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Fachinformation zu MELLOZZAN:Salmon Pharma GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Melatoninum
Hilfsstoffe
Amylum pregelificatum, Cellulosum microcristallinum, silica colloidalis anhydrica, magnesii stearas.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Mellozzan wird angewendet bei
- Kurzzeitbehandlung der zirkadianen Schlaf-Wach-Rhythmusstörung vom Typ Jetlag bei Erwachsenen
- Insomnie bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6-17 Jahren mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS), wenn Schlafhygienemassnahmen unzureichend waren.

Dosierung/Anwendung

Dosierung
Erwachsene mit zirkadianer Schlaf-Wach-Rhythmusstörung vom Typ Jetlag
Die empfohlene Dosierung beträgt 0,5-5 mg für höchstens 5 Tage.
Die Dosis sollte bei Reisen über 5 oder mehr Zeitzonen, insbesondere in östlicher Richtung, zu dem Zeitpunkt eingenommen werden, der der Schlafenszeit am Zielort entspricht.
Wenn Melatonin zum falschen Zeitpunkt eingenommen wird, besteht die Gefahr, dass die Wirkung ausbleibt oder dass es bei der Resynchronisation nach einem Jetlag zu Nebenwirkungen kommt. Deshalb sollte Mellozzan nicht vor 20:00 Uhr oder nach 04:00 am Zielort eingenommen werden.
Alkohol kann den Schlaf beinträchtigen und möglicherweise bestimmte Jetlag-Symptome verschlimmern (z.B. Kopfschmerzen, morgendliche Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten). Deshalb wird empfohlen, während der Einnahme von Mellozzan keinen Alkohol zu sich zu nehmen (s. Abschnitt Interaktionen).
Pro Jahr dürfen höchstens 16 Behandlungszyklen erfolgen.
Insomnie bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS
Die Behandlung sollte durch einen Arzt eingeleitet werden, der Erfahrung mit ADHS und/oder Schlafmedizin bei Kindern besitzt.
Die empfohlene Anfangsdosis für Mellozzan Tabletten beträgt: 0,5-2 mg 30-60 Minuten vor dem Zubettgehen.
Die Melatonindosis kann bis zum Eintreten einer Wirkung pro Woche um 1 mg erhöht werden, höchstens jedoch auf 5 mg pro Tag, unabhängig vom Alter. Es sollte die niedrigste wirksame Dosis angestrebt werden.
Es liegen nur begrenzte Daten für eine Behandlungsdauer von bis zu 3 Jahren vor. Nach einer Behandlung von mindestens 3 Monaten sollte der Arzt den Behandlungseffekt beurteilen und erwägen, die Behandlung abzubrechen, wenn kein klinisch relevanter Behandlungseffekt zu erkennen ist. Der Patient sollte regelmässig (mindestens alle 6 Monate) überwacht werden, um sicherzustellen, dass Mellozzan weiterhin die am besten geeignete Behandlung ist. Während der laufenden Behandlung, v.a. wenn der Behandlungseffekt ungewiss ist, sollten regelmässig (z.B. einmal pro Jahr) Absetzversuche durchgeführt werden.
Wenn die Schlafstörung während der medikamentösen Behandlung der ADHS begonnen hat, sollte eine Dosisanpassung oder ein Wechsel zu einem anderen Präparat erwogen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Begrenzte Daten deuten darauf hin, dass die Plasma-Clearance von Melatonin bei Patienten mit Leberzirrhose deutlich reduziert ist. Mellozzan wird für Patienten mit Leberfunktionsstörungen nicht empfohlen (s. Abschnitt Pharmakokinetik).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Der Einfluss einer Nierenfunktionseinschränkung jeglicher Ausprägung auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Melatonin wurde nicht untersucht. Daher ist mit Vorsicht vorzugehen, wenn Melatonin bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen angewendet wird.
Ältere Patienten
Da die Pharmakokinetik von Melatonin (mit sofortiger Freisetzung) bei jungen Erwachsenen und älteren Menschen generell vergleichbar ist, bestehen keine spezifischen Dosierungsempfehlungen für ältere Menschen (s. Abschnitte Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen, Pharmakokinetik).
Kinder unter 6 Jahren
Mellozzan ist nicht für die Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren zugelassen.
Art der Anwendung
Orale Anwendung.
Die Tabletten können unmittelbar vor der Einnahme zerkleinert und mit Wasser vermischt werden.
Nahrung kann den Anstieg der Plasmakonzentration von Melatonin verstärken (s. Abschnitt Pharmakokinetik). Die Einnahme von Melatonin zu kohlenhydratreichen Mahlzeiten kann die Kontrolle des Blutzuckerspiegels für mehrere Stunden beeinträchtigen (s. Abschnitt Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen). Es wird empfohlen, 2 Stunden vor und 2 Stunden nach der Einnahme von Mellozzan Tabletten keine Nahrung zu sich zu nehmen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Melatonin oder einen der in Abschnitt Zusammensetzung genannten sonstigen Bestandteile.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Melatonin kann Schläfrigkeit hervorrufen. Melatonin Tabletten sollten mit Vorsicht angewendet werden, wenn die Auswirkungen der Schläfrigkeit wahrscheinlich mit einem Risiko für die Patientensicherheit verbunden sind.
Ältere Menschen
Die Exposition gegenüber Melatonin nach oraler Einnahme ist bei jungen und mässig älteren Menschen vergleichbar. Es ist unklar, ob deutlich ältere Personen besonders empfindlich auf exogenes Melatonin reagieren. Daher ist bei der Behandlung dieser Altersgruppe Vorsicht geboten. Eine individuelle Dosierung wird empfohlen.
Erkrankungen des Immunsystems
Vereinzelt wurde über eine Verschlimmerung von Autoimmunerkrankungen bei Patienten berichtet, die Melatonin einnahmen. Es liegen keine Daten zur Anwendung von Melatonin Tabletten bei Personen mit Autoimmunerkrankungen vor. Melatonin Tabletten werden bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen nicht empfohlen.
Epilepsie
Es wurde berichtet, dass Melatonin die Anfallshäufigkeit erhöht, verringert oder nicht beeinflusst. Aufgrund der Ungewissheit hinsichtlich der Wirkung von Melatonin auf epileptische Anfälle sollte Melatonin bei Personen mit Epilepsie mit Vorsicht angewendet werden.
Diabetes
Begrenzte Daten deuten darauf hin, dass Melatonin, wenn es in engem zeitlichem Abstand zu kohlenhydratreichen Mahlzeiten eingenommen wird, die Kontrolle des Blutzuckerspiegels für mehrere Stunden beeinträchtigen kann. Melatonin Tabletten sollten mindestens 2 Stunden vor und mindestens 2 Stunden nach einer Mahlzeit, bei Personen mit deutlich eingeschränkter Glukosetoleranz oder Diabetes idealerweise mindestens 3 Stunden nach einer Mahlzeit eingenommen werden.

