Fachinformation Catapresan CPS Cito Pharma Services GmbH ZusammensetzungWirkstoffe
Clonidini hydrochloridum
Hilfsstoffe
Catapresan Injektionslösung
Natriumchlorid, Salzsäure, Wasser für Injektionszwecke
Eine Ampulle (1 ml) enthält 3,35 mg Natrium.
Catapresan Tabletten
Lactose-Monohydrat (36,05 mg pro Tablette), Calciumhydrogenphosphat, Maisstärke, hochdisperses Siliciumdioxid, Povidon K-25, lösliche Maisstärke, Stearinsäure
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenHypertonie
Für die Behandlung der Hochdruckkrise ist die langsame parenterale Anwendung aufgrund des schnellen Wirkungseintritts zu empfehlen.
Dosierung/AnwendungUm das Wohlbefinden des Patienten bzw. der Patientin zu erhalten, ist es nicht empfehlenswert, den Blutdruck innerhalb kurzer Zeit rapide zu senken, ausgenommen im Falle einer Hochdruckkrise.
Beim Absetzen von Catapresan sollte die Dosis schrittweise über mehrere Tage reduziert werden (Rebound-Phänomen).
Ampullen zu 150 µg/ml
Die subkutane, intramuskuläre Injektion bzw. die sehr langsam vorzunehmende intravenöse Gabe von 1 Ampulle mit 150 µg Catapresan ist nur am liegenden Patienten durchzuführen. Bei intravenöser Verabreichung ist die Ampulle mit mindestens 10 ml physiologischer Kochsalzlösung zu verdünnen und bei einer Injektionsdauer von mindestens 10 Minuten zu verabreichen. Am besten empfiehlt sich eine intravenöse Infusion in einer Dosis von 0,2 µg/kg/Min. Die Infusionsgeschwindigkeit von 0,5 µg/kg/Min. sollte nicht überschritten werden. Bei Überschreitung dieser intravenösen Applikationsdosen und -zeiten kann es initial für wenige Minuten zu einer Erhöhung des systolischen Blutdrucks bis zu 20 mm Hg kommen. Es wird empfohlen, nicht mehr als 150 µg (= 1 Ampulle) pro Infusion zu verwenden.
Gegebenenfalls kann die parenterale Anwendung von 1 Ampulle bis zu 4-mal täglich erfolgen.
Tabletten zu 150 µg
Bei oraler Therapieeinleitung sollte mit einer tiefen Dosis von Catapresan begonnen werden (z. B. ½ Tablette vorzugsweise abends). Falls eine Dosiserhöhung erforderlich ist, wird empfohlen, diese frühestens nach 2-4 Wochen vorzunehmen.
Bei leichteren Formen der Hypertonie reicht oft 75-150 µg pro Tag, d.h. ½ Tablette abends, resp. ½ Tablette morgens und abends. Eine langsame Erhöhung der Tagesdosis über 450 µg hinaus bewirkt nur ausnahmsweise eine weitere Blutdrucksenkung. Maximale Tagesdosen von 900 µg verteilt auf 3 Einzeldosen sind schwersten Hypertonien vorbehalten.
Einnahme
Die Tabletten sollen unzerkaut mit reichlich Wasser geschluckt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung und die Sicherheit von Catapresan bei Kindern und Jugendlichen sind nicht ausreichend durch randomisierte kontrollierte Studien belegt. Die Anwendung von Catapresan bei dieser Patientengruppe wird deshalb nicht empfohlen.
Im Besonderen, wenn Clonidin off-label zusammen mit Methylphenidat bei Kindern mit ADHS eingesetzt wird, wurden schwerwiegende unerwünschte Wirkungen, einschliesslich Todesfällen, beobachtet. Clonidin in dieser Kombination wird deshalb nicht empfohlen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Die Dosierung muss angepasst werden
entsprechend der individuellen antihypertensiven Reaktion, die bei Patienten mit Niereninsuffizienz stark variieren kann
entsprechend dem Grad der Beeinträchtigung der Nierenfunktion.
Eine sorgfältige Überwachung ist erforderlich. Da nur eine geringe Menge Clonidin bei routinemässiger Dialyse entfernt wird, ist es nicht notwendig, nach der Dialyse zusätzlich Clonidin zu geben.
