ch.oddb.org
 
Medikamente | Services | Zulassungsi.
Fachinformation zu Triumeq:ViiV Healthcare GmbH
Vollst. FachinformationDDDDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Interaktionen

Da Triumeq Dolutegravir, Abacavir und Lamivudin enthält, können die für jeden dieser Wirkstoffe bekannten Interaktionen auch mit Triumeq vorkommen. Es wird keine relevante Interaktion zwischen Dolutegravir, Abacavir und Lamivudin erwartet, da diese Wirkstoffe jeweils andere Metabolisierungs- und Eliminationswege haben. In einem Vergleich zwischen zwei Studien waren die Abacavir- und Lamivudinexpositionen ähnlich bei Gabe der Fixdosiskombination DTG/ABC/3TC und bei Gabe der Fixdosiskombination ABC/3TC alleine.
Wirkung von Triumeq auf andere Arzneimittel
In vitro hat Dolutegravir keine direkte oder nur eine schwache Hemmwirkung (IC50>50 μM) auf die Cytochrom-P450-Enzyme (CYP) 1A2, CYP2A6, CYP2B6, CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6, CYP3A, Uridindiphosphat-Glucuronosyltransferase (UGT)1A1 oder UGT2B7 bzw. auf die Transporter Pgp (P-Glykoprotein), BCRP (breast cancer resistance protein), BSEP (bile salt export pump), OATP1B1 (organic anion transporting polypeptide 1B1), OATP1B3, OCT1 (organic cation transporter 1), MRP2 (multidrug resistance-associated protein 2) oder MRP4 gezeigt. In vitro bewirkte Dolutegravir keine Induktion von CYP1A2, CYP2B6 oder CYP3A4. In vivo hatte Dolutegravir keinen Einfluss auf das CYP3A4-Substrat Midazolam. Es ist daher nicht damit zu rechnen, dass Dolutegravir einen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Arzneimitteln ausübt, die Substrate der genannten Enzyme oder Transporter darstellen.
In Interaktionsstudien hatte Dolutegravir keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Pharmakokinetik der folgenden Arzneimittel: Tenofovir, Ritonavir, Methadon, Efavirenz, Lopinavir, Atazanavir, Darunavir, Etravirin, Fosamprenavir, Rilpivirin, Boceprevir, Telaprevir, Daclatasvir und orale Kontrazeptiva auf Basis von Norgestimat und Ethinylestradiol.
In vitro hemmte Dolutegravir den renalen Transporter OCT2 (organic cation transporter 2) (IC50 = 1,93 µM), den Transporter MATE1 (multidrug and toxin extrusion transporter 1) (IC50 = 6,34 µM) und den Transporter MATE2-K (IC50 = 24,8 µM). In Anbetracht der Dolutegravir-Exposition in vivo besteht ein geringes Potenzial zur Beeinflussung des Transports von MATE2-K-Substraten in vivo. In vivo kann Dolutegravir die Plasmakonzentrationen von Medikamenten, deren Ausscheidung von OCT2 oder MATE1 abhängt (z.B. Dofetilid, Pilsicainid, Fampridin [auch bekannt als Dalfampridin] und Metformin), beeinflussen (siehe Tabelle 3).
In vitro hemmte Dolutegravir die basolateralen renalen Transporter: OAT1 (organic anion transporter 1) (IC50 = 2,12 µM) und OAT3 (IC50 = 1,97 µM). Dolutegravir hatte jedoch in vivo keine wesentlichen Auswirkungen auf die Pharmakokinetik der OAT-Substrate Tenofovir und Paraaminohippurat. Daher sind Arzneimittelinteraktionen aufgrund einer Hemmung der OAT-Transporter wenig wahrscheinlich.
