Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Sicherheit der Verabreichung einer Einzeldosis Abrysvo an schwangere Frauen mit einem Gestationsalter von 24 - 36 Schwangerschaftswochen (n=3'698), Personen ab einem Alter von 60 Jahren (n=18'574) und Personen im Alter von 18 bis 59 Jahren mit hohem Risiko für durch RSV verursachte Erkrankungen der unteren Atemwege (n=453) wurde in klinischen Phase 3-Studien untersucht.
Schwangere Personen
Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen bei schwangeren Frauen mit einem Gestationsalter von 24 - 36 Schwangerschaftswochen waren Schmerzen an der Injektionsstelle (41%), Kopfschmerzen (31%) und Myalgie (27%). Die Mehrzahl der lokalen und systemischen Reaktionen bei den teilnehmenden Müttern waren leicht bis mittelschwer und klangen innerhalb von 2-3 Tagen nach dem Auftreten ab.
Personen ab einem Alter von 60 Jahren
Bei Personen ab einem Alter von 60 Jahren waren die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen Schmerzen an der Injektionsstelle (11%). Die meisten Nebenwirkungen waren leicht bis mittelschwer und klangen innerhalb von 1-2 Tagen nach dem Auftreten ab.
Personen im Alter von 18 bis 59 Jahren
Basierend auf einer Studie an Personen mit erhöhtem Risiko für durch RSV verursachte Erkrankungen der unteren Atemwege, waren die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen bei Personen im Alter von 18 bis 59 Jahren Schmerzen an der Injektionsstelle (35%) und Myalgie (24%). Die meisten Nebenwirkungen waren leicht bis mittelschwer und klangen innerhalb von 1-2 Tagen nach dem Auftreten ab.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss fol-gender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1'000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1'000), «sehr selten» (<1/10'000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Tabelle 1 Nebenwirkungen nach Verabreichung von Abrysvo
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Systemorganklasse
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Nebenwirkungen Schwangere Personen ≤49 Jahre
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Nebenwirkungen Personen ≥18 Jahre
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Lymphadenopathie
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Selten
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Selten
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Erkrankungen des Immunsystems
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Überempfindlichkeitsreaktionena
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Selten
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Selten
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Anaphylaxie
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Sehr selten
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen
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Sehr häufig (31.0%)
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Sehr häufig (19.5%)
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Guillain-Barré-Syndrom
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Sehr selten
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Myalgie
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Sehr häufig (26.6%)
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Sehr häufig (16.4%)
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Arthralgie
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Häufig
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Müdigkeit
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Sehr häufig (23.5%)
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Schmerzen an der Injektionsstelle
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Sehr häufig (40.7%)
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Sehr häufig (18.9%)
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Rötung an der Injektionsstelle
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Häufig
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Häufig
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Schwellung an der Injektionsstelle
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Häufig
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Häufig
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a
Überempfindlichkeitsreaktionen schliessen Ausschlag und Urtikaria ein.
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Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Guillain-Barré-Syndrom
In einer Studie an Personen ab einem Alter von 60 Jahren wurden ein Fall von Guillain-Barré-Syndrom (Diagnose später zu chronischer entzündlicher demyelinisierender Polyneuropathie geändert) und ein Fall von Miller-Fisher-Syndrom berichtet, die 7 bzw. 8 Tage nach der Verabreichung von Abrysvo auftraten und nach Beurteilung des Prüfarztes mit dem verabreichten Impfstoff in Zusammenhang stehen könnten. Beide Fälle beinhalteten entweder Störfaktoren oder eine alternative Ätiologie.
Der Zusammenhang zwischen der Impfung mit Abrysvo und Guillain-Barré-Syndrom (GBS) wurde bei Personen ab einem Alter von 65 Jahren in den USA anhand von Versicherungsdaten zwischen Mai 2023 und Juli 2024 untersucht. Impfungen mit Abrysvo und potenzielle Fälle von GBS mit Hospitalisierung bei Personen, die Abrysvo erhalten hatten, wurden anhand von Verfahrens- und Medikamentencodes bzw. ICD-Codes (International Classification of Diseases) identifiziert. GBS-Diagnosen in Versicherungsdaten wurden durch Überprüfung der Krankenakten bestätigt, sofern diese verfügbar waren.
Das Risiko für GBS nach einer Impfung mit Abrysvo wurde in selbstkontrollierten Fallserienanalysen unter Verwendung eines Risikofensters von 1 bis 42 Tagen nach der Impfung und eines Kontrollfensters von 43 bis 90 Tagen nach der Impfung bewertet. Die Analysen aller GBS-Fälle auf der Grundlage von Versicherungsdaten deuten auf ein erhöhtes Risiko für GBS in den 42 Tagen nach der Impfung mit Abrysvo hin, mit einem Inzidenzratenverhältnis (GBS-Fälle im Risikofenster/Kontrollfenster) von 2.02 (95%-KI: 0.93, 4.40) und geschätzten 9 zusätzlichen GBS-Fällen pro Million verabreichter Dosen bei Personen ab einem Alter von 65 Jahren. Das Hintergrundrisiko für GBS in einer Studienpopulation beeinflusst die Schätzung zusätzlicher GBS-Fälle und kann zwischen den Studien variieren, was einen unmittelbaren Vergleich mit Schätzungen zusätzlicher GBS-Fälle aus anderen Impfstoffstudien oder Populationen ausschliesst.
