Dosierung/AnwendungDie Behandlung mit VANFLYTA darf nur von einem Arzt eingeleitet werden, der Erfahrung in der Anwendung von Krebstherapien hat.
Vor dem Therapiebeginn mit VANFLYTA muss bei den Patienten das Vorliegen einer FLT3-ITD-positiven AML mithilfe eines für den beabsichtigten Zweck vorgesehenen In-vitro-Diagnostikums (IVD) mit CE-Kennzeichnung bestätigt werden. Wenn kein IVD mit CE-Kennzeichnung verfügbar ist, muss das Vorliegen einer FLT3-ITD-positiven AML durch einen alternativen validierten Test bestätigt werden.
Vor Behandlungsbeginn sollten EKG durchgeführt und Elektrolytanomalien korrigiert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Dosierung
Eine Behandlng besteht aus bis zu 2 Zyklen VANFLYTA in Kombination mit einer Induktionstherapie aus Cytarabin und Anthracyclin, bis zu 4 Zyklen VANFLYTA in Kombination mit einer hochdosierten Cytarabin-Konsolidierungstherapie und bis zu 36 Zyklen VANFLYTA als Erhaltungstherapie oder bis eine Krankheitsprogression oder inakzeptable Toxizität eintritt. VANFLYTA ist in Kombination mit einer Standardchemotherapie in einer Dosis von 35.4 mg (2 x 17.7 mg) einmal täglich zwei Wochen lang in jedem Induktionstherapiezyklus anzuwenden. Patienten, die eine vollständige Remission (CR, complete remission) oder eine CR mit unvollständiger hämatologischer Erholung (CRi, complete remission with incomplete haematologic recovery) erreichen, sollen VANFLYTA in einer Dosis von 35.4 mg einmal täglich zwei Wochen lang in jedem Zyklus der Konsolidierungschemotherapie erhalten.
Die Erhaltungstherapie mit VANFLYTA sollte im Anschluss an die Konsolidierungschemotherapie eingeleitet werden, sobald sich das Blutbild erholt hat und eine absolute Neutrophilenzahl von > 500/mm³ und eine Thrombozytenzahl von > 50'000/mm³ aufweist. Die Mono-Erhaltungstherapie mit VANFLYTA wird entsprechend den Dosierungsangaben in Tabelle 1 bis 3 und in der Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» verabreicht. Die Mono-Erhaltungstherapie kann über bis zu 36 Zyklen durchgeführt werden.
Zusätzliche Informationen zur Dosierung sind Tabelle 1 bis 3 zu entnehmen.
Tabelle 1: Dosierungsschema
Einleitung der VANFLYTA-Therapie
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Induktiona
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Konsolidierungb
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Erhaltung
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Beginn an Tag 8 (Für Dosierungs-schemata 7 + 3)c
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Beginn an Tag 6
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Erster Tag der Erhaltungstherapie
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Dosis
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35.4 mg einmal täglich
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35.4 mg einmal täglich
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·Anfangsdosis 26.5 mg einmal täglich zwei Wochen lang, wenn QTcF ≤450 ms ist. ·Nach zwei Wochen, wenn QTcF ≤450 ms ist, ist die Dosis auf 53 mg einmal täglich zu erhöhen. ·Die Dosis 26.5 mg einmal täglich ist beizubehalten, wenn während der Induktions- oder Konsolidierungstherapie ein QTcF-Intervall über 500 ms festgestellt wurde.
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Dauer (28-tägiger Zyklus)
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Zwei Wochen in jedem Zyklus (Tag 8 bis 21)
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Zwei Wochen in jedem Zyklus (Tag 6 bis 19)
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Einmal täglich ohne Pause zwischen den Zyklen für bis zu 36 Zyklen.
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a
Die Patienten können bis zu 2 Zyklen der Induktionstherapie erhalten. b Die Patienten können bis zu 4 Zyklen der Konsolidierungstherapie erhalten. c Beim Schema 5 + 2 als zweitem Induktionszyklus wird an Tag 6 mit VANFLYTA begonnen.
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Hämatopoetische Stammzelltransplantation
Bei Patienten, die anschliessend eine hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) erhalten, ist VANFLYTA 7 Tage vor Beginn eines Konditionierungsregimes abzusetzen.
Dosisanpassungen
Die Behandlung mit VANFLYTA darf nur dann begonnen werden, wenn das QTcF-Intervall ≤450 ms ist (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Für empfohlene Dosisanpassungen aufgrund von Nebenwirkungen siehe Tabelle 2. Für Dosisanpassungen aufgrund von Nebenwirkungen und/oder gleichzeitiger Anwendung mit starken CYP3A-Inhibitoren siehe Tabelle 3.
Tabelle 2: Empfehlung einer Dosisreduktion bei Nebenwirkungen
Nebenwirkung
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Empfohlene Massnahme
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QTcF 450-480 ms (Grad 1)
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·Weiterbehandlung mit der VANFLYTA-Dosis.