In-vitro-Studien haben gezeigt, dass Abacavir Potenzial zur Hemmung von Cytochrom P450 1A1 (CYP1A1) hat und ein begrenztes Potenzial zur Hemmung des durch CYP3A4-vermittelten Metabolismus. Lamivudin hemmt oder induziert CYP3A4 nicht. Abacavir und Lamivudin sind keine Inhibitoren oder Induktoren anderer CYP-Enzyme (z.B. CYP 2C9 oder CYP 2D6) und zeigten keine oder lediglich eine schwache Hemmwirkung auf OATP1B3, BCRP und Pgp bzw. MATE2-K. Darüber hinaus zeigt Lamivudin keine oder nur eine schwache Hemmwirkung auf die Wirkstofftransporter MATE1 oder OCT3; Abacavir zeigt eine geringfügige Hemmwirkung auf OCT1 und OCT2. Abacavir und Lamivudin haben daher vermutlich keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Wirkstoffen, die als Substrate dieser Enzyme oder Transportmoleküle dienen.
Obwohl sich in vitro Abacavir als Hemmer von MATE1 und Lamivudin als Hemmer von OCT1 und OCT2 erweisen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei therapeutischen Wirkstoffexpositionen (bis zu 600 mg bei Abacavir und 300 mg bei Lamivudin) einen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen der Substrate dieser Transporter ausüben, gering.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Triumeq
Dolutegravir wird hauptsächlich eliminiert durch Metabolisierung via UGT1A1. Dolutegravir ist ausserdem Substrat von UGT1A3, UGT1A9, CYP3A4, Pgp und BCRP; Induktoren dieser Enzyme können daher theoretisch zu einer Abnahme der Dolutegravir-Plasmakonzentration und der therapeutischen Wirkung von Dolutegravir führen.
Die gleichzeitige Verabreichung von Dolutegravir mit anderen Arzneimitteln, die UGT1A1, UGT1A3, UGT1A9, CYP3A4 und/oder Pgp hemmen, kann zu einem Anstieg der Dolutegravir-Plasmakonzentration führen (siehe Tabelle 3).
In vitro ist Dolutegravir kein Substrat der humanen organischen Anionen-Transporter-Polypeptide (OATP)1B1, OATP1B3 oder OCT1, daher dürften Arzneimittel, die lediglich diese Transportermoleküle modulieren, keinen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Dolutegravir haben, aber ein Einfluss auf die anderen Komponenten von Triumeq ist theoretisch möglich.
Efavirenz, Etravirin, Nevirapin, Rifampicin, Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Johanniskraut (Hypericum perforatum) sowie Tipranavir in Kombination mit Ritonavir führten jeweils zu einer signifikanten Reduktion der Dolutegravir-Plasmakonzentrationen; in diesen Fällen ist daher eine Anpassung der Dolutegravir-Dosis erforderlich: Da es sich bei Triumeq um eine fix dosierte Tablette handelt, sollte eine zusätzliche Dosis von Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden, etwa 12 Stunden nach Triumeq (siehe Tabelle 3, für Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg oder Tabelle 2 «Dosierung/Anwendung - Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg bis weniger als 25 kg»). Der Effekt von Etravirin wurde durch Koadministration der CYP3A4-Hemmer Lopinavir/Ritonavir und Darunavir/Ritonavir abgeschwächt, was auch für die entsprechende Koadministration mit Atazanavir/Ritonavir zu erwarten ist. Aus diesem Grund ist bei der in Einzelfällen vielleicht nötigen Kombination von 5 Anti-HIV Wirkstoffen, das heisst z.B. Triumeq und gleichzeitiger Verabreichung mit Etravirin und entweder Lopinavir/Ritonavir, Darunavir/Ritonavir oder Atazanavir/Ritonavir keine Anpassung der Dolutegravir-Dosis erforderlich. Ein weiterer Induktor – Fosamprenavir in Kombination mit Ritonavir – senkte die Plasmakonzentrationen von Dolutegravir, erfordert jedoch keine Anpassung der Dolutegravir-Dosis. Eine Interaktionsstudie mit dem UGT1A1-Hemmer Atazanavir führte zu einem Anstieg (+ 90% AUC) der Plasmakonzentrationen von Dolutegravir, der jedoch voraussichtlich keine Dosisanpassung erfordert.
