lenacapavir-Exposition.
Einfluss von Lenacapavir auf die Pharmakokinetik anderer Substanzen
Lenacapavir ist ein moderater Inhibitor von CYP3A. Wenn Sunlenca zusammen mit einem empfindlichen CYP3A-Substrat mit geringer therapeutischer Breite verabreicht wird, ist Vorsicht geboten. Lenacapavir ist kein klinisch bedeutsamer Inhibitor von P-gp und BCRP und hemmt nicht OATP.
Interaktionen zwischen Lenacapavir und potenziell gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln sind in Tabelle 2 aufgeführt (wobei das 90% Konfidenzintervall [KI] des Verhältnisses der geometrischen Kleinste-Quadrate-Mittelwerte [geometric least squares mean, GLSM] innerhalb «↔», oberhalb «↑» oder unterhalb «↓» der vorbestimmten Äquivalenzgrenzen lag; ein Wert von 1,00 entspricht dabei keiner Veränderung in den pharmakokinetischen Parametern, «q.d.» bedeutet einmal täglich und «b.i.d.» bedeutet zweimal täglich).
TABELLE 2: Interaktionen zwischen Sunlenca und anderen Arzneimitteln

Arzneimittel nach therapeutischem Gebiet

Auswirkungen auf die Arzneimittelkonzentration.
Mittleres Verhältnis (90% Konfidenzintervall) für AUC, C
max

Empfehlung zur gleichzeitigen Anwendung mit Sunlenca

ANTIMYCOBAKTERIELLE WIRKSTOFFE

Rifampicina,b, c (600 mg q.d.)

Lenacapavir:
↓ AUC: 0,16 (0,12; 0,20)
↓Cmax: 0,45 (0,34; 0,60)

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen»).

Rifabutin
Rifapentinr

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Rifabutin und Rifapentin kann die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zur Entwicklung von Resistenzen führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

ANTIKONVULSIVA

Carbamazepin
Phenytoin

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Carbamazepin oder Phenytoin mit Lenacapavir kann die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zur Entwicklung von Resistenzen führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen»).

Oxcarbazepin
Phenobarbital

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Oxcarbazepin oder Phenobarbital mit Lenacapavir kann die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zur Entwicklung von Resistenzen führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Es sollten alternative Antikonvulsiva in Betracht gezogen werden.

PFLANZLICHE ARZNEIMITTEL

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von
Johanniskraut kann die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir verringern, was zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und zur Entwicklung von Resistenzen führen kann.

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen»).

ANTIRETROVIRALE ARZNEIMITTEL

Atazanavir/Cobicistatb,d, e
(300 mg/150 mg q.d.)

Lenacapavir:
↑ AUC: 4,21 (3,19; 5,57)
↑ Cmax: 6,60 (4,99; 8,73)

Die gleichzeitige Anwendung ist kontraindiziert (siehe Abschnitt «Kontraindikationen»).

Efavirenzb,d, f (600 mg q.d.)

Lenacapavir:
↓ AUC: 0,44 (0,32; 0,59)
↓ Cmax: 0,64 (0,45; 0,92)

Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Etravirin
Nevirapin
Tipranavir/Ritonavir

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Etravirin, Nevirapin oder Tipranavir/Ritonavir kann die Plasmakonzentrationen von Lenacapavir verringern, was zum Verlust der therapeutischen Wirkung und zur Entwicklung von Resistenzen führen kann.

Cobicistatb,d,g (150 mg q.d.)

Lenacapavir:
↑ AUC: 2,28 (1,75; 2,96)
↑ Cmax: 2,10 (1,62; 2,72)

Eine Dosisanpassung von Lenacapavir ist nicht erforderlich.

Darunavir/Cobicistatb,d,h
(800 mg/150 mg q.d.)

Lenacapavir:
↑ AUC: 1,94 (1,50; 2,52)
↑ Cmax: 2,30 (1,79; 2,95)

Ritonavir

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die gleichzeitige Anwendung von Ritonavir kann zu einer Erhöhung der Plasmakonzentrationen von Lenacapavir führen.