KontraindikationenBei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Bestandteile des Präparates, sowie bei Patientinnen und Patienten mit schwerer Bradyarrhythmie, hervorgerufen entweder durch ein Sick-Sinus-Syndrom oder von einem AV-Block 2. oder 3. Grades, sollte Catapresan nicht angewandt werden.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Behandlung des Bluthochdrucks bedarf regelmässiger ärztlicher Kontrolle.
Bei Patientinnen und Patienten mit leichter bis mittelschwerer Bradyarrhythmie, wie z. B. niedrigem Sinusrhythmus, bei Störungen der zerebralen oder peripheren Perfusion, Raynaud-Syndrom, Thrombangitis obliterans, Depression, Polyneuropathie und Verstopfung sollte Catapresan mit Vorsicht angewendet werden.
Bei Phäochromozytomkrisen ist eine blutdrucksenkende Wirkung nicht zu erwarten, doch wird bei nicht erkanntem Phäochromozytom die Krise durch Catapresan nicht verstärkt.
Die Einstellung und Behandlung des Hochdrucks bei Niereninsuffizienz bedarf besonderer Sorgfalt mit häufigen Blutdruckkontrollen.
Wie auch bei anderen blutdrucksenkenden Präparaten sollte die Behandlung mit Catapresan bei Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz oder schwerer koronarer Herzkrankheit sorgfältig überwacht werden.
Die Patientinnen und Patienten sollten angewiesen werden, ohne vorherige ärztliche Beratung die Behandlung nicht abzubrechen. Nach plötzlichem Absetzen von Catapresan nach langfristiger Behandlung mit hohen Dosen wurde über Unruhe, Herzklopfen, raschen Blutdruckanstieg, Nervosität, Zittern, Kopfschmerzen oder Übelkeit berichtet. Falls die Catapresan-Behandlung abgebrochen werden muss, sollte die Dosis stufenweise über 2-4 Tage reduziert werden.
Falls eine Langzeitbehandlung mit einem Beta-Rezeptorenblocker abgebrochen werden muss, sollte zuerst der Beta-Rezeptorenblocker stufenweise abgesetzt werden und danach Clonidin.
Patienten, die Kontaktlinsen tragen, sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass Catapresan die Tränensekretion vermindern kann.
Catapresan Tabletten enthalten 36,05 mg Lactose-Monohydrat pro Tablette, was bei der maximal empfohlenen täglichen Dosierung 216,3 mg Lactose-Monohydrat entspricht. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactasemangel oder Glucose-Galactose- Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
Catapresan Injektionslösung enthält weniger als 1 mmol Natrium pro Ampulle, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
InteraktionenDie antihypertensive Wirkung von Catapresan kann durch andere blutdrucksenkende Mittel verstärkt werden. Dies kann bei der Anwendung anderer Antihypertonika wie Diuretika, Vasodilatatoren, Beta-Rezeptorenblockern, Calciumantagonisten und ACE-Inhibitoren von therapeutischem Nutzen sein. Wirkungsminderung von Clonidin während der Anwendung von Prazosin ist möglich. Blutdrucksteigernde oder Natrium- und wasserretinierende Substanzen, wie z. B. nichtsteroidale Antiphlogistika, können die therapeutische Wirkung von Clonidin herabsetzen.
Alpha2-Rezeptorenblocker, wie z. B. Phentolamin oder Tolazolin können dosisabhängig die Alpha2-Rezeptoren bedingten Wirkungen von Clonidin aufheben.
Die gleichzeitige Anwendung von Substanzen mit negativ chronotroper oder dromotroper Wirkung, wie Beta-Rezeptorenblocker oder Digitalisglykoside, kann zu bradykarden Rhythmusstörungen führen oder diese verstärken.
Es ist nicht auszuschliessen, dass die gleichzeitige Gabe von Beta-Rezeptorenblockern periphere vaskuläre Störungen verstärkt.
Die gleichzeitige Anwendung von trizyklischen Antidepressiva oder Neuroleptika mit alpharezeptorenblockierender Wirkung kann zu einer Abschwächung oder zur Aufhebung der blutdrucksenkenden Wirkung von Clonidin führen, gleichzeitig kann es zu orthostatischen Regulationsstörungen oder zur Verstärkung solcher Störungen kommen.