Tenofovir, Lopinavir/Ritonavir, Darunavir/Ritonavir, Rilpivirin, Boceprevir, Telaprevir, Prednison, Rifabutin, Daclatasvir und Omeprazol hatten keinen oder nur einen moderaten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Dolutegravir; bei der gleichzeitigen Verabreichung mit diesen Arzneimitteln ist daher keine Anpassung der Dolutegravir-Dosis erforderlich.
Die Wahrscheinlichkeit von metabolischen Interaktionen mit Abacavir und Lamivudin ist gering. Abacavir und Lamivudin unterliegen keiner wesentlichen Metabolisierung durch CYP-Enzyme. Die primären Stoffwechselwege von Abacavir beim Menschen führen über die Alkoholdehydrogenase und Glucuronidierung zur Bildung der 5'-Carboxysäure und des 5'-Glucuronids, auf die ungefähr 66% der verabreichten Dosis entfallen. Diese Metaboliten werden über den Urin ausgeschieden.
Die Wahrscheinlichkeit von metabolischen Interaktionen mit Lamivudin ist aufgrund des begrenzten Metabolismus (5 bis 10%), der geringen Bindung an Plasmaproteine und der fast vollständigen renalen Clearance gering.
Abacavir ist in vitro kein Substrat von OATP1B1, OATP1B3, OCT1, OCT2, OAT1, MATE1, MATE2-K, MRP2 oder MRP4; daher ist bei Wirkstoffen mit modulierender Wirkung auf diese Transporter nicht mit Auswirkungen auf die Abacavir-Plasmakonzentrationen zu rechnen.
Abacavir und Lamivudin sind in vitro zwar Substrate von BCRP und Pgp, doch gehen aus klinischen Studien keine klinisch relevanten Veränderungen der Pharmakokinetik von Abacavir bei gleichzeitiger Verabreichung mit Lopinavir/Ritonavir (Pgp- bzw. BCRP-Hemmer) hervor, und Hemmer dieser Efflux-Transporter dürften die Verfügbarkeit von Lamivudin aufgrund seiner hohen Bioverfügbarkeit kaum beeinträchtigen. Lamivudin erweist sich in vitro als Substrat von MATE1, MATE2-K und OCT2. Trimethoprim (ein Hemmer dieser Transportmoleküle) steigert nachweislich die Plasmakonzentrationen von Lamivudin; allerdings war der resultierende Anstieg von einer Grössenordnung, die nicht als klinisch relevant eingestuft wird, so dass eine Dosisanpassung nicht empfohlen wird. Lamivudin ist ein Substrat des hepatischen Aufnahmetransporters OCT1. Da die hepatische Elimination bei der Clearance von Lamivudin nur eine untergeordnete Rolle spielt, dürften Arzneimittelinteraktionen aufgrund der Hemmung von OCT1 nicht von klinischer Relevanz sein.
Triumeq ist eine Fixdosistablette und sollte nicht bei Patienten verschrieben werden, die Dosisanpassungen nach unten benötigen aufgrund der interagierenden Komedikation. Wenn eine Dosisanpassung nach oben benötigt wird, können dazu die separaten Einzelpräparate mit Dolutegravir (Tivicay), Abacavir (Ziagen) oder Lamivudin (3TC) zusätzlich verwendet werden. In diesen Fällen sollte der Arzt die Fachinformationen dieser Arzneimittel beachten. Ausgewählte Interaktionen mit anderen Arzneimitteln sind in den Tabellen 3, 4 und 5 dargestellt. Die Empfehlungen basieren auf Interaktionsstudien oder auf Interaktionsvorhersagen aufgrund der erwarteten Grössenordnung der Interaktion und dem Potenzial für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse oder Wirksamkeitsverlust.
Tabelle 3: Untersuchte Arzneimittelinteraktionen mit Dolutegravir