Tenofoviralafenamidd,i,j (25 mg)

Tenofoviralafenamid:
↑ AUC: 1,32 (1,09; 1,59)
↑ Cmax: 1,24 (0,98; 1,58)
Tenofovirk:
↑ AUC: 1,47 (1,27; 1,71)
↑ Cmax: 1,23 (1,05; 1,44)

Eine Dosisanpassung von Tenofoviralafenamid ist nicht erforderlich.

ERGOT-DERIVATE

Dihydroergotaminr
Ergotaminr
Methylergonovinr

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel können bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Die gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen.

PHOSPHODIESTERASE-5(PDE-5)-INHIBITOREN

Sildenafil
Tadalafil
Vardenafil

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Konzentration von PDE-5-Inhibitoren kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Anwendung von PDE-5-Inhibitoren bei pulmonaler arterieller Hypertonie: Die gleichzeitige Anwendung mit Tadalafil wird nicht empfohlen.
Anwendung von PDE-5-Inhibitoren bei Erektionsstörungen:
Sildenafil: Es wird eine Anfangsdosis von 25 mg empfohlen.
Vardenafil: maximal 5 mg in einem Zeitraum von 24 Stunden.
Tadalafil:
·Zur Anwendung nach Bedarf: maximal 10 mg alle 72 Stunden
·Bei einmal täglicher Anwendung: Dosis nicht über 2,5 mg

KORTIKOSTEROIDE (systemisch)

Dexamethason
Hydrocortison/Cortison

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Plasmakonzentrationen von Kortikosteroiden können bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Die gleichzeitige Anwendung von Sunlenca mit Kortikosteroiden, deren Exposition durch CYP3A-Inhibitoren signifikant erhöht wird, kann das Risiko eines Cushing-Syndroms und einer Nebennierensuppression erhöhen. Mit der niedrigsten Anfangsdosis beginnen und unter Überwachung der Sicherheit vorsichtig titrieren.

HMG-CoA-REDUKTASE-INHIBITOREN

Lovastatin
Simvastatin

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel können bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Lovastatin und Simvastatin mit der niedrigsten Anfangsdosis einleiten und unter Überwachung der Sicherheit (z.B. Myopathie) vorsichtig titrieren.

Atorvastatin

Eine Dosisanpassung von Atorvastatin ist nicht erforderlich.

Pitavastatind,i,l (2 mg Einzeldosis; gleichzeitige Anwendung)
Pitavastatind,i,l (2 mg Einzeldosis;
3 Tage nach Lenacapavir)

Pitavastatin:
↔ AUC: 1,11 (1,00; 1,25)
↔ Cmax: 1,00 (0,84; 1,19)
Pitavastatin:
↔ AUC: 0,96 (0,87; 1,07)
↔ Cmax: 0,85 (0,69; 1,05)

Eine Dosisanpassung von Pitavastatin und Rosuvastatin ist nicht erforderlich.

Rosuvastatind,i,m (5 mg Einzeldosis)

Rosuvastatin:
↑ AUC: 1,31 (1,19; 1,43)
↑ Cmax: 1,57 (1,38; 1,80)

ANTIARRHYTHMIKA

Digoxin

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Digoxinkonzentration kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Es ist Vorsicht geboten und eine Überwachung der therapeutischen Digoxinkonzentration wird empfohlen.

SEDATIVA/HYPNOTIKA

Midazolamd, l, n (2,5 mg Einzeldosis; oral; gleichzeitige Anwendung)

Midazolam:
↑ AUC: 3,59 (3,30; 3,91)
↑ Cmax: 1,94 (1,81; 2,08)
1-Hydroxymidazolame:
↓ AUC: 0,76 (0,72; 0,80)
↓ Cmax: 0,54 (0,50; 0,59)

Wenn Midazolam oder Triazolam zusammen mit Sunlenca angewendet wird, ist Vorsicht geboten.