Beobachtungen an Patienten im Alkoholdelirium führten zu der Annahme, dass hohe intravenöse Clonidin-Dosen das arrhythmogene Potential (QT-Verlängerung, Kammerflimmern) hoher intravenöser Dosen von Haloperidol verstärken. Ein kausaler Zusammenhang und die Relevanz für die blutdrucksenkende Behandlung wurden nicht nachgewiesen.
Die Wirkungen von zentraldämpfenden Substanzen oder Alkohol können durch Clonidin verstärkt werden.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Bisher liegen nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Clonidin bei Schwangeren vor. Catapresan sollte deshalb während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig.
Wenn eine Behandlung erforderlich ist, müssen Mutter und Kind sorgfältig überwacht werden.
Clonidin durchquert die Plazenta und kann beim Fötus zu einer Senkung der Herzfrequenz führen. Bisher liegen keine ausreichenden Erfahrungen im Hinblick auf langfristige Auswirkungen einer pränatalen Exposition vor.
Die oralen Catapresan Darreichungsformen sind zu bevorzugen, und die intravenöse Injektion von Clonidin sollte vermieden werden.
Präklinische Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Rubrik «Präklinische Daten»).
Nach der Geburt ist ein vorübergehender Blutdruckanstieg beim Neugeborenen nicht ausgeschlossen.
Stillzeit
Der Wirkstoff Clonidin geht in die Muttermilch über. Es gibt jedoch nur ungenügende Informationen zu den Auswirkungen auf Neugeborene. Catapresan sollte deshalb während der Stillzeit nicht angewandt werden.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEs wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
Die Patienten sind jedoch darauf hinzuweisen, dass unerwünschte Effekte, z. B. Schwindel, Sedierung und Akkomodationsstörungen während der Behandlung mit Catapresan auftreten können. Daher ist beim Führen eines Fahrzeugs oder Bedienen von Maschinen Vorsicht angebracht. Wenn die genannten Nebenwirkungen auftreten, sollte der Patient potenziell gefährliche Tätigkeiten wie das Führen eines Fahrzeugs oder das Bedienen von Maschinen meiden.
Unerwünschte WirkungenDas Auftreten unerwünschter Wirkungen in Verbindung mit Catapresan ist dosisabhängig. Besonders in der Anfangsphase der Behandlung wurden Mundtrockenheit, Schläfrigkeit und Schwindelgefühle beobachtet, die jedoch beim Fortsetzen der Behandlung oft innert 2-4 Wochen abklingen.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und die Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000), «Häufigkeit nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Endokrine Erkrankungen
Selten: Gynäkomastie
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: vorübergehende Erhöhung der Blutzuckerwerte
Häufigkeit nicht bekannt: Gewichtszunahme
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Schlafstörungen, Depression
Gelegentlich: Wahnvorstellungen, Halluzinationen, Alpträume
Häufigkeit nicht bekannt: Verwirrtheitszustände, Unruhe, verminderte Libido, Angstzustände, Delir
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Sedierung (50%), Schwindel (15%)
Häufig: Kopfschmerzen
Gelegentlich: Parästhesien
Augenerkrankungen
Selten: Verminderte Tränensekretion
Häufigkeit nicht bekannt: Akkommodationsstörungen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Sinusbradykardie
Selten: atrioventrikulärer Block
Häufigkeit nicht bekannt: Palpitationen und Tachykardie, Bradykardie, Stauungsherzinsuffizienz
Gefässerkrankungen
Sehr häufig: orthostatische Hypotonie (15%)
Gelegentlich: Raynaud-Phänomen
Häufigkeit nicht bekannt: Synkopen
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten: Trockenheit der Nasenschleimhaut
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Mundtrockenheit (44%)
Häufig: Obstipation, Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen in den Speicheldrüsen
Selten: Pseudoobstruktion des Dickdarms
Häufigkeit nicht bekannt: Abdominalschmerzen, Anorexie
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufig: leichte vorübergehende Anomalitäten bei Leberfunktionstests (1%)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria
Selten: Alopezie
Häufigkeit nicht bekannt: Angioneurotisches Ödem
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt: Muskel- oder Gelenkschmerzen, Beinkrämpfe
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: erektile Dysfunktion
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit
Gelegentlich: Unwohlsein
Häufigkeit nicht bekannt: Entzugssymptome, Blässe, erhöhte Alkoholempfindlichkeit, Fieber
Untersuchungen
Häufigkeit nicht bekannt: Erhöhung der CPK-Werte, schwach positive Coombs-Testergebnisse
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungSymptome
Intoxikationserscheinungen sind auf die allgemeine Suppression des Sympathikus zurückzuführen. Dabei kann es zu Blutdruckabfall, paradoxem Bluthochdruck (hervorgerufen durch Stimulierung der peripheren Alpha1-Rezeptoren), Bradykardie, Lethargie, Hypothermie, Herzrhythmusstörungen, Somnolenz bis hin zum Koma, Atemdepression einschliesslich Apnoe, Pupillenverengung, Konvulsionen kommen. Die Symptome treten 30-60 Min. nach Einnahme auf und können 36-48 Std. persistieren.