Gleichzeitig verabreichte Wirkstoffklasse:
Wirkstoff

Einfluss auf die Konzentration von Dolutegravir oder des gleichzeitig verabreichten Wirkstoffs

Klinischer Kommentar

Antivirale Wirkstoffe gegen HIV-1

NNRTI: Etravirin (ETR) ohne geboostete Protease- Inhibitoren

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 71%
Cmax ↓ 52%
Cτ ↓ 88%
ETR ↔

Etravirin ohne geboostete Protease-Inhibitoren senkte die Plasmakonzentration von Dolutegravir, was zu einer ungenügenden Exposition gegenüber Dolutegravir führen kann. Die empfohlene Dolutegravir-Dosis sollte für erwachsene Patienten ohne Integrase-Inhibitor-resistentes HIV-1, die Etravirin ohne geboostete Protease-Inhibitoren einnehmen, angepasst werden.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg (Filmtablette):
Da es sich bei Triumeq um eine fix dosierte Tablette handelt, sollte eine zusätzliche Dosis von 50 mg Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden, etwa 12 Stunden nach Triumeq. In diesem Fall sollte der Arzt die Fachinformation von Dolutegravir (Tivicay) beachten.
Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg und weniger als 25 kg (Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen):
Die Dosierungsempfehlungen sind in Tabelle 2 aufgeführt (siehe «Dosierung/Anwendung»).

PI: Lopinavir/Ritonavir + Etravirin
LPV/RTV + ETR

Dolutegravir ↔
AUC ↑ 11%
Cmax ↑ 7%
Cτ ↑ 28%
LPV ↔
RTV ↔

Lopinavir/Ritonavir und Etravirin hatten geringen Einfluss auf die Plasma-konzentration von Dolutegravir, der vermutlich keine oder nur geringe klinisch relevante Auswirkungen mit sich bringt. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

PI:
Darunavir/Ritonavir + Etravirin

DRV/RTV + ETR

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 25%
Cmax ↓ 12%
Cτ ↓ 36%
DRV ↔
RTV ↔

Darunavir/Ritonavir und Etravirin hatten geringen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Dolutegravir, der vermutlich keine oder nur geringe klinisch relevante Auswirkungen mit sich bringt. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

NNRTI:
Efavirenz (EFV)

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 57%
Cmax ↓ 39%
Cτ ↓ 75%
EFV ↔

Efavirenz senkte die Plasmakonzentrationen von Dolutegravir. Bei einer gleichzeitigen Verabreichung von
Efavirenz an erwachsene Patienten ohne Integrase-Inhibitor-resistentes HIV-1, sollte die empfohlene Dolutegravir-Dosis angepasst werden .
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg (Filmtablette):
Da es sich bei Triumeq um eine fix dosierte Tablette handelt, sollte eine zusätzliche Dosis von 50 mg Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden, etwa 12 Stunden nach Triumeq. In diesem Fall sollte der Arzt die Fachinformation von Dolutegravir (Tivicay) beachten.
Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg und weniger als 25 kg (Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen):
Die Dosierungsempfehlungen sind in Tabelle 2 aufgeführt (siehe «Dosierung/Anwendung»).

NNRTI:
Nevirapin

Dolutegravir ↓
(nicht untersucht, eine ähnliche Reduktion der Dolutegravir Exposition durch Enzyminduktion wird erwartet wie bei der Anwendung von Efavirenz)

Die gleichzeitige Verabreichung mit Nevirapin kann aufgrund der Enzyminduktion zu einer Verminderung der Dolutegravir-Plasmakonzentrationen führen; dies wurde jedoch nicht untersucht. Der Einfluss von Nevirapin auf die Dolutegravir-Exposition dürfte ähnlich oder geringer ausfallen als derjenige von Efavirenz. Bei einer gleichzeitigen Verabreichung von
Nevirapin an erwachsene Patienten ohne Integrase-Inhibitor-resistentes HIV-1 sollte die empfohlene Dolutegravir-Dosis angepasst werden.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg (Filmtablette):
Da es sich bei Triumeq um eine fix dosierte Tablette handelt, sollte eine zusätzliche Dosis von 50 mg Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden, etwa 12 Stunden nach Triumeq. In diesem Fall sollte der Arzt die Fachinformation von Dolutegravir (Tivicay) beachten.
Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg und weniger als 25 kg (Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen):
Die Dosierungsempfehlungen sind in Tabelle 2 aufgeführt (siehe «Dosierung/Anwendung»).

