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Aethoxysklerol®
Recordati AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Lauromacrogol 400 (Macrogoli 9 aether laurilicus)
Hilfsstoffe
Ethanol 96 % 42 mg / ml, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat, Kaliumdihydrogenphosphat, Wasser zur Injektion.
Natriumgehalt pro Ampulle: 0.62 mg
Kaliumgehalt pro Ampulle: 0.25 mg

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Verödung von Varizen aller Kaliber, Besenreiser und Hämorrhoiden (vorzugsweise I. und II. Grades) mit unterschiedlichen Aethoxysklerol-Konzentrationen (0,25%–3%), je nach Grösse und Ausmass der Varizen bzw. des zu sklerosierenden Bereichs.

Dosierung/Anwendung

Verabreichung nur durch spezialisierte Fachpersonen
Erwachsene:
Übliche Dosierung
Aethoxysklerol ist streng intravenös zu injizieren (Varizenverödung) bzw. streng submukös (Hämorrhoidenverödung).
Generell sollte die Dosis von 2 mg/kg Körpergewicht und Tag nicht überschritten werden.
Eine ausgedehnte Varicosis sollte immer in mehreren Sitzungen behandelt werden.
Bei Patienten, die zu Überempfindlichkeitsreaktionen neigen, sollte bei der 1. Behandlung nicht mehr als 1 Injektion verabreicht werden. Je nach Behandlungsergebnis und Ausmass des zu verödenden Areals können bei nachfolgenden Behandlungen unter Beachtung der Maximaldosis (2 mg/kg und Tag) mehrere Injektionen gegeben werden.
Varizenverödung:
Je nach Dicke und Ausdehnung der Varizen wird Aethoxysklerol 0,25%, 0,5%, 1%, 2% oder 3% angewendet.
Die Anzahl Wiederholungsbehandlungen (im Abstand von 1–2 Wochen) richtet sich nach dem Ausmass der Varikose.
Dosierungen:
retikuläre Varizen: pro Injektion 0,1–0,3 ml Aethoxysklerol 0,25% oder 0,5%;
kleine Varizen mit Durchmesser 1–3 mm: pro Injektion 0,1–0,3 ml Aethoxysklerol 1%;
mittelgrosse Varizen mit Durchmesser von 2–4 mm und mehr: 1. Behandlung: Nur 1 Injektion zu 0,5–1 ml Aethoxysklerol 2% oder 3%. Bei nachfolgenden Behandlungen auch mehrere Injektionen mit bis zu 2 ml/Injektion unter Beachtung der Maximaldosis (2 mg/kg und Tag).
Besenreiserverödung:
Je nach Grösse des zu verödenden Areals pro Injektion 0,1–0,2 ml Aethoxysklerol 0,25% oder 0,5% intravasal injizieren, bei Verödung der Zentralvenen 0,1–0,2 ml Aethoxysklerol 1%. Gelingt eine Injektion in die Zentralvene nicht, ist Aethoxysklerol 0,25% oder 0,5% paravasal zu verabreichen.
Hämorrhoidenverödung:
Pro Knoten 0,5–1,5 ml Aethoxysklerol 3% streng submukös injizieren. Ausnahme 11-Uhr-Knoten bei Männern: maximal 0,5 ml injizieren.
In der ersten Behandlung gesamthaft maximal 2 ml verabreichen, in folgenden Sitzungen (Abstand 1–2 Wochen) maximal 3 ml Aethoxysklerol 3%.
Hinweise zur korrekten Anwendung:
Wie alle Verödungsmittel darf Aethoxysklerol nie intraarteriell injiziert werden, da es sonst zu schweren Nekrosen kommen kann, die zu einer Amputation zwingen können. Bei einem derartigen Zwischenfall ist sofort ein Gefässchirurg hinzuzuziehen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Varizenverödung:
streng intravenöse Injektion, nach Möglichkeit auch bei Besenreiservarizen.
Hämorrhoidenverödung:
streng submuköse Injektion oberhalb des Knotens.
Verödung retikulärer und kleiner Varizen, Besenreiservarizen oder deren Zentralvenen:
Injektion mit feinsten Kanülen generell intravenös, nach Möglichkeit auch bei Besenreiservarizen.
Nur am horizontal gelagerten oder 30–45° über die Horizontallage angehobenen Bein injizieren. Nach Abdecken der Injektionsstelle festen lokalen Kompressionsverband anlegen, bei Besenreiservarizen für mindestens 2–3 Tage, sonst 5–7 Tage oder länger. Verband nur bei hochgelagertem Bein abnehmen.