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QTcF 481-500 ms (Grad 2)
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·Reduktion der VANFLYTA-Dosis (siehe Tabelle 3) ohne Unterbrechung. ·Weiterbehandlung mit VANFLYTA in der vorherigen Dosis im nächsten Zyklus, wenn das QTcF auf < 450 ms zurückgegangen ist. Engmaschige Überwachung des Patienten auf eine QT-Verlängerung im ersten Zyklus mit der erhöhten Dosis.
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QTcF ≥501 ms (Grad 3)
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·Unterbrechung der VANFLYTA-Behandlung. ·Wiederaufnahme der VANFLYTA-Behandlung mit einer reduzierten Dosis (siehe Tabelle 3) nach Rückkehr des QTcF auf < 450 ms. ·Die Dosis darf während der Erhaltungstherapie nicht auf 53 mg einmal täglich erhöht werden, wenn während der Induktion und/oder Konsolidierung ein QTcF > 500 ms festgestellt wurde. Die einmal tägliche Dosis von 26.5 mg ist beizubehalten.
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Wiederkehrendes QTcF ≥501 ms (Grad 3)
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·VANFLYTA ist dauerhaft abzusetzen, wenn trotz angemessener Dosisreduktion und Korrektur/Ausschaltung anderer Risikofaktoren (z.B. Serumelektrolytanomalien, das QT-Intervall verlängernde Begleitmedikamente) erneut ein QTcF > 500 ms auftritt.
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Torsade de Pointes; polymorphe ventrikuläre Tachykardie; Anzeichen/Symptome von lebensbedrohlichen Arrhythmien (Grad 4)
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·VANFLYTA ist dauerhaft abzusetzen.
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Nicht hämatologische Nebenwirkungen von Grad 3 oder 4
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·Unterbrechung der VANFLYTA-Behandlung. ·Wiederaufnahme der Behandlung mit der vorherigen Dosis bei Besserung der Nebenwirkung zu ≤ Grad 1. ·Wiederaufnahme der Behandlung mit einer reduzierten Dosis (siehe Tabelle 3) bei Besserung der Nebenwirkung zu < Grad 3. ·Endgültiges Absetzen der Behandlung bei Fortbestehen einer Nebenwirkung von Grad 3 oder 4 über einen Zeitraum von mehr als 28 Tagen.
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Fortbestehen einer Neutropenie oder Thrombozytopenie von Grad 4 ohne aktive Knochenmarkerkrankung.
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·Dosisreduktion (siehe Tabelle 3).
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Die Grade sind gemäss der Common Terminology Criteria for Adverse Events Version 4.03 des National Cancer Institute (NCI CTCAE v4.03) angegeben.
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Dosisanpassungen aufgrund von Nebenwirkungen und/oder gleichzeitiger Anwendung von starken CYP3A-Inhibitoren
Tabelle 3: Empfehlung einer Dosisreduktion bei gleichzeitiger Anwendung von starken CYP3A-Inhibitoren
Behandlungsphase
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Volle Dosis
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Dosisreduktionen
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Nebenwirkung
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Gleichzeitig angewendete starke CYP3A-Inhibitoren
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Nebenwirkung und gleichzeitig angewendete starke CYP3A-Inhibitoren
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Induktion oder Konsolidierung
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35.4 mg
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26.5 mg
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17.7 mg
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Unterbrechung
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Erhaltung (erste zwei Wochen)
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26.5 mg
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Unterbrechung
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17.7 mg
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Unterbrechung
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Erhaltung (nach zwei Wochen)
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53 mg
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35.4 mg
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26.5 mg
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17.7 mg
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Versäumte Dosis oder Erbrechen
Wenn die Einnahme einer Dosis von VANFLYTA versäumt wurde oder nicht zur üblichen Zeit erfolgt ist, sollte der Patient die Dosis so bald wie möglich am selben Tag einnehmen und am Folgetag das übliche Einnahmeschema fortsetzen. Der Patient darf nicht zwei Dosen am gleichen Tag einnehmen.
Falls es nach der Einnahme von VANFLYTA zu Erbrechen kommt, darf der Patient an diesem Tag keine weitere Dosis einnehmen, sondern sollte die nächste Dosis am Folgetag zur üblichen Zeit einnehmen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Leberfunktionsstörung
Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberfunktionsstörung wird keine Dosisanpassung empfohlen.
VANFLYTA wird nicht für die Anwendung bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse C) empfohlen, da die Sicherheit und Wirksamkeit bei dieser Patientenpopulation nicht nachgewiesen wurden.
Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Nierenfunktionsstörung wird keine Dosisanpassung empfohlen.
VANFLYTA wird nicht für die Anwendung bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (CrCl < 30 ml/min, Schätzung nach Cockcroft-Gault) empfohlen, da die Sicherheit und Wirksamkeit bei dieser Patientenpopulation nicht untersucht wurden.
Kinder und Jugendliche
VANFLYTA ist für die Anwendung in der pädiatrischen Population nicht zugelassen.
Art der Anwendung
VANFLYTA ist zum Einnehmen bestimmt.
Die Filmtabletten sind täglich zu etwa der gleichen Tageszeit mit oder unabhängig von den Mahlzeiten einzunehmen. Die Filmtabletten sind im Ganzen zu schlucken, ohne sie zu zerteilen, zu zerdrücken oder aufzulösen.
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