Interaktionen

Pharmakokinetische Interaktionen
Melatonin wird hauptsächlich über CYP1A-Enzyme verstoffwechselt. Daher sind Wechselwirkungen zwischen Melatonin und anderen Wirkstoffen, die CYP1A-Enzyme beeinflussen, möglich.
CYP1A2-Hemmer
CYP1A2-Hemmer können die Plasmakonzentration von Melatonin beträchtlich erhöhen. Die gleichzeitige Behandlung mit Melatonin und dem CYP1A2-Hemmer Fluvoxamin (zugleich ein CYP2C19-Hemmer) sollte vermieden werden. Bei gleichzeitiger Anwendung mit den CYP1A2-Hemmern Ciprofloxacin, Norfloxacin und Verapamil ist Vorsicht geboten.
Kombinierte hormonelle Kontrazeption: Verhütungsmittel, die Ethinylestradiol und Gestagen enthalten, können CYP1A2 hemmen und zu einem 4-5-fachen Anstieg der Melatoninkonzentration führen. Eine Reduzierung der Melatonindosis ist ggf. erforderlich.
Hormonelle Substitutionstherapie: Es wurde berichtet, dass eine hormonelle Substitutionstherapie bei Frauen nach der Menopause die Tmax von Melatonin verzögert, ohne sonstige Auswirkungen auf Melatoninkonzentration oder -rhythmus.
Bei Interaktion mit moderaten CYP1A2-Hemmern ist eine Erhöhung der Plasmakonzentration von Melatonin zu erwarten. Daher ist Vorsicht bei Patienten geboten, die 5- oder 8-Methoxypsoralen (5oder 8-MOP), Cimetidin oder Koffein einnehmen.
CYP1A2-Induktoren
CYP1A2-Induktoren können die Plasmakonzentration von Melatonin senken.
Eine Dosisanpassung von Melatonin kann bei gleichzeitiger Anwendung folgender CYP1A2-Induktoren erforderlich sein: Carbamazepin, Phenytoin, Rifampicin und Omeprazol sowie Zigarettenkonsum (halbierte Exposition im Vergleich zur Situation nach einer 7-tägigen Rauchabstinenz).
Pharmakodynamische Interaktionen
Adrenerge Agonisten/Antagonisten, Opioid-Agonisten/-Antagonisten, Antidepressiva, Prostaglandin-Hemmer, Tryptophan und Alkohol beeinflussen die endogene Sekretion von Melatonin in der Epiphyse, nicht jedoch den Metabolismus von Melatonin. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkungen ist unbekannt.
Alkohol
Alkohol sollte nicht zusammen mit Melatonin eingenommen werden, da dieser die Wirkung von Melatonin auf den Schlaf verringert.
Nifedipin
Melatonin kann die hypotensive Wirkung von Nifedipin reduzieren. Bei gleichzeitiger Anwendung von Melatonin ist Vorsicht geboten und eine Anpassung der Dosierung von Nifedipin ist ggf. erforderlich. Da unbekannt ist, ob es sich hierbei um einen Klasseneffekt handelt, ist bei der Kombination von Melatonin und Calcium-Antagonisten Vorsicht geboten.
Warfarin
In Fallberichten wurde beschrieben, dass die gleichzeitige Anwendung von Melatonin und Vitamin-K-Antagonisten wie Warfarin entweder zu erhöhten oder verringerten Prothrombinwerten führen kann. Eine Studie hat verringerte Werte für Faktor VIII:C und Fibrinogen gezeigt. Die kombinierte Anwendung von Warfarin oder anderen Vitamin-K-Antagonisten mit Melatonin kann eine Dosisanpassung des Antikoagulans erfordern und sollte vermieden werden.
Benzodiazepin-ähnliche Hypnotika
Melatonin kann die beruhigenden Eigenschaften Benzodiazepin-ähnlicher Hypnotika (z.B. Zolpidem) verstärken. Eine gleichzeitige Behandlung mit Melatonin sollte vermieden werden.
