Antabus®Was ist Antabus und wann wird es angewendet?Antabus wird auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin als Hilfsmittel zur Alkoholentwöhnung in Verbindung mit anderen nicht medikamentösen Behandlungsformen eingesetzt.
Was sollte dazu beachtet werden?Unter Antabus darf kein Alkohol eingenommen werden. Bei Alkoholgenuss – auch in extrem kleinen Mengen – verspüren Sie unangenehme Reaktionen wie beispielsweise Herzklopfen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel und Ohnmacht.
Zu den beschriebenen Reaktionen kann es bereits nach dem Konsum äusserst geringer Alkoholmengen kommen, z.B. im Falle einer alkoholhaltigen Schokolade oder bei Anwendung von alkoholhaltigen Kosmetika!
Wann darf Antabus nicht angewendet werden?Bei schweren Herzleiden, bei Psychosen oder schweren Verletzungen des Gehirns. Bei Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff Disulfiram oder einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Patientinnen und Patienten, die auf eine frühere Gabe von Antabus mit einer Gelbsucht oder Zeichen einer Leberentzündung reagiert haben, dürfen nicht mit Antabus behandelt werden.
Das Präparat darf bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden.
Wann ist bei der Einnahme von Antabus Vorsicht geboten?Die Einnahme von Antabus kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen, so z.B. die von blutverdünnenden Mitteln, von Phenytoin, einem bei Epilepsie eingesetzten Arzneimittel, sowie die einiger Beruhigungsmittel, der sogenannten Benzodiazepin-Gruppe. Einige bei gynäkologischen Beschwerden oder Tropenkrankheiten verabreichte Arzneimittel enthalten Metronidazol und können in Verbindung mit Antabus zu Verwirrtheitszuständen führen.
Bei Anzeichen einer Leberentzündung oder Gelbsucht wie Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erbrechen, Schwäche, Fieber, Juckreiz, Dunkelfärbung des Urins oder Entfärbung des Stuhls ist Antabus sofort abzusetzen und unverzüglich den Arzt bzw. die Ärztin zu konsultieren. Auch bei Sehstörungen und bei Auftreten eines Hautausschlages sollten Sie umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin benachrichtigen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie
·an anderen Krankheiten leiden,
·Allergien haben oder
·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Brausetablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Darf Antabus während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?Während der Schwangerschaft darf Antabus nicht eingenommen werden. Da Alkohol den Fötus schädigt, sollte aber auch ohne die Einnahme von Antabus vollständig auf den Alkoholgenuss verzichtet werden.
Wie verwenden Sie Antabus?Im Allgemeinen wird Ihnen eine Vertrauensperson Antabus verabreichen. Die Brausetablette wird in einem ½ Glas Wasser aufgelöst. Die Brausetablette kann an der Bruchrille in 2 gleiche Dosen geteilt werden. Es entsteht eine milchige feine Dispersion, welche geschmacksneutral ist. Diese soll sofort getrunken werden. Vor Therapiebeginn sollten Sie mindestens 3 Tage lang keinen Alkohol eingenommen haben.
Übliche Dosierung
Zu Beginn 2 Brausetabletten täglich während 3 Tagen, anschliessend ½ Brausetablette pro Tag oder 1 Brausetablette jeden 2. Tag.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.
Die Anwendung und Sicherheit von Antabus Brausetabletten bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist bisher nicht geprüft worden.
Welche Nebenwirkungen kann Antabus haben?Die Alkoholabstinenz kann zu Gefühlsäusserungen und Reaktionen führen, die vorher vom Alkohol verdeckt wurden.
Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Antabus auftreten:
Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Behandelten)
Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Mundgeruch, metallischer Geschmack im Mund, Magenstörungen, Durchfall, Verschlimmerung der Symptome bei bestehender Depression.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten)
Akneartiger Hautausschlag, Juckreiz.
Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten)
Leberschädigung, Psychosen, Krampfanfälle, Muskelschwäche, Seh- und Koordinationsstörungen, mit Fieber einhergehende, schmerzhafte Hautausschläge mit ausgedehnter Blasenbildung, Störungen der Sexualfunktion.
Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Hautausschlag.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.
Was ist ferner zu beachten?Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweis
In der Originalverpackung, vor Feuchtigkeit geschützt und bei Raumtemperatur (15–25°C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.
Was ist in Antabus enthalten?Wirkstoffe
Antabus Brausetabletten 400 mg enthalten 400 mg Disulfiram in leicht dispergierender Tablettenform mit Kreuzbruchrille.
Hilfsstoffe
Polysorbat 20, Maisstärke, Povidon K30, Weinsäure (E334), Natriumhydrogencarbonat, Talkum, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, mikrokristalline Cellulose.
Wo erhalten Sie Antabus? Welche Packungen sind erhältlich?In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Antabus: Packungen zu 50 Brausetabletten (mit Bruchrille, teilbar).
Zulassungsnummer15104 (Swissmedic).
ZulassungsinhaberinTeva Pharma AG, Basel.
Diese Packungsbeilage wurde im November 2024 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.Interne Versionsnummer: 2.2
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