54 Änderungen an Fachinfo Androcur Depot |
-Wie alle öligen Lösungen muss Androcur Depot streng intramuskulär und sehr langsam injiziert werden. Die intravasale Injektion ist unbedingt zu vermeiden. Die seltenen Fälle während oder unmittelbar nach der Injektion öliger Lösungen auftretenden Reaktionen lassen sich erfahrungsgemäss durch betont langsames Injizieren vermeiden (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Wie alle öligen Lösungen muss Androcur Depot streng intramuskulär und sehr langsam injiziert werden. Eine intravasale Injektion ist unbedingt zu vermeiden. Die in seltenen Fällen während oder unmittelbar nach der Injektion öliger Lösungen auftretenden Reaktionen lassen sich erfahrungsgemäss durch betont langsames Injizieren vermeiden (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Um den Therapieeffekt zu stabilisieren, ist es erforderlich, Androcur Depot über längere Zeit zu geben, wenn möglich unter gleichzeitiger Anwendung psychotherapeutischer Massnahmen.
- +Die Dauer der Cyproteronacetat-Behandlung sollte individuell und unter Berücksichtigung des Risikos für Meningeome unter einer Langzeittherapie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen») festgelegt werden. Um den Therapieeffekt zu stabilisieren, ist es erforderlich, Androcur Depot über längere Zeit zu geben, wenn möglich unter gleichzeitiger Anwendung psychotherapeutischer Massnahmen.
-Während der Behandlung sind die Funktion der Leber, der Nebennierenrinde sowie die Erythrozytenzahl regelmässig zu überwachen, bei Diabetikern auch besonders sorgfältig der Kohlenhydratstoffwechsel.
- +Während der Behandlung sind die Funktion von Leber und Nebennierenrinde sowie die Erythrozytenzahl regelmässig zu überwachen, bei Diabetikern auch besonders sorgfältig der Kohlenhydratstoffwechsel.
-Hepatotoxische Wirkungen von CPA:
-Unter Behandlung mit Androcur wurde über hepatotoxische Effekte wie Ikterus, Hepatitis oder Leberinsuffizienz berichtet, bei Dosierungen von 100 mg/Tag oder höher wurde auch über Fälle mit letalem Ausgang. Die Mehrzahl dieser fatalen Fälle trat bei Männern mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom auf. Diese toxischen Wirkungen sind dosisabhängig, und sie treten üblicherweise mehrere Monate nach Beginn der Behandlung auf. Deshalb sollten vor und während der Behandlung beim Auftreten von Anzeichen hepatotoxischer Wirkungen Leberfunktionsprüfungen durchgeführt werden. Lässt sich die Hepatotoxizität bestätigen, ist das Präparat abzusetzen. Ausnahme hiervon sind Patienten mit Prostatakarzinom, bei welchen die Hepatotoxizität auf andere Ursachen wie z.B. Tumormetastasen zurückgeführt werden kann. Auch in solchen Fällen soll die Behandlung mit dem Präparat jedoch nur fortgesetzt werden, wenn der erwartete klinische Nutzen das Risiko übersteigt.
- +Hepatotoxische Wirkungen:
- +Unter Behandlung mit Androcur wurde über hepatotoxische Effekte wie Ikterus, Hepatitis oder Leberinsuffizienz berichtet, bei Dosierungen von 100 mg/Tag oder höher auch über Fälle mit letalem Ausgang. Die Mehrzahl dieser letalen Fälle trat bei Männern mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom auf. Diese toxischen Wirkungen sind dosisabhängig, und sie treten üblicherweise mehrere Monate nach Beginn der Behandlung auf. Deshalb sollten vor sowie während der Behandlung beim Auftreten von Anzeichen hepatotoxischer Wirkungen Leberfunktionsprüfungen durchgeführt werden. Lässt sich die Hepatotoxizität bestätigen, ist das Präparat abzusetzen. Ausnahme hiervon sind Patienten mit Prostatakarzinom, bei welchen die Hepatotoxizität auf andere Ursachen wie z.B. Tumormetastasen zurückgeführt werden kann. Auch in solchen Fällen soll die Behandlung mit dem Präparat jedoch nur fortgesetzt werden, wenn der erwartete klinische Nutzen das Risiko übersteigt.
-Meningeom:
-In Verbindung mit einer Langzeitanwendung (Jahre) von Cyproteronacetat in Dosen von 25 mg/Tag oder höher (meist über mehrere Jahre) wurde über das Auftreten von Meningeomen berichtet. Bei einem Teil der Fälle handelte es sich um multiple Meningeome, ohne dass bei diesen Patienten andere Hinweise für eine Neurofibromatose vorlagen. Wenn bei einem Patienten unter der Behandlung mit Androcur ein Meningeom diagnostiziert wird, muss die Behandlung mit Androcur abgebrochen werden.
- +Thromboembolische Ereignisse:
- +Über das Auftreten thromboembolischer Ereignisse bei Patienten unter Androcur liegen Berichte vor, aber ein Kausalzusammenhang ist bisher nicht gesichert. Bei Patienten mit vorausgegangenen arteriellen oder venösen thrombotischen/thromboembolischen Ereignissen (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt), mit zerebrovaskulären Ereignissen in der Anamnese oder mit fortgeschrittenen malignen Erkrankungen besteht ein erhöhtes Risiko für weitere thromboembolische Ereignisse (vgl. auch «Kontraindikationen») und es sollte daher eine sorgfältige individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.
- +Meningeome:
- +In Verbindung mit einer Langzeitanwendung von Cyproteronacetat in Dosen von 25 mg/Tag oder höher (meist über mehrere Jahre) wurde über das Auftreten von Meningeomen berichtet. Bei einem Teil der Fälle handelte es sich um multiple Meningeome, ohne dass bei diesen Patienten andere Hinweise für eine Neurofibromatose vorlagen. In einer grossen Kohortenstudie stieg das Risiko eines Meningeoms mit zunehmender kumulativer Cyproteronacetat-Dosis (d.h. sowohl mit der Höhe der Einzeldosis als auch mit der Anwendungsdauer). Wenn bei einem Patienten unter der Behandlung mit Androcur ein Meningeom diagnostiziert wird, muss die Behandlung mit Cyproteronacetat dauerhaft abgebrochen werden.
- +Pulmonale Mikroembolien:
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-Über das Auftreten thromboembolischer Ereignisse bei Patienten unter Androcur liegen Berichte vor, aber ein Kausalzusammenhang wurde bisher nicht mit Sicherheit bewiesen. Bei Patienten mit vorausgegangenen arteriellen oder venösen thrombotischen/thromboembolischen Ereignissen (z.B. tiefe Venenthrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt), mit zerebrovaskulären Ereignissen in der Anamnese oder mit fortgeschrittenen malignen Erkrankungen besteht ein erhöhtes Risiko für weitere thromboembolische Ereignisse, vgl. auch «Kontraindikationen».
- +Weitere Vorsichtsmassnahmen:
-Unter Behandlung mit Androcur kommt es zu einer Dämpfung des Sexualtriebs und verminderter Potenz ebenso wie einer Hemmung der Gonadenfunktion. Diese Veränderungen sind nach Absetzen der Behandlung reversibel.
-Nach mehrwöchiger