Der Patient sollte unmittelbar nach der Behandlung mindestens 30 Minuten lang gehen.
Verödung mittelgrosser und grosser Varizen:
Injektionen streng intravenös und luftfrei ausführen.
Unabhängig vom Einstichmodus – am stehenden Patienten nur mit Kanüle oder am sitzenden Patienten mit injektionsbereiter Spritze – soll nur am horizontal gelagerten oder 30–45° über der Horizontallage angehobenen Bein injiziert werden.
Nach Abdecken der Injektionsstelle ist ein fester Kompressionsverband für 4–6 Wochen oder länger anzulegen. Unmittelbar nach Anlegen des Verbandes soll der Patient mindestens 30 Minuten lang gehen. Der Verband darf nur bei hochgelagertem Bein abgenommen werden und muss vor jedem, wenn auch nur kurzfristigen Aufstehen wieder angelegt werden.
Bei grosskalibriger bzw. ausgedehnter Varikose ist eine mehrmonatige Kompressionsbehandlung mit Kurzzugbinden, Kompressionsstrümpfen oder Kompressionshosen empfehlenswert. Zur Gewährleistung eines rutschsicheren Sitzes des Verbandes, speziell am Oberschenkel und bei konischen Gliedmassen, ist das Anlegen einer Schaumstoffbinde unter dem eigentlichen Kompressionsverband zu empfehlen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche:
Die Anwendung und Sicherheit von Aethoxysklerol, Injektionslösung bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden. Die Indikationen Beinvarizen und Hämorrhoiden sind bei Kindern und Jugendlichen nicht indiziert.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Varizenverödungen sind generell kontraindiziert bei Bettlägerigkeit, arterieller Verschlusskrankheit, tiefer Venenthrombose, Diabetes mellitus, Nephritis, aktiver Tuberkulose und anderen fieberhaften oder eitrigen Infektionen, akuten schweren Herzerkrankungen, allen Erkrankungen und Situationen, die mit einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit einhergehen (z.B. hohes Lebensalter), sowie bei allen Patienten, bei denen eine Kompressionstherapie kontraindiziert ist. Beinödeme sind vor der Sklerosierung durch Kompressionstherapie zu entstauen.
Hämorrhoidenverödung ist bei akuten Entzündungen im Analbereich kontraindiziert.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Zusätzlich zu den unter «Dosierung/Anwendung» aufgeführten Hinweisen zur korrekten Anwendung sind die folgenden Vorsichtsmassnahmen zu beachten:
Wegen nicht auszuschliessender Schockreaktion sollte generell bei einer Verödungsbehandlung die Medikation für Gegenmassnahmen bereitliegen.
Ist versehentlich intraarteriell injiziert worden, sind folgende Massnahmen zu treffen: durch die gleiche Kanüle 5–10 ml 1–2%iges Lidocain oder Mepivacain und Heparin 500 I.U. injizieren. Ischämisches Bein in Watte packen, tief lagern und Patient vorsorglich hospitalisieren (Gefässchirurgie).
Für alle Verödungsmittel gilt eine strenge Indikationsstellung im Gesichtsbereich, da es durch eine intravasale Injektion zu einer Druckumkehr in den Arterien und damit zu einer irreversiblen Augenstörung (Erblindung) kommen kann.
Bei Verödung in der Knöchelgegend sollte, um überschiessende Verödungsreaktionen zu vermeiden, nur eine geringe Menge in niedriger Konzentration verabreicht werden. Auch sollte die Gefahr einer versehentlich intraarteriellen Injektion in der Fussknöchelgegend berücksichtigt werden.
Dieses Arzneimittel enthält 84 mg Alkohol (Ethanol) pro Ampulle. Die Menge in einer Ampulle dieses Arzneimittels entspricht weniger als 3 ml Bier oder 1 ml Wein. Die geringe Alkoholmenge in diesem
Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Dieses Arzneimittel enthält Kalium, jedoch weniger als 1 mmol (39 mg) Kalium pro Ampulle, d.h. es ist nahezu „kaliumfrei“