NSAR
Prostaglandin-Synthesehemmer (NSAR), z.B. Acetylsalicylsäure und Ibuprofen, können bei Einnahme am Abend den endogenen Melatoninspiegel unterdrücken. Wenn möglich sollte die Verabreichung von NSAR am Abend vermieden werden.
Betablocker
Betablocker können endogenes Melatonin unterdrücken und sollten daher morgens verabreicht werden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine Daten zur Anwendung von Melatonin bei schwangeren Frauen vor. Daten aus Tierversuchen sind hinsichtlich der Auswirkungen auf Schwangerschaft, Entwicklung des Embryos/Fötus, Geburt und postnatale Entwicklung unvollständig (s. Abschnitt Präklinische Daten). Exogenes Melatonin passiert leicht die menschliche Plazenta. In Anbetracht des Mangels an klinischen Daten wird eine Behandlung mit Mellozzan während der Schwangerschaft oder bei Frauen im gebährfähigen Alter, die keine sicheren Verhütungsmittel anwenden, nicht empfohlen.
Stillzeit
Daten aus Tierstudien deuten darauf hin, dass Melatonin über die Plazenta auf den Fötus übertragen wird und in die Muttermilch gelangt (s. Abschnitt Präklinische Daten). Endogenes Melatonin wurde auch in der Muttermilch stillender Frauen nachgewiesen. Daher wird exogenes Melatonin höchstwahrscheinlich ebenfalls durch die Muttermilch ausgeschieden. Melatonin wird daher nicht für stillende Frauen empfohlen.
Fertilität
Es liegen keine ausreichenden Daten zur Wirkung von Melatonin auf die menschliche Fertilität vor. Daten aus Tierversuchen sind hinsichtlich der Auswirkung auf die Fertilität unvollständig (s. Abschnitt Präklinische Daten). Hohe Dosen von Melatonin und die Einnahme über einen längeren Zeitraum als vorgesehen, können die Fertilität beim Menschen beeinträchtigen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Melatonin hat einen mässigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Melatonin kann Schläfrigkeit hervorrufen und sollte daher mit Vorsicht angewendet werden, wenn die Auswirkungen von Schläfrigkeit wahrscheinlich mit einem Sicherheitsrisiko verbunden sind.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Melatonin verursacht bei einer Kurzzeitanwendung von bis zu drei Monaten wenige und keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die langfristigen Wirkungen sind kaum untersucht. Bei den gemeldeten Nebenwirkungen von Melatonin handelt es sich hauptsächlich um Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern. Diese Nebenwirkungen traten jedoch häufig auch bei Patienten auf, die im Rahmen klinischer Studien Placebos erhielten, und es besteht bei diesen Studien generell kein signifikanter Unterschied zwischen Patienten, die Melatonin erhielten, und denjenigen, die ein Placebo erhielten.
Sehr häufige Nebenwirkungen wurden nicht gemeldet.
Liste der Nebenwirkungen
Nebenwirkungen bei Erwachsenen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
„sehr häufig“ (≥1/10)
„häufig“ (≥1/100, <1/10)
„gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100)
„selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000)
„sehr selten“ (<1/10‘000)
„nicht bekannt“ (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)

Systemorganklassen

Häufig

Gelegentlich

Selten

Nicht bekannt

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Herpes zoster

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichkeitsreaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Hypertriglyzeridämie, Hypokalzämie, Hyponatriämie

Hyperglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Reizbarkeit, Nervosität, Unruhe, Schlaflosigkeit, abnorme Träume, Albträume, Angst

Veränderte Stimmung, Aggression, Agitation, Weinen, Stresssymptome, Desorientiertheit, Frühmorgendliches Erwachen, gesteigerte Libido, Depressive Verstimmung, Depression

Erkrankungen des Nervensystems

Kopfschmerzen, Somnolenz

Migräne, Lethargie, psychomotorische Hyperaktivität, Schwindelgefühl

Synkope, eingeschränktes Erinnerungsvermögen, Aufmerksamkeitsstörungen, Verträumtheit, Restless Legs Syndrom, schlechte Schlafqualität, Parästhesien

Augenerkrankungen

Verminderte Sehschärfe,
verschwommenes Sehen, verstärkte
Tränensekretion

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Lagerungsschwindel, Vertigo

Herzerkrankungen

Angina pectoris, Palpitationen

Gefässerkrankungen

Bluthochdruck

Hitzewallungen

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Magenschmerzen, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie, Mundulzeration, Mundtrockenheit, Übelkeit

Gastroösophagaler Reflux, Gastrointestinale Erkrankung, Bläschen an der Mundschleimhaut, Zungenulzeration, Magen-Darm-Verstimmung, Erbrechen, abnorme Darmgeräusche, Flatulenz, Hypersalivation, Halitose, abdominales Unwohlsein, Erkrankung des Magens, Gastritis

Leber und Gallenerkrankungen

Hyperbilirubinämie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Dermatitis, nächtliche Schweissausbrüche, Pruritus, Ausschlag, generalisierter Pruritus, trockene Haut

Ekzeme, Erytheme, Handdermatitis, Psoriasis, generalisierter Ausschlag, juckender Ausschlag, Nagelerkrankungen

Angioödem, Zungenödem

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Schmerzen in den Extremitäten

Arthritis, Muskelspasmen, Nackenschmerzen, nächtliche Krämpfe

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Glukosurie, Proteinurie

Polyurie, Hämaturie, Nykturie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Menopausale Symptome

Priapismus, Prostatitis

Galaktorrhoe

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Asthenie, Brustschmerzen

Müdigkeit, Schmerzen, Durst

Untersuchungen

Abnormer Leberfunktionstest, Gewichtszunahme

Erhöhtes Leberenzym, abnorme Blutelektrolyte, abnormer Labortest

Pädiatrische Population
Für die pädiatrische Population wurde eine geringe Häufigkeit von im Allgemeinen leichten Nebenwirkungen gemeldet. Die Zahl der Nebenwirkungen unterschied sich nicht signifikant zwischen Kindern, die ein Placebo erhielten, und Kindern, die Melatonin erhielten. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Hyperaktivität, Schwindel und Bauchschmerzen. Es wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit sind die am häufigsten gemeldeten Anzeichen und Symptome einer Überdosierung von oralem Melatonin.
In der Literatur wurde über die Gabe von täglichen Dosierungen von 20-50 mg sowie bis zu 300 mg Melatonin berichtet, die keine klinisch signifikanten Nebenwirkungen hervorriefen.
Für eine Dosierung von 250 mg viermal täglich über 25-30 Tage wurde lediglich Schläfrigkeit gemeldet. In mehreren Fällen einer gemeldeten Überdosierung war leichte bis mittelschwere Somnolenz die am häufigsten gemeldete Nebenwirkung.
Nach Dosierungen von 3,0-6,6 g über einen Zeitraum von 15-36 Tagen berichteten 6 von 11 Patienten von Somnolenz während des Tages, und 4 von 11 Patienten berichteten über Magenkrämpfe, Durchfall und migränebedingte Kopfschmerzen.
Die Clearance des Wirkstoffs ist innerhalb von 12 Stunden nach Einnahme zu erwarten. Es ist durch einen Arzt zu beurteilen, ob konventionelle Massnahmen bei Überdosierung zu ergreifen sind. Eine besondere Behandlung ist nicht erforderlich.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N05CH01. Hypnotika und Sedativa, Melatonin-Rezeptor-Agonisten
Wirkungsmechanismus
Es wird angenommen, dass die Aktivität von Melatonin an den MT1-, MT2- und MT3-Rezeptoren zu dessen schlaffördernden Eigenschaften beiträgt, da diese Rezeptoren (v.a. MT1 und MT2) an der Regulierung des zirkadianen Rhythmus und des Schlafes beteiligt sind.
Pharmakodynamik
Melatonin ist ein in der Zirbeldrüse produziertes Hormon, das mit dem Serotonin strukturverwandt ist. Die Melatoninsekretion steigt kurz nach Einbruch der Dunkelheit an, erreicht ihr Maximum zwischen 02:00 und 04:00 Uhr morgens und fällt im Lauf der zweiten Nachthälfte wieder ab. Melatonin ist an der Kontrolle des zirkadianen Rhythmus und der Anpassung an den Licht-Dunkel-Zyklus beteiligt. Es ist ebenfalls assoziiert mit einer sedativen Wirkung und einer Erhöhung der Schlafneigung.
Pharmakodynamische Wirkungen
Melatonin hat eine hypnotische/sedative Wirkung und erhöht die Schlafneigung. Melatonin kann, wenn es vor oder nach dem nächtlichen Höhepunkt der Melatoninsekretion verabreicht wird, den zirkadianen Rhythmus der Melatoninsekretion beschleunigen bzw. verzögern. Die Verabreichung von Melatonin beim Zubettgehen (zwischen 22:00 und 24:00 Uhr) am Zielort nach schnellen transmeridianen Reisen (Flugreisen) beschleunigt die Resynchronisation des zirkadianen Rhythmus von der „Abflugzeit“ zur „Zielzeit“ und lindert insgesamt die als Jetlag bekannten Symptome, die als Folge dieser Desynchronisation auftreten.
Klinische Wirksamkeit
Typische Symptome eines Jetlags sind Schlafstörungen, Müdigkeit und Erschöpfung während des Tages, aber auch leichte kognitive Beeinträchtigungen, Reizbarkeit und Magen-Darm-Störungen können auftreten.
Ein Jetlag ist umso schwerer, je mehr Zeitzonen überquert wurden, und ist i.d.R. schlimmer bei Reisen in Richtung Osten. In acht von zehn klinischen Studien wurde festgestellt, dass Melatonin, das kurz vor der angestrebten Schlafenszeit am Zielort (22-0 Uhr) eingenommen wurde, den Jetlag nach Flugreisen über mindestens fünf Zeitzonen reduzierte. Der Nutzen ist wahrscheinlich umso grösser, je mehr Zeitzonen durchquert werden, und geringer bei Reisen nach Westen. Tägliche Melatonin-Dosierungen zwischen 0,5 und 5 mg sind ähnlich wirksam, abgesehen davon, dass man nach 5 mg schneller einschläft und besser schläft als nach 0,5 mg.
Klinische Studien haben ergeben, dass Melatonin die von den Patienten empfundenen Jetlag-Symptome insgesamt um ~44 % reduziert und die Dauer des Jetlags verkürzt. In 2 Studien von Flugreisen über 12 Zeitzonen reduzierte Melatonin effektiv die Dauer des Jetlags um ~33 %.
Wenn Melatonin zum falschen Zeitpunkt eingenommen wird, besteht die Gefahr, dass die Wirkung ausbleibt oder dass es bei der Resynchronisation des zirkadianen Rhythmus/des Jetlags zu Nebenwirkungen kommt. Deshalb sollte Mellozzan nicht vor 20:00 Uhr oder nach 04:00 am Zielort eingenommen werden.
Pädiatrie
Die Behandlung mit Melatonin wurde in einer 4-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie an 105 Kindern im Alter von 6-12 Jahren mit ADHS und chronischen Einschlafstörungen untersucht. Die Teilnehmenden erhielten Melatonin (3 mg bei einem Körpergewicht <40 kg [n = 44] oder 6 mg bei einem Körpergewicht >40 kg [n = 9]) in Tabletten mit sofortiger Freisetzung oder ein Placebo.
Der mittels Aktigraphie geschätzte durchschnittliche Zeitpunkt des Schlafeintritts wurde unter Melatonin um 26,9 ± 47,8 Minuten vorverlegt, wohingegen es zu einer Verzögerung von 10,5 ± 37,4 Minuten unter Placebo kam (p < 0,0001). 48,8 % der mit Melatonin behandelten Kinder zeigten eine Vorverlegung des Schlafeintritts um >30 Minuten, verglichen mit 12,8 % unter Placebo (p = 0,001). Es zeigte sich eine Verlängerung der durchschnittlichen Gesamtschlafdauer um 19,8 ± 61,9 Minuten unter Melatonin und eine Verkürzung um 13,6 ± 50,6 Minuten unter Placebo (p < 0,001). Im Vergleich zur Placebogruppe zeigte die Melatoningruppe eine Verringerung der Schlaflatenz (p = 0,001) und eine Steigerung der Schlafeffizienz (p = 0,01). Die im Schlafprotokoll erfasste mittlere Punktzahl für Einschlafschwierigkeiten verringerte sich um 1,2 ± 1,3 Punkte (35,3 % gegenüber Baseline) mit Melatonin und um 0,1 ± 0,8 Punkte (4,3 % gegenüber Baseline) mit Placebo (p < 0,0001).