PI:
Atazanavir

(ATV)

Dolutegravir ↑
AUC ↑ 91%
Cmax ↑ 50%
Cτ ↑ 180%
ATV ↔

Atazanavir erhöhte die Plasmakonzentrationen von Dolutegravir. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

PI:
Atazanavir/Ritonavir

(
ATV/RTV)

Dolutegravir ↑
AUC ↑ 62%
Cmax ↑ 34%
Cτ ↑ 121%
ATV ↔
RTV ↔

Atazanavir/Ritonavir erhöhte die Plasmakonzentrationen von Dolutegravir. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

PI:
Tipranavir/Ritonavir

(TPV/RTV)

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 59%
Cmax ↓ 47%
Cτ ↓ 76%
TPV ↔
RTV ↔

Tipranavir/Ritonavir senkt die Dolutegravir-Konzentrationen. Bei einer gleichzeitigen Verabreichung von Tipranavir/Ritonavir an erwachsene Patienten ohne Integrase-Inhibitor-resistentes HIV-1 sollte die Dolutegravir-Dosis angepasst werden.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg (Filmtablette):
Da es sich bei Triumeq um eine fix dosierte Tablette handelt, sollte eine zusätzliche Dosis von 50 mg Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden, etwa 12 Stunden nach Triumeq. In diesem Fall sollte der Arzt die Fachinformation von Dolutegravir (Tivicay) beachten.
Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg und weniger als 25 kg (Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen):
Die Dosierungsempfehlungen sind in Tabelle 2 aufgeführt (siehe «Dosierung/Anwendung»).

PI:
Fosamprenavir/Ritonavir

(FPV/RTV)

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 35%
Cmax ↓ 24%
Cτ ↓ 49%
FPV ↔
RTV ↔

Fosamprenavir/Ritonavir senkt die Dolutegravir-Konzentrationen; dies führte jedoch nicht zu einer verminderten Wirksamkeit in Phase-III-Studien (limitierte Daten). Bei Integrase-Inhibitornaiven Patienten ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.

PI:
Nelfinavir

Dolutegravir ↔

Diese Interaktion wurde nicht untersucht. Obwohl der Wirkstoff eine CYP3A4-Hemmung bewirkt, ist auf Grundlage der Daten für andere Inhibitoren nicht mit einem Anstieg zu rechnen. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

PI:
Lopinavir/Ritonavir (LPV/RTV)

Dolutegravir ↔
AUC ↓4%
Cmax ↔
Cτ ↓6%
LPV ↔
RTV ↔

Lopinavir/Ritonavir hatte keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Dolutegravir. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

PI:
Darunavir/Ritonavir

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 22%
Cmax ↓ 11%
Cτ ↓ 38%
DRV ↔
RTV ↔

Darunavir/Ritonavir hat geringen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Dolutegravir, der vermutlich keine oder nur geringe klinisch relevante Auswirkungen mit sich bringt. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

NRTI:
Tenofovir

Dolutegravir ↔
AUC ↔
Cmax ↓3%
Cτ ↓ 8%
Tenofovir ↔
AUC ↑ 12%
Cmax ↑ 9%
Cτ ↑ 19%

Tenofovir hatte keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Dolutegravir. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

Sonstige Wirkstoffe

Dofetilid
Pilsicainid

Dofetilid ↑
Pilsicainid ↑

Die gleichzeitige Verabreichung von Dolutegravir könnte durch die Hemmung des OCT2-Transporters zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Dofetilid oder Pilsicainid führen; eine entsprechende Studie zur Koadministration wurde nicht durchgeführt. Die gleichzeitige Verabreichung von Triumeq und Dofetilid oder Pilsicainid ist aufgrund der potenziell lebensbedrohlichen Toxizität hoher Dofetilid bzw. Pilsicainid-Konzentrationen kontraindiziert.

Fampridin (auch bekannt als Dalfampridin)

Fampridin ↑

Die Koadministration von Dolutegravir hat das Potenzial, Krampfanfälle zu verursachen durch eine erhöhte Fampridin Plasma-Konzentration via Hemmung des OCT2-Transporters; die Koadministration ist nicht untersucht worden. Die gleichzeitige Verabreichung von Triumeq und Fampridin ist kontraindiziert.