Midazolamd, l, n (2,5 mg Einzeldosis; oral; 1 Tag nach Lenacapavir)

Midazolam:
↑ AUC: 4,08 (3,77; 4,41)
↑ Cmax: 2,16 (2,02; 2,30)
1-Hydroxymidazolame:
↓ AUC: 0,84 (0,80; 0,88)
↓ Cmax: 0,52 (0,48; 0,57)

Triazolam

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Konzentration von Triazolam kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

ANTIKOAGULANZIEN

Direkte orale Antikoagulanzien
(DOAC)
Rivaroxaban
Betrixabanr
Dabigatran
Edoxaban

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die DOAC-Konzentration kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Weitere Informationen zur Anwendung in Kombination mit kombinierten moderaten CYP3A- und P-gp-Inhibitoren sind der Fachinformation des DOAC zu entnehmen.

ANTIMYKOTIKA

Voriconazola,b,p,q (400 mg b.i.d./200 mg b.i.d.)

Lenacapavir:
↑ AUC: 1,41 (1,10; 1,81)
↔ Cmax: 1,09 (0,81; 1,47)

Eine Dosisanpassung von Lenacapavir ist nicht erforderlich.

Itraconazol
Ketoconazol

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Plasmakonzentration von Lenacapavir kann bei gleichzeitiger Anwendung mit Itraconazol oder Ketoconazol erhöht sein.

H2-REZEPTOR-ANTAGONISTEN

Famotidina,b (40 mg q.d., 2 Stunden vor Lenacapavir)

Famotidin:
↑ AUC: 1,28 (1,00; 1,63)
↔ Cmax: 1,01 (0,75; 1,34)

Eine Dosisanpassung von Famotidin ist nicht erforderlich.

ORALE KONTRAZEPTIVA

Ethinylestradiol
Progestine

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Plasmakonzentrationen von Ethinylestradiol und Progestinen können bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Lenacapavir kann mit oralen Kontrazeptiva zusammen verabreicht werden.

GESCHLECHTSANGLEICHENDE HORMONE

17β-Estradiol
Antiandrogene
Gestagen
Testosteron

Interaktionen wurden nicht untersucht.
Die Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel können bei gleichzeitiger Anwendung mit Lenacapavir erhöht sein.

Eine Dosisanpassung dieser geschlechtsspezifischen Hormone ist nicht erforderlich.

1 Diese Tabelle umfasst nicht alle Interaktionen.
a Nüchtern
b Diese Studie wurde mit einer Einzeldosis von 300 mg Lenacapavir durchgeführt.
c Als starker Induktor von CYP3A und als Induktor von P-gp und UGT eingestuft.
d Mit einer Mahlzeit.
e Als starker Inhibitor von CYP3A und als Inhibitor von UGT1A1 und P-gp eingestuft.
f Als moderater Induktor von CYP3A und als Induktor von P-gp eingestuft.
g Als starker Inhibitor von CYP3A und als Inhibitor von P-gp eingestuft.
h Als starker Inhibitor von CYP3A und als Inhibitor und Induktor von P-gp eingestuft.
i Diese Studie wurde mit Lenacapavir 600 mg Einzeldosis nach einer Aufsättigung von 600 mg zweimal täglich über 2 Tage durchgeführt, 600 mg Einzeldosen Lenacapavir wurden mit jedem gleichzeitig angewendeten Arzneimittel verabreicht.
j Als P-gp-Substrat eingestuft.
k Tenofoviralafenamid wird in vivo zu Tenofovir umgewandelt.
l Als OATP-Substrat eingestuft.
m Als BCRP-Substrat eingestuft.
n Als CYP3A-Substrat eingestuft.
o Aktiver Hauptmetabolit von Midazolam.
p Als starker Inhibitor von CYP3A eingestuft.
q Diese Studie wurde mit Voriconazol 400 mg Aufsättigungsdosis zweimal täglich für einen Tag durchgeführt, gefolgt von 200 mg Erhaltungsdosis zweimal täglich.
r In der Schweiz nicht zugelassen.

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