Massnahmen
Sorgfältige Überwachung und symptomatische Massnahmen. Magenspülung ist nur sinnvoll, wenn ein noch nicht resorbierter Anteil der eingenommenen Dosis entfernt werden kann. Eine Dialyse erhöht die Elimination von Clonidin nicht signifikant.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
C02AC01
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Catapresan ist ein Antihypertonikum, das sich durch seine grosse therapeutische Breite und seine individuelle Dosierbarkeit auszeichnet. Es senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen arteriellen Blutdruck.
Clonidin wirkt in erster Linie am Zentralnervensystem (Stimulation der Alpha-Adrenergen-Rezeptoren) und bewirkt dadurch eine Verringerung des Sympathikotonus und eine Herabsetzung des peripheren Widerstandes, des renalen Gefässwiderstandes, der Herzfrequenz und des Blutdruckes. Renaler Blutfluss und die glomeruläre Filtrationsrate bleiben im Wesentlichen unverändert. Die normalen Haltungsreflexe bleiben erhalten, somit sind orthostatische Symptome nur schwach und selten. Bei Langzeitanwendung stellt sich das Herzzeitvolumen gewöhnlich wieder auf die Kontrollwerte ein, während der periphere Widerstand verringert bleibt. Bei den meisten Patienten wurde unter Clonidin ein verlangsamter Puls beobachtet, jedoch verändert das Präparat nicht die normale hämodynamische Reaktion auf körperliche Bewegung.
Die antihypertensiv wirksamen Plasmaspiegel liegen zwischen 0,2 und 1,5 ng/ml bei Patientinnen und Patienten mit normaler Ausscheidungsfunktion. Eine weitere Erhöhung der Plasmaspiegel verstärkt normalerweise den antihypertensiven Effekt kaum noch. Bei Patientinnen und Patienten mit extrem eingeschränkter Nierenfunktion bzw. dialysepflichtigen Patientinnen und Patienten können jedoch Plasmaspiegel bis zu 12 ng/ml für eine Blutdrucksenkung erforderlich werden.
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben
PharmakokinetikAbsorption
Die Pharmakokinetik von Clonidin ist in einem Bereich von 75-300 µg proportional der Dosis. Clonidin wird nach oraler Gabe gut resorbiert und unterliegt einem geringen First-Pass-Effekt.
Maximale Plasmakonzentrationen werden innerhalb von 1-3 Std. nach oraler Einnahme erreicht.
Die Absorption von Clonidin wird durch Nahrungsmittel oder die ethnische Zugehörigkeit nicht beeinflusst.
Distribution
Die Verteilung von Clonidin in die Gewebe erfolgt umfangreich und schnell. Die Bluthirnschranke wie auch die Plazentabarriere werden überwunden. Die Plasmaproteinbindung beträgt 30-40%.
Clonidin wird in die Muttermilch ausgeschieden.