Carbamazepin

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 49%
Cmax ↓ 33%
Cτ ↓ 73%

Carbamazepin senkte die Dolutegravir Plasmakonzentration. Bei Koadministration mit Carbamazepin bei erwachsenen Patienten ohne Integrase-Inhibitor-resistentes HIV-1 sollte die empfohlene Dosis von Dolutegravir angepasst werden.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg (Filmtablette):
Da es sich bei Triumeq um eine fix dosierte Tablette handelt, sollte eine zusätzliche Dosis von 50 mg Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden, etwa 12 Stunden nach Triumeq. In diesem Fall sollte der Arzt die Fachinformation von Dolutegravir (Tivicay) beachten.
Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg und weniger als 25 kg (Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen):
Die Dosierungsempfehlungen sind in Tabelle 2 aufgeführt (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Oxcarbazepin
Phenytoin

Phenobarbital

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Dolutegravir↓
(Nicht untersucht. Durch die Induktion der Enzyme UGT1A1 und CYP3A wird eine Abnahme erwartet. Eine ähnliche Abnahme der Exposition wie bei Carbamazepin wird erwartet.)

Die empfohlene Dosis von Dolutegravir beträgt zweimal täglich 50 mg, wenn es gleichzeitig mit diesen Induktoren des Metabolismus angewendet wird. Da es sich bei Triumeq um eine Tablette mit fester Zusammensetzung (fixe Kombination) handelt, sollte für die Dauer der Koadministration mit diesen Induktoren des Metabolismus ungefähr 12 Stunden nach Triumeq eine zusätzliche 50 mg Tablette Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Antazida auf Basis polyvalenter Kationen (z.B. Mg, Al)

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 74%
Cmax ↓ 72%
C24 ↓ 74%

Die gleichzeitige Verabreichung von Antazida, die polyvalente Kationen enthalten, führte zu einer Abnahme der Dolutegravir-Plasmakonzentration. Es wird empfohlen, Triumeq 2 Stunden vor oder 6 Stunden nach Antazida, die polyvalente Kationen enthalten, zu verabreichen.

Kalzium- Supplemente

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 39%
Cmax ↓ 37%
C24 ↓ 39%

Es wird empfohlen, Triumeq 2 Stunden vor bzw. 6 Stunden nach der Einnahme von Kalziumergänzungspräparaten einzunehmen oder alternativ zusammen mit einer Mahlzeit.

Eisen-Supplemente

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 54%
Cmax ↓ 57%
C24 ↓ 56%

Es wird empfohlen, Triumeq entweder 2 Stunden vor bzw. 6 Stunden nach der Einnahme von Eisenergänzungspräparaten einzunehmen oder alternativ zusammen mit einer Mahlzeit.

Metformin

Metformin ↑
Bei Koadministration mit Dolutegravir 50 mg 1× täglich:
Metformin
AUC ↑ 79%
Cmax ↑ 66%
Bei Koadministration mit Dolutegravir 50 mg 2× täglich:
Metformin
AUC ↑ 145%
Cmax ↑ 111%

Die gleichzeitige Verabreichung von Dolutegravir führte zu einem Anstieg der Plasmakonzentrationen von Metformin. Bei Einleitung und Beendigung einer Dolutegravir-Koadministration ist zur Aufrechterhaltung der glykämischen Kontrolle eine Anpassung der Metformin-Dosis zu erwägen.

Rifampicin

Dolutegravir ↓
AUC ↓ 54%
Cmax ↓ 43%
Cτ ↓ 72%

Rifampicin senkte die Plasmakonzentrationen von Dolutegravir. Bei einer gleichzeitigen Verwendung von Rifampicin bei erwachsenen Patienten ohne Integrase-Inhibitor-resistentes HIV-1 sollte die Dolutegravir-Dosis 50 mg angepasst werden.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg (Filmtablette):
Da es sich bei Triumeq um eine fixdosierte Tablette handelt, sollte eine zusätzliche Dosis von 50 mg Dolutegravir allein (Tivicay) verabreicht werden, etwa 12 Stunden nach Triumeq. In diesem Fall sollte der Arzt die Fachinformation von Dolutegravir (Tivicay) beachten.
Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg und weniger als 25 kg (Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen):
Die Dosierungsempfehlungen sind in Tabelle 2 aufgeführt (siehe «Dosierung/Anwendung»).