Interaktionen

Da Lauromacrogol 400 zugleich ein Lokalanästhetikum ist, besteht bei gleichzeitiger Gabe mit Anästhetika die Gefahr der Verstärkung deren antiarrhythmischer Wirkung. Deshalb sollte nach chirurgischer Entfernung der Stammvarizen eine Verödung der Seitenastvarizen erst im Abstand von 1–2 Tagen erfolgen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine klinischen Daten mit Anwendung bei Schwangeren vor.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine Risiken für den Fötus.
Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten, im ersten Trimenon und nach Woche 36 der Schwangerschaft sollte jedoch keine Sklerosierung durchgeführt werden.
Stillzeit
Untersuchungen über den möglichen Übergang von Lauromacrogol 400 in die Muttermilch liegen nicht vor. Sollte eine Sklerosierungsbehandlung während der Stillzeit erforderlich sein, so wird empfohlen, das Stillen für 2–3 Tage zu unterbrechen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aethoxysklerol hat einen mässigen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen (Schwindel, Kopfschmerzen. Übelkeit, Sehstörungen).

Unerwünschte Wirkungen

Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
„sehr häufig“ (≥1/10)
„häufig“ (≥1/100, <1/10),
„gelegentlich“ (≥1/1‘000, <1/100)
„selten“ (≥1/10‘000, <1/1‘000)
„sehr selten“ (<1/10‘000)
Sklerosierung von Varizen
Die Injektion von Aethoxysklerol kann aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften oder der Art der Applikation folgende Reaktionen hervorrufen:
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: Systemische allergische Reaktionen (wie anaphylaktischer Schock, Quincke-Ödem oder asthmatische Symptome).
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Schmerzempfindung während der Injektion.
Sehr selten: Kopfschmerzen, Migräne, lokale Sensibilitätsstörungen, Geschmackssensationen (metallischer oder pelziger Geschmack).
Augenerkrankungen:
Sehr selten: Sehstörungen.
Herzerkrankungen:
Sehr selten: Vasovagale Reaktionen (Kollaps, Bewusstlosigkeit, Verwirrung, Schwindel), Stress-Kardiomyopathie, Herzklopfen, Blutdruckänderungen.
Gefässerkrankungen:
Häufig: Lokale (an der Applikationsstelle) intravariköse Blutgerinnsel.
Häufig: Auftreten von Gefässen im Sklerosierungsbereich, die vor der Behandlung nicht zu sehen waren (Matting, Neovaskularisation).
Gelegentlich: Oberflächliche Venenentzündungen (Periphlebitis, Thrombophlebitis).
Selten: Tiefe Beinvenenthrombosen unklarer Ursache, möglicherweise bedingt durch die Grunderkrankung.
Sehr selten: Vasculitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Sehr selten: Atembeschwerden und Druckgefühl in der Brust, Lungenembolie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr selten: Übelkeit.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes:
Häufig: Hautverfärbungen (Hyperpigmentierungen, seltener Hämatome und Ekchymose) an der Applikationsstelle.
Gelegentlich: Lokale (an der Applikationsstelle) Gewebszerstörung (Nekrosen), insbesondere der Haut und des darunter liegenden Gewebes (selten von Nerven) nach versehentlicher Injektion in das umgebende Gewebe (paravasale Injektion), wobei sich das Risiko mit steigender Aethoxysklerol-Konzentration und -Menge erhöht. Lokale (an der Applikationsstelle) allergische und nichtallergische Hautreaktionen (z.B. Rötung, Urtikaria, Schwellung, Induration)
Sehr selten: Hypertrichosis im Bereich der Sklerosierung.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Einzelfälle: Hitzegefühl, Fieber.
Sklerosierung von Hämorrhoiden
Die Injektion von Aethoxysklerol kann aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften oder der Art der Applikation folgende Reaktionen hervorrufen:
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: Systemische allergische Reaktionen (wie anaphylaktischer Schock oder Quincke-Ödem)
Erkrankungen des Nervensystems:
Selten: Schmerzen, insbesondere bei Männern bei Sklerosierung im Bereich des 11 Uhr-Knotens (Prostatabereich). Diese Schmerzen können 2–3 Tage lang andauern.
Sehr selten: Schwindelgefühl
Herzerkrankungen:
Sehr selten: Herz-Kreislaufreaktionen (z.B. Blutdrucksenkung)
Gefässerkrankungen:
Selten: Blutungen (bei der Applikationsstelle)
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr selten: Übelkeit
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes:
Gelegentlich: Allergische und nichtallergische Haut- oder Schleimhautreaktionen (z.B. Urtikaria, Induration, Juckreiz).
Selten: Nekrosen (lokal bei der Applikationsstelle, selten mit Ausdehnung in umliegende Gewebe)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Sehr selten: Erektionsstörungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Eine durch zu hohe Dosis oder Konzentration bewirkte Überdosierung kann lokale Nekrosen bewirken, besonders bei paravenöser Applikation. Je nach Menge und Konzentration des injizierten Aethoxysklerol werden in solchem Fall am gleichen Ort Procain 1% (0,5–2 ml) oder physiologische Kochsalzlösung (5–20 ml) möglichst zusammen mit Hyaluronidase injiziert.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C05BB02
Wirkungsmechanismus
Die sklerosierende Wirkung von Lauromacrogol 400 in den Blutgefässen beruht primär auf einer Endothelschädigung, die eine Thrombusbildung auslöst. Da Lauromacrogol 400 eine in vitro nachweisbare, auf Proteindenaturierung beruhende antikoagulatorische Wirkung besitzt, wird zuerst eine Thrombusbildung gebremst. Doch anschliessend erfolgt ein gesetzmässiges Wachstum des Thrombus, das über etwa 7 Tage anhält.
Die Rekanalisation des Thrombus wird durch Anlegen eines Kompressionsverbandes verhindert. Es erfolgt dessen erwünschte Umwandlung in einen fibrösen Narbenstrang und somit die Sklerosierung, der Verschluss der Gefässwände. Bei paravasaler Applikation von Lauromacrogol 400 führt die lokale Ödembildung zur Kompression der Varizen und narbigen Verfestigung.
Da Lauromacrogol 400 neben der sklerosierenden auch eine lokalanästhetische Wirkung hat, ist die Sklerosierungsbehandlung mit Aethoxysklerol fast schmerzfrei.
Bei richtiger Wahl von Konzentration und Dosierung sowie korrekter Behandlungstechnik und Nachsorge (Kompressionsbehandlung) ist Aethoxysklerol gut verträglich und bewirkt eine zuverlässige und nachhaltige Verödung.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus»
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben

Pharmakokinetik

Absorption
Keine Angaben
Distribution
Nach einmaliger intravenöser Gabe wurden folgende Werte gefunden: Proteinbindung 64%, Verteilungsvolumen 24,5 l
Metabolismus
Keine Angaben.
Elimination
Nach einmaliger intravenöser Gabe wurden folgende Werte gefunden: terminale Eliminationshalbwertszeit 4 Stunden, Gesamtclearance 11,7 l/h, renale Clearance 2,43 l/h und biliäre Clearance 3,14 l/h.
Bereits 12 Stunden nach intravenöser Applikation sind ca. 90% des verabreichten Lauromacrogol 400 aus dem Blut eliminiert. Auch nach wiederholter Gabe von Lauromacrogol 400 in den für eine Sklerosierungstherapie üblichen Zeitintervallen ist eine Akkumulation auszuschliessen.

Präklinische Daten

Akute Toxizität
Die akute Toxizität von Lauromacrogol 400 wurde an mehreren Spezies getestet (siehe Tabelle). Den LD50-Werten nach war Lauromacrogol 400 am meisten toxisch bei Kaninchen, gefolgt von Meerschweinchen, Mäusen und Ratten.

Spezies

Intravenöse Gabe (mg/kg)

Orale Gabe (mg/kg)

Subkutane Gabe (mg/kg)