Pharmakokinetik

Absorption
Die absolute Bioverfügbarkeit von Melatonin wurde in zwei Studien untersucht und beträgt durchschnittlich 13% der als Lösung verabreichten Dosis und 14-16% der als Tablette verabreichten Dosis. Die maximale Konzentration von oral verabreichtem Melatonin wird nach 15-90 Minuten erreicht (mediane Tmax = 52 min).
Die maximale Konzentration und Exposition von Melatonin nach oraler Einnahme von Tabletten steigt proportional zur Dosis von 0,25 bis 10 mg.
Daten zu den Auswirkungen von Nahrungsaufnahme zum oder um den Zeitpunkt der Einnahme von Melatonin auf dessen Pharmakokinetik sind begrenzt, deuten jedoch darauf hin, dass gleichzeitige Nahrungsaufnahme die Absorption nahezu verdoppeln kann. Nahrung scheint eine begrenzte Wirkung auf die Tmax von Melatonin mit sofortiger Freisetzung zu haben. Hierdurch ist keine Beeinträchtigung der Wirksamkeit oder Sicherheit von Mellozzan zu erwarten. Es wird jedoch empfohlen, etwa 2 Stunden vor und 2 Stunden nach der Einnahme von Melatonin keine Nahrung einzunehmen (s. Abschnitt Dosierung/Anwendung).
Distribution
Die Plasmaproteinbindung von Melatonin in vitro liegt bei ca. 60 %. Das Verteilungsvolumen in der terminalen Eliminierungsphase ist proportional zum Körpergewicht und beträgt im Durchschnitt etwas über 1 l/kg.
Metabolismus
Melatonin wird hauptsächlich durch Hydroxylierung zu 6-Hydroxymelatonin in der Leber eliminiert, was hauptsächlich durch CYP1A2 (und in geringerem Masse über CYP1A1) vermittelt wird. Zudem kommt es zu einer quantitativ weniger bedeutenden O-Demethylierung zu N-Acetyl-5-Hydroxytryptamin, vermittelt durch CYP2C19. Melatonin-Metabolite werden hauptsächlich über den Urin eliminiert, ~90 % als Sulfat- und Glucuronid-Konjugate von 6-Hydroxymelatonin. Weniger als ~1 % einer Melatonindosis wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit (T½) beträgt ~45 Minuten (Normalbereich ~30-60 Minuten) bei gesunden Erwachsenen. Die Halbwertszeit ist bei Kindern im Durchschnitt vergleichbar oder etwas kürzer als bei Erwachsenen. Die einmal-tägliche Dosierung in Kombination mit der kurzen Halbwertszeit führt zu einer minimalen Akkumulation von Melatonin bei regulärer Behandlung.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Begrenzte Daten deuten darauf hin, dass die endogene Konzentration von Melatonin im Blut während des Tages bei Patienten mit Leberzirrhose deutlich erhöht ist, wahrscheinlich aufgrund einer verringerten Clearance (Metabolismus) von Melatonin. In einer kleinen Studie war die Serumhalbwertszeit (t½) von exogenem Melatonin bei Zirrhose-Patienten doppelt so hoch wie bei Kontrollpersonen. Da die Leber der primäre Ort des Melatonin-Metabolismus ist, ist bei eingeschränkter Leberfunktion eine erhöhte Exposition gegenüber exogenem Melatonin zu erwarten.
Nierenfunktionsstörungen
Der Einfluss einer Nierenfunktionseinschränkung jeglicher Ausprägung auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von Melatonin wurde nicht untersucht (s. Abschnitt Dosierung/Anwendung).
Ältere Patienten
In einer vergleichenden Studie zur Serum-Melatoninkonzentration mit und ohne exogene Supplementierung ergaben sich bei mässig älteren Erwachsenen ohne Behandlung niedrigere Konzentrationen, während bei gesunden jüngeren Erwachsenen nach der Behandlung eine Tendenz zu höheren Konzentrationen beobachtet wurde. Der Unterschied während der Behandlung war statistisch nicht signifikant; für mässig ältere und für junge Erwachsene kann die gleiche Dosierung empfohlen werden.

Präklinische Daten

Nichtklinische Daten lassen auf der Grundlage von Studien zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung oder Genotoxizität keine besondere Gefahr für den Menschen erkennen.
Die Daten zur Reproduktionstoxizität sind begrenzt. Eine Studie an trächtigen Ratten zeigte keine direkten oder indirekten schädlichen Auswirkungen im Hinblick auf Schwangerschaft oder Überleben und Entwicklung des Fötus.
Daten aus Tierstudien deuten darauf hin, dass Melatonin über die Plazenta auf den Fötus übertragen wird und in die Muttermilch gelangt.
Es wurden keine Sicherheitsstudien an Jungtieren durchgeführt.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei 15-30°C lagern und in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

69463 (Swissmedic)

Packungen

Mellozzan 0,5 mg Tabletten: 1 Flasche zu 30 oder 100 Tabletten (B).
Mellozzan 1 mg Tabletten: 1 Flasche zu 30 oder 100 Tabletten (B).
Mellozzan 2 mg Tabletten: 1 Flasche zu 30 oder 100 Tabletten (B).
Mellozzan 3 mg Tabletten: 1 Flasche zu 30 oder 100 Tabletten (B).
Mellozzan 4 mg Tabletten: 1 Flasche zu 30 oder 100 Tabletten (B).
Mellozzan 5 mg Tabletten: 1 Flasche zu 30 oder 100 Tabletten (B).

Zulassungsinhaberin

Salmon Pharma GmbH, Basel

Stand der Information

März 2024

2025 ©ywesee GmbH
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