Die Analysen der GBS-Diagnosen in den Versicherungsdaten wurden durch Analysen von GBS-Fällen, die durch die Überprüfung der Krankenakten bestätigt wurden, sowie durch Analysen von GBS-Fällen bei Personen, die ausschliesslich Abrysvo ohne andere gleichzeitig verabreichte Impfstoffe erhielten, unterstützt.
Frühgeburtlichkeit in klinischen Studien
In zwei klinischen Studien mit schwangeren Frauen, die in einem Gestationsalter von 24 - 36 Schwangerschaftswochen geimpft wurden, wurde ein numerisches Ungleichgewicht im Vergleich zu Placebo in Bezug auf Frühgeburten bei Frauen festgestellt, die Abrysvo erhalten hatten.
Bei Studie C3671003 handelt es sich um eine randomisierte, placebokontrollierte, beobachterverblindete Phase 2-Studie, welche die Sicherheit von zwei Dosisstufen (120 µg und 240 µg) von Abrysvo bei Verabreichung an Schwangere untersuchte. Abrysvo (120 µg) wurde 115 teilnehmenden Müttern verabreicht, und 114 Säuglinge wurden von diesen teilnehmenden Müttern geboren. In dieser Studie traten Frühgeburten bei 5.3% (6 von 114) in der Abrysvo-Gruppe und bei 2.6% (3 von 116) in der Placebogruppe auf.
In der anschliessenden Phase 3-Studie C3671008 traten Frühgeburten bei 5.7% (95%-KI: 4.9, 6.5; 207 von 3'659) in der Abrysvo-Gruppe und bei 4.7% (95%-KI: 4.1, 5.5; 172 von 3'646) in der Placebogruppe auf. Von den Frühgeborenen blieben 84 Säuglinge in der Abrysvo-Gruppe und 81 Säuglinge in der Placebo-Gruppe weiterhin hospitalisiert oder wurden als Neugeborene (bis 30 Tage nach der Geburt) erneut ins Spital eingewiesen. Die verfügbaren Daten reichen nicht aus, um einen Kausalzusammenhang zwischen einer Frühgeburtlichkeit und Abrysvo herzustellen oder auszuschliessen. Ein numerisches Ungleichgewicht in Bezug auf die Frühgeburtlichkeit wurde auch in der Untergruppe der Säuglinge von Teilnehmerinnen der Studie C3671008 beobachtet, die in einem Gestationsalter von 32 - 36 Schwangerschaftswochen geimpft wurden. Hier kam es in der Abrysvo-Gruppe bei 4.3% (71/1'667) und in der Placebo-Gruppe bei 3.7% (60/1'640) zu einer Frühgeburt (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Schwangerschaft, Stillzeit»).
Spezialpopulationen
Immungeschwächte Personen ab 18 Jahren
Die Sicherheit von Abrysvo bei 203 immungeschwächten Personen ab einem Alter von 18 Jahren wurde in einer klinischen Phase-3-Studie untersucht. Alle abgefragten lokalen Reaktionen waren leicht bis mittelschwer und die meisten dauerten im Median 1–3 Tage. Nach Dosis 1 wurden tendenziell weniger lokale Reaktionen gemeldet als nach Dosis 2. Schmerzen an der Injektionsstelle waren die am häufigsten gemeldete lokale Reaktion. Die abgefragten systemischen Reaktionen waren meist leicht bis mittelschwer und die meisten dauerten im Median 1–4 Tage. Die Meldungen der systemischen Reaktionen fielen dabei nach jeder Dosis ähnlich aus. Die am häufigsten gemeldete systemische Reaktion war Ermüdung. Schwere systemische Reaktionen wurden bei 2% der Teilnehmenden im Alter von 18 bis <60 Jahren und bei 6% der Teilnehmenden im Alter von ≥60 Jahren nach einer beliebigen Dosis gemeldet.
Gleichzeitige Verabreichung mit einem COVID-19-Impfstoff oder mit einem COVID-19-Impfstoff und einem saisonalen Influenza-Impfstoff
Lokale und systemische Reaktionen, die innerhalb von 7 Tagen nach der Impfstoffverabreichung auftraten, wurden von Teilnehmern, die die gleichzeitig verabreichten Impfstoffe erhielten, häufiger gemeldet als von Teilnehmern, die nur Abrysvo erhielten. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (≥20%) in der Abrysvo- und bivalenten Original/Omicron BA.4/BA.5-COVID-19-mRNA-Impfstoff (COVID-19-Impfstoff) Gruppe (n=157), in der Gruppe mit Abrysvo mit COVID-19-Impfstoff und hochdosiertem quadrivalentem Influenza-Impfstoff (n=158) und in der Gruppe mit Abrysvo allein (n=152) waren Schmerzen an der Injektionsstelle (56.7%, 53.8% und 10.5%), Müdigkeit (38.9%, 46.8% bzw. 24.3%) und Kopfschmerzen (24.2%, 19.0% bzw. 19.1%). Andere, seltener berichtete lokale und systemische Reaktionen (10 - 15%) in der Gruppe mit Abrysvo und COVID-19-Impfstoff (n=157), in der Gruppe mit Abrysvo, COVID-19-Impfstoff und hochdosiertem quadrivalentem Influenza-Impfstoff (n=158) und in der Gruppe mit Abrysvo allein (n=152) waren Rötung (12.7%, 8.9% bzw. 2.6%), Schwellung (12.7%, 7.0% bzw. 3.3%), Schüttelfrost (10.2%, 10.8% bzw. 3.9%), Muskelschmerzen (14.0%, 14.6% bzw. 9.9%) und Gelenkschmerzen (10.2%, 9.5% bzw. 5.9%).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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