Orale Kontrazeptiva
(Ethinylestradiol [EE] und Norelgestromin [NGMN])

Einfluss von Dolutegravir:
EE ↔
AUC ↑ 3%
Cmax ↓ 1%
Cτ ↑ 2%
Einfluss von Dolutegravir:
NGMN ↔
AUC ↓ 2%
Cmax ↓ 11%
Cτ ↓ 7%

Dolutegravir hatte keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Ethinylestradiol und Norelgestromin. Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Dolutegravir ist für orale Kontrazeptiva keine Dosisanpassung erforderlich.

Methadon

Einfluss von Dolutegravir:
Methadon ↔
AUC ↓ 2%
Cmax ↔ 0%
Cτ ↓ 1%

Dolutegravir hatte keinen klinisch relevanten Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Methadon. Bei gleichzeitiger Verabreichung mit Triumeq ist keine Anpassung der Methadon-Dosis erforderlich.

Daclatasvir

Dolutegravir ↔
AUC ↑ 33%
Cmax ↑ 29%
Cτ ↑ 45%
Daclatasvir ↔

Daclatasvir hatte einen geringen Einfluss auf die Plasmakonzentration von Dolutegravir, der vermutlich keine oder nur geringe klinisch relevante Auswirkungen mit sich bringt. Dolutegravir veränderte die Daclatasvir Plasmakonzentrationen nicht. Eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich.

Abkürzungen: ↑ = Anstieg; ↓ = Abnahme; ↔ = keine signifikante Änderung; AUC = Fläche unter der Konzentration-Zeit-Kurve; Cmax= maximal beobachtete Plasmakonzentration, Cτ = Konzentration am Ende des Dosisintervalls
Tabelle 4: Untersuchte Arzneimittelinteraktionen mit Abacavir

Gleichzeitig verabreichte Wirkstoffklasse:
Wirkstoff

Einfluss auf die Konzentration von Abacavir oder dem gleichzeitig verabreichten Wirkstoff

Klinischer Kommentar

Riociguat

Riociguat ↑

In vitro hemmt Abacavir CYP1A1. Die gleichzeitige Verabreichung einer Einzeldosis von Riociguat (0,5 mg) bei HIV-Patienten, die Triumeq erhielten, führte zu einer ungefähr dreifach höheren Riociguat-AUC(0-∞) im Vergleich zu historischen Riociguat-AUC(0-∞), die bei gesunden Probanden berichtet wurden.
Eine Erhöhung der Riociguat-Exposition durch Abacavir geht mit dem Risiko einer Hypotension einher. Wenn die Behandlung mit Riociguat bei Patienten unter stabilen Dosen von Abacavir eingeleitet wird, ist eine Dosisreduktion von Riociguat zu erwägen. Die Dosierungsempfehlungen hierfür entnehmen Sie bitte der Fachinformation von Riociguat. Patienten, die gleichzeitig mit Abacavir und Riociguat behandelt werden, sind auf Zeichen und Symptome einer Hypotonie zu überwachen. Bei Patienten unter stabilen Dosen von Riociguat wird die Einleitung einer Abacavir-Therapie nicht empfohlen.

Methadon (40-90 mg einmal täglich für 14 Tage/600 mg Einzeldosis, danach 600 mg zweimal täglich für 14 Tage)

Abacavir AUC ↔
Cmax ↓35%
Methadon CL/F ↑22%

Die Veränderungen der Pharmakokinetik von Abacavir werden nicht als klinisch relevant betrachtet. Die Veränderungen der Pharmakokinetik von Methadon werden bei der Mehrzahl der Patienten nicht als klinisch relevant betrachtet, können aber gelegentlich eine Neueinstellung der Methadon-Dosis erfordern.

