Wann ist bei der Anwendung von Pectocalmine Vorsicht geboten?Abhängigkeit und Missbrauch
Die wiederholte Anwendung von Opioiden wie Pectocalmine kann mit Gewöhnung, physischer und/oder psychischer Abhängigkeit und Missbrauch verbunden sein. Ein Missbrauch von Pectocalmine kann zu lebensbedrohender Überdosierung oder zum Tod führen. Wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie eine eventuelle Abhängigkeit von Pectocalmine befürchten.
Atemprobleme
Unter der Anwendung von Pectocalmine kann Ihre Atmung gefährlich langsam oder oberflächlich werden (Atemdepression) und Ihr Blutdruck kann sinken. Ihr Bewusstseinszustand kann verändert sein oder Sie können sich schläfrig oder nahe an einer Ohnmacht fühlen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls dies zutrifft.
Pectocalmine kann zu Atemstörungen im Zusammenhang mit dem Schlaf führen, z. B. Schlafapnoe (Atemstillstand während des Schlafs) und zu einer Hypoxämie (verminderter Sauerstoffgehalt des Bluts) während des Schlafs. Zu den Symptomen der Schlafapnoe gehören wiederholter Atemstillstand während des Schlafs, nächtliches Erwachen wegen Atemnot, Störungen der Schlafkontinuität oder eine übermässige Schläfrigkeit tagsüber. Fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat, wenn Sie oder eine andere Person diese Symptome beobachten. Er oder sie kann eine Dosisminderung in Betracht ziehen.
Versehentliche Anwendung
Die versehentliche Anwendung von Pectocalmine kann insbesondere bei Kindern eine tödliche Überdosierung zur Folge haben. Pectocalmine ist ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren und angebrochene oder nicht verwendete Dosiseinheiten sind korrekt zu entsorgen.
Insuffizienz der Nebennieren
Schwäche, Müdigkeit, Appetitverlust, Übelkeit, Erbrechen oder tiefer Blutdruck können Symptome sein, die auf eine zu geringe Produktion des Hormons Cortisol in den Nebennieren hinweisen; Sie können eine ergänzende Hormonbehandlung benötigen.
Verminderung der Geschlechtshormone und Zunahme der Prolaktins
Die langfristige Anwendung von Opioiden kann eine Abnahme des Spiegels der Geschlechtshormone und eine Zunahme des Prolaktin-Hormonspiegels zur Folge haben. Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Symptome wie eine verminderte Libido (Geschlechtstrieb), eine Impotenz oder das Ausbleiben der Menstruationen (Amenorrhö) feststellen.
Bauchschmerzen/Entzündung der Bauchspeicheldrüse
Wenden Sie sich beim Auftreten starker Schmerzen im Oberbauch mit möglicher Ausstrahlung in den Rücken, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Es könnte sich um Symptome im Zusammenhang mit einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und der Gallenwege handeln.
Einnahme/Anwendung von Pectocalmine mit anderen Arzneimitteln
Fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin vor der Anwendung von Pectocalmine mit anderen Arzneimitteln, insbesondere:
Die gleichzeitige Anwendung von Pectocalmine mit Alkohol oder Müdigkeit verursachenden Arzneimitteln erhöht das Risiko für das Auftreten gefährlicher, potenziell tödlicher Nebenwirkungen. Zu diesen Arzneimitteln gehören z. B. Schlafmittel, Medikamente gegen Epilepsie, Neuropathien oder Angstzustände, bestimmte Medikamente gegen allergische Reaktionen (Antihistaminika) oder Beruhigungsmittel (z. B. Benzodiazepine).
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin über alle Arzneimittel, die Sie anwenden, und befolgen sie strikt seine bzw. ihre Dosierungsempfehlungen.
Das Risiko von Nebenwirkungen nimmt zu, wenn Sie Pectocalmine gleichzeitig mit Antidepressiva nehmen (z. B. Citalopram, Duloxetin, Escitalopram, Fluoxetin, Fluvoxamin, Paroxetin, Sertralin, Venlafaxin, Amitriptylin, Clomipramin, Imipramin, Nortriptylin). Wenden Sie sich beim Auftreten der folgenden Symptome an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin: veränderte Bewusstseinslage (z. B. Agitation, Halluzinationen, Koma), beschleunigter Herzrhythmus, labiler Blutdruck, Fieber, gesteigerte Reflexe, veränderte Koordination, Muskelsteifigkeit, Magen-Darm-Symptome (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall).
Bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, die an Atemstörungen leiden, wird Codein nicht empfohlen, da diese Patientenpopulation unter Umständen anfälliger für durch Codein bedingte Atemstörungen ist. Pectocalmine darf bei Kindern unter 14 Jahren nicht angewendet werden.
Besondere Vorsicht ist bei Patienten geboten, die an schweren Beschwerden der Blutgefässe, an herabgesetzter Schilddrüsenfunktion, an Prostatagrössenzunahme oder an Epilepsie leiden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin gibt Ihnen über die notwendigen Vorsichtsmassnahmen Auskunft.
Bei chronischer Verstopfung nicht über längere Zeit hinweg einnehmen.
Bei gleichzeitiger Einnahme mehrerer Arzneimittel kann Pectocalmine deren Nebenwirkungen verstärken. Damit keine Gewöhnung an Codein entsteht, darf Pectocalmine nicht in hohen Dosen über längere Zeit eingenommen werden.
Bei allergischen Reaktionen (siehe unter «Welche Nebenwirkungen kann Pectocalmine haben?») ist die Behandlung sofort zu unterbrechen und der Arzt bzw. die Ärztin zu informieren.
Dieses Arzneimittel kann die Reaktionen und die Fähigkeit zum Fahren oder zur Benutzung von Werkzeugen und Maschinen beeinträchtigen. Dieser Effekt wird durch gleichzeitige Einnahme von Alkohol verstärkt.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen.
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