Maus

85 – 136

1170 – 3300

620 – 3800

Ratte

63 – 390

4150

954 – 1310

Meerschweinchen

38

384

---

Kaninchen

11 – 36

---

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Die toxischen Dosen nach letalen und subletalen Dosen von Lauromacrogol 400 waren zwischen den Spezies und zwischen den Applikationswegen vergleichbar, allerdings mit Unterschieden hinsichtlich der Zeit bis zum Auftreten und der Intensität der Symptome. Am schnellsten und schwersten traten die Symptome nach intravenöser Gabe auf, gefolgt von subkutaner und oraler Gabe.
Alle Applikationswege von Lauromacrogol 400 führten zu einer dosisabhängigen lokalen Toxizität. An den Einstichstellen fanden sich Akanthose, Nekrosen der Venenwand (die beabsichtigte pharmakologische Wirkung), Schorfbildung, Abszedierung, Fibrosierung der Haut und Bildung von Granulationsgewebe.
Applikation im Bereich der maximalen humanen Dosierung:
An Ratten und Kaninchen, denen 4 mg Lauromacrogol 400 pro kg Körpergewicht (das Doppelte der Maximaldosis für die Krampfaderbehandlung beim Menschen) subkutan gegeben wurden, wurden keine Anzeichen einer systemischen akuten Toxizität gesehen. Bei Kaninchen, denen 2 mg Lauromacrogol 400 pro kg Körpergewicht (die Maximaldosis für die Krampfaderbehandlung beim Menschen) intravenös gegeben wurde, traten ebenfalls keine Anzeichen einer systemischen akuten Toxizität auf. Auch Ratten zeigten nach Gabe von 2 mg/kg Lauromacrogol 400 keine Vergiftungserscheinungen.
Chronische Toxizität
Die Mehrfachapplikation von Lauromacrogol 400 wurde bei Mäusen, Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen und Hunden mit verschiedenen Applikationsarten untersucht. Anzeichen systemischer Toxizität traten dosisabhängig nach Mehrfachgabe von Lauromacrogol 400 auf, aber die Symptome verschwanden nach Beendigung der Applikation. Fast alle Tiere zeigten dosisabhängig Symptome an der Injektionsstelle (Schwellung, Verhärtung, Nekrose, histologisch: Bindegewebsverhärtung, Bildung von Granulationsgewebe, Bildung von Gefässkollateralen und perivaskulären Schwellungen).
Nach wiederholter Gabe von Lauromacrogol 400 in höherer Dosierung (3 mg/kg und höher) traten bei Ratten, Kaninchen und Hunden dosisabhängig Schläfrigkeit, erhöhter Speichelfluss und verringertes Körpergewicht auf. Zusätzlich wurden bei Ratten Atemdepression, Dyspnoe, Ermüdung und Ataxie beobachtet. Männliche Ratten, die mit 4 mg Lauromacrogol 400 pro Kilogramm Körpergewicht und Tag oder mehr behandelt wurden, zeigten eine dosisabhängige Vergrösserung des Lebergewichts. Die wiederholte Gabe von 8 mg/kg Lauromacrogol 400 führte bei Kaninchen zu Krämpfen. Bei Hunden traten unmittelbar nach Injektion von 16 mg/kg Lauromacrogol 400 Erbrechen, Kotabgang, Bradykardie, Ataxie und Tremor auf. In den meisten Fällen verschwanden die Symptome nach Beendigung der Zufuhr.
Pharmakodynamische Untersuchungen
Bei Untersuchungen am Meerschweinchen trat im Dosisbereich von 20–25 mg/kg i.v. temporäre Bradykardie und ab 30 mg/kg ein Vorhofkammerblock auf. Bei der Ratte wurde ab 25 mg/kg intrakardial eine Abnahme der Kontraktionskraft des Herzens und des enddiastolischen Aortendrucks gefunden. An der anästhesierten Ratte bewirkten i.v.-Gaben von 10–40 mg/kg Blutdruckabfall, Verringerung der Herzfrequenz und eine Zunahme der PQ-Zeit. Eine Dauerinfusion von 1 mg/kg/min Lauromacrogol 400 zeigte bei Kaninchen nach 5 min negativ inotrope und chronotrope Wirkung.
Teratogenität, Mutagenität und Kanzerogenität
Untersuchungen zur Teratogenität, Mutagenität, Genotoxizität und Kanzerogenität ergaben keinen Hinweis auf fruchtschädigende Wirkungen oder ein mutagenes/kanzerogenes Potential der Substanz.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Nach dem Anbruch der Stech-/Ampulle ist die verbleibende Injektionslösung fachgerecht zu entsorgen.

Zulassungsnummer

33273 (Swissmedic).

Packungen

Aethoxysklerol 0,25% Ampullen 5 × 2 ml. (B)
Aethoxysklerol 0,5% Ampullen 5 × 2 ml. (B)
Aethoxysklerol 1% Ampullen 5 × 2 ml. (B)
Aethoxysklerol 2% Ampullen 5 × 2 ml. (B)
Aethoxysklerol 3% Ampullen 5 × 2 ml. (B)

Zulassungsinhaberin

Recordati AG, 6340 Baar

Stand der Information

November 2022