Ethanol

Abacavir AUC ↑41%
Ethanol AUC ↔

Aufgrund des Sicherheitsprofils von Abacavir werden diese Beobachtungen nicht als klinisch relevant betrachtet.

Abkürzungen: ↑ = Anstieg; ↓ = Abnahme; ↔ = keine signifikante Änderung; AUC = Fläche unter der Konzentration-Zeit-Kurve; Cmax = maximal beobachtete Plasmakonzentration, CL/F = scheinbare Clearance
Tabelle 5: Untersuchte Arzneimittelinteraktionen mit Lamivudin

Gleichzeitig verabreichte Wirkstoffklasse:
Wirkstoff

Einfluss auf die Konzentration von Lamivudin oder dem gleichzeitig verabreichten Wirkstoff

Klinischer Kommentar

Trimethoprim/Sulfa-methoxazol (Cotrimoxazol) (160 mg/800 mg einmal täglich für 5 Tage/300 mg Einzeldosis)

Lamivudin: AUC ↑40%
Trimethoprim: AUC ↔
Sulfamethoxazol: AUC ↔

Bei Patienten ohne Nierenfunktionsstörung ist keine Anpassung der Lamivudindosis nötig (siehe «Dosierung/Anwendung»). Lamivudin hat keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Trimethoprim oder Sulfamethoxazol. Die Auswirkungen einer gleichzeitigen Verwendung von Lamivudin und hohen Dosen von Cotrimoxazol – wie sie bei Pneumocystis jiroveci (P. carinii) Pneumonie und Toxoplasmose verwendet werden – wurden nicht untersucht.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Gewicht von mindestens 25 kg (Filmtablette):
Triumeq wird bei Personen mit einer CrCl von <30 ml/min nicht empfohlen (siehe «Dosierung bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen», «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», «Pharmakokinetik – Kinetik spezieller Patientengruppen»).
Kinder mit einem Gewicht von mindestens 14 kg und weniger als 25 kg (Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen):
Triumeq wird nicht empfohlen für Patienten mit einer CrCl von < 50 ml/min

Emtricitabin

Wenn Lamivudin gleichzeitig mit Emtricitabin verwendet wird, kann das Lamivudin die intrazelluläre Phosphorylierung von Emtricitabin hemmen. Dazu kommt, dass der Mechanismus der viralen Resistenz sowohl gegen Lamivudin als auch gegen Emtricitabin durch Mutation desselben Reverse Transkriptase-Gens (M184V) vermittelt wird und somit die therapeutische Wirksamkeit dieser Medikamente in Kombination eingeschränkt sein kann. Eine Verwendung von Lamivudin in Kombination mit Emtricitabin oder Emtricitabin enthaltenden Fixdosiskombinationen wird nicht empfohlen.

Sorbitollösung (3,2; 10,2 g; 13,4 g)

Lamivudin Lösung zum Einnehmen, Einzeldosis von 300 mg
Lamivudin:
AUC ↓ 14%; 32%; 36%
Cmax ↓ 28%; 52%, 55%.

Die Koadministration von sorbitolhaltigen Arzneimitteln mit Lamivudin ist nach Möglichkeit zu vermeiden.

Cladribin

Die Wechselwirkung wurde nicht untersucht.
In vitro
hemmt Lamivudin die intrazelluläre Phosphorylierung von Cladribin. Im Falle einer Kombination in der klinischen Anwendung führt dies zu einem möglichen Risiko eines Wirksamkeitsverlustes von Cladribin. Einige klinische Befunde stützen ebenfalls eine mögliche Wechselwirkung zwischen Lamivudin und Cladribin.

Die gleichzeitige Anwendung von Triumeq und Cladribin wird nicht empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).

Abkürzungen: ↑ = Anstieg; ↓ Abnahme, ↔ = keine signifikante Änderung; AUC = Fläche unter der Konzentration-Zeit-Kurve; Cmax = höchste gemessene Konzentration

2025 ©ywesee GmbH
Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home