Metabolismus/Elimination
Ca. 70% der verabreichten Dosis werden mit dem Harn hauptsächlich in Form der unveränderten Muttersubstanz (40-60% der Dosis) ausgeschieden. Der Hauptmetabolit p-Hydroxy-Clonidin ist pharmakologisch inaktiv.
Der fäkale Anteil der Ausscheidung beträgt ca. 20% der Gesamtmenge.
Die terminale Eliminationshalbwertzeit von Clonidin liegt im Bereich zwischen 5 und 25,5 Stunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Die Pharmakokinetik von Clonidin wird weder durch Nahrung noch durch die ethnische Zugehörigkeit des Patienten beeinflusst.
Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion wird die antihypertensive Wirkung bei Plasmakonzentrationen zwischen ca. 0,2 und 2,0 ng/ml erreicht.
Bei Plasmakonzentrationen oberhalb von 2,0 ng/ml wird die blutdrucksenkende Wirkung leicht abgeschwächt oder geht zurück.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann die Halbwertszeit auf bis zu 41 Stunden verlängert werden.
Präklinische DatenToxizitätsstudien nach Einzeldosen mit Clonidin wurden an verschiedenen Tierspezies nach oraler bzw. parenteraler Verabreichung durchgeführt.
Die ungefähren oralen LD50-Werte lagen bei 70 mg/kg (Maus), 190 mg/kg (Ratte), >15 mg/kg (Hund) und 150 mg/kg (Affen).
Die LD50-Werte nach intravenöser Verabreichung betrugen zwischen 6 mg/kg (Hund) und <21 mg/kg (Ratte).
In Toxizitätsstudien bei wiederholter Gabe über 18 Monate wurde Clonidin bei Ratten, Hunden und Affen gut vertragen.
In einer 13 Wochen dauernden Studie an Ratten lag der «No-Observed-Adverse-Effect Level» (NOAEL) nach subkutaner Verabreichung bei 0,05 mg/kg.
Nach intravenöser Applikation tolerierten Kaninchen und Hunde 0,01 mg/kg/Tag über 5 bzw. 4 Wochen. Höhere Dosierungen führten zu Hyperaktivität, Aggression, verringerter Futteraufnahme und Körpergewichtszunahme (Ratte), Sedierung (Kaninchen) oder erhöhten Herz- und Lebergewichten zusammen mit einem Anstieg der Serum-GPT, der alkalischen Phosphatase und des Alpha-Globulinspiegels sowie zu fokalen Lebernekrosen (Hund).
Es bestehen keine Anzeichen eines teratogenen Potenzials nach oraler Verabreichung an Maus, Ratte und Kaninchen sowie nach s.c. (Ratte) und i.v. (Kaninchen) Behandlung. Bei Ratten beobachtete man einen Anstieg der Absorptionsrate bei einer oralen Dosis >0,015 mg/kg/Tag, jedoch abhängig von der Dauer der Verabreichung.
Die Fertilität bei Ratten wurde bei Dosen bis zu 0,15 mg/kg nicht beeinträchtigt. Dosen bis zu 0,075 mg/kg hatten keine Auswirkung auf die peri- und postnatale Entwicklung der Nachkommen.
Es bestand kein mutagenes Potenzial im Ames-Test und im Mikrokerntest an Mäusen. Clonidin hatte in Karzinogenitätsuntersuchungen an Ratten keine neoplastische Wirkung.
Es wurde kein Potenzial lokaler Irritationen bzw. Sensibilisierungen beim Meerschweinchen und Kaninchen nach i.v. und i.a. Verabreichungen festgestellt.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Bisher keine gemeldet. Die Injektionslösung darf nur mit physiologischer Kochsalzlösung gemischt werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Die Injektions-/Infusionslösung ist zum sofortigen Gebrauch bestimmt; nicht verwendete Lösung ist zu verwerfen.
Besondere Lagerungshinweise
Catapresan Injektionslösung
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Catapresan Tabletten
Nicht über 30 °C lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer38638, 33148 (Swissmedic)
Packungen5 Ampullen (1 ml) zu 150 µg [B]
100 Tabletten (mit Bruchrille, teilbar) zu 150 µg [B]
ZulassungsinhaberinCPS Cito Pharma Services GmbH, 8610 Uster
Stand der InformationJanuar 2023
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