Dosierung/AnwendungDie Behandlung mit VYLOY muss durch eine mit Krebstherapien erfahrene Ärztin/Arzt eingeleitet und überwacht werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Patientenauswahl
Patienten mit lokal fortgeschrittenem, nicht resektablem oder metastasiertem HER2-negativem Adenokarzinom des Magens, deren Tumore Claudin (CLDN) 18.2-positiv sind (definiert als 75 % oder mehr Tumorzellen mit moderater bis starker membranöser immunhistochemischer CLDN18-Färbung), bestimmt durch einen validierten Test für die Behandlung mit VYLOY in Kombination mit Fluoropyrimidin- und platinhaltiger Chemotherapie (siehe «klinische Wirksamkeit»).
Vor der Anwendung
Bei Patienten mit Übelkeit oder Erbrechen vor der Verabreichung von VYLOY, sollten diese Symptome vor der ersten Infusion auf Grad 1 oder 0 abgeklungen sein.
Empfohlene Vorbehandlung
Vor jeder Infusion mit VYLOY sind Patienten mit einer Kombination aus Antiemetika (NK-1-Rezeptorblocker, 5-HT3-Rezeptorblocker und andere Medikamente nach Indikation) als Prävention von Übelkeit und Erbrechen vorzubehandeln (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Empfohlene Dosis
Tabelle 1. Empfohlene VYLOY-Dosis basierend auf der Körperoberfläche
Einzel-Aufsättigungsdosis
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Erhaltungsdosen
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Therapiedauer
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800 mg/m2 intravenös, Zyklus 1 Tag 1a VYLOY in Kombination mit Fluoropyrimidin- und platinhaltiger Chemotherapie verabreichen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
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600 mg/m2 intravenös alle 3 Wochen oder 400 mg/m2 intravenös alle 2 Wochen VYLOY in Kombination mit Fluoropyrimidin- und platinhaltiger Chemotherapie verabreichen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
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Bis zu einer Krankheitsprogression oder unzumutbaren Nebenwirkung.
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a.Die Zyklusdauer von VYLOY ist anhand des jeweiligen Chemotherapie-Rückgrats festzulegen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Informationen bezüglich Dosierung der kombinierten Chemotherapien siehe Fachinformation zu Fluoropyrimidin- oder platinhaltiger Chemotherapie.
Das Dosierungsschema von 400 mg/m2 alle 2 Wochen für die Erhaltungsdosis wurde nicht im Rahmen von klinischen Studien untersucht. Dieses Dosierungsschema beruht auf Modellierungs- und Simulationsanalysen und es liegen keine klinischen Daten vor (siehe «Pharmakokinetik»).
Dosisanpassung
Es wird keine Dosisreduktion für VYLOY empfohlen. Nebenwirkungen von VYLOY sind durch Reduktion der Infusionsrate, Unterbruch oder Abbruch der Infusion anzugehen, wie in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2. Dosisanpassung für VYLOY
Nebenwirkungen
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Schweregrada
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Dosisanpassung
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Überempfindlichkeitsreaktionen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
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Anaphylaktische Reaktionen, Verdacht auf Anaphylaxie, Grad 3 oder 4
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Die Infusion sofort stoppen und Behandlung permanent abbrechen.
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Grad 2
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·Bis Grad 0 oder 1 die Infusion unterbrechen, dann mit einer reduzierten Infusionsrate für die verbleibende Infusion fortfahren. ·Für die nächste Infusion Prämedikation und Verabreichung gemäss den Infusionsraten in Tabelle 3.
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Infusionsreaktionen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
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Grad 3 oder 4
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Die Infusion sofort stoppen und Behandlung permanent abbrechen.
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Grad 2
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·Bis Grad 0 oder 1 die Infusion unterbrechen, dann mit einer reduzierten Infusionsrate für die verbleibende Infusion fortfahren. ·Für die nächste Infusion Prämedikation und Verabreichung gemäss den Infusionsraten in Tabelle 3.
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Übelkeit (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
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Grad 2 oder 3
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·Bis Grad 0 oder 1 die Infusion unterbrechen, dann mit einer reduzierten Infusionsrate für die verbleibende Infusion fortfahren ·Für die nächste Infusion Verabreichung gemäss den Infusionsraten in Tabelle 3.
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Erbrechen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
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Grad 4
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Permanent abbrechen.
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Grad 2 oder 3
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·Bis Grad 0 oder 1 die Infusion unterbrechen, dann mit einer reduzierten Infusionsrate für die verbleibende Infusion fortfahren. ·Für die nächste Infusion Verabreichung gemäss den Infusionsraten in Tabelle 3.
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a.Die Toxizität wurde gemäss den National Cancer Institute Common Terminology Criteria for Adverse Events Version 4.03 (NCI-CTCAE V4.03) eingestuft, wobei Grad 1 leicht, Grad 2 mittelschwer, Grad 3 schwer, Grad 4 lebensbedrohlich ist.
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Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung (Gesamtbilirubin ≤ obere Normgrenze und Aspartat-Aminotransferase > obere Normgrenze oder Gesamtbilirubin > 1 bis 1,5 × obere Normgrenze und alle Aspartat-Aminotransferasen) ist keine Dosisanpassung erforderlich. Zolbetuximab wurde nur bei einer begrenzten Anzahl Patienten mit mittelschwerer Leberfunktionsstörung und nicht bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung untersucht (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter (Kreatinin-Clearance ≥ 60 bis < 90 ml/min) oder mittelschwerer (Kreatinin-Clearance ≥ 30 bis < 60 ml/min) Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Zolbetuximab wurde nur bei einer begrenzten Anzahl Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance ≥ 15 bis < 30 ml/min) evaluiert (siehe «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Bei Patienten ab 65 Jahren ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei den 533 Patienten, die in klinischen Studien VYLOY in Kombination mit mFOLFOX6 oder CAPOX erhielten, waren 34 % (n = 179) über 65 Jahre alt und 5 % (n = 28) über 75 Jahre alt.
Kinder und Jugendliche
Zolbetuximab ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.
Art der Anwendung
VYLOY ist zur intravenösen Anwendung bestimmt. Die empfohlene Dosis ist als intravenöse Infusion entsprechend den in Tabelle 3 angegebenen Infusionsraten zu verabreichen. VYLOY darf nicht als intravenöse Injektion oder Bolusinjektion verabreicht werden.
Wenn VYLOY und eine Fluoropyrimidin- und platinhaltige Chemotherapie am gleichen Tag verabreicht werden, ist VYLOY zuerst zu verabreichen.
Für eine Minimierung allfälliger Nebenwirkungen wird empfohlen, dass jede Infusion langsamer als die anfänglich berechnete Rate für die gesamte Infusion begonnen und im Verlauf der Infusion schrittweise erhöht wird, je nach Verträglichkeit (siehe Tabelle 3).
Wenn die Infusionszeit die empfohlene Aufbewahrungszeit bei Raumtemperatur (12 Stunden nach Herstellung der Infusionslösung) überschreitet, müssen der Infusionsbeutel entsorgt und ein neuer Infusionsbeutel vorbereitet werden, um die Infusion fortzusetzen (siehe «Haltbarkeit nach Anbruch/Rekonstitution» für die empfohlenen Aufbewahrungszeiten).
Tabelle 3. Empfohlene Infusionsgeschwindigkeiten für VYLOY-Infusionen
VYLOY-Dosis
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Infusionsrate
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Erste 30–60 Minuten
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Verbleibende Infusionszeitb
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Einzel-Aufsättigungsdosis (Zyklus 1, Tag 1)a
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800 mg/m2
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75 mg/m2/h
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150–300 mg/m2/h
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Erhaltungsdosen
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600 mg/m2 alle 3 Wochen
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75 mg/m2/h
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150–300 mg/m2/h
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oder
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oder
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oder
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400 mg/m2 alle 2 Wochen
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50 mg/m2/h
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100-200 mg/m2/h
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a.Die Zyklusdauer von VYLOY ist anhand des jeweiligen Chemotherapie-Rückgrats festzulegen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
b.Falls nach 30–60 Minuten keine Nebenwirkungen auftreten, kann die Infusionsrate je nach Verträglichkeit erhöht werden.
Hinweise zur Rekonstitution und Verdünnung des Arzneimittels vor der Verabreichung sind in Abschnitt «Hinweise für die Handhabung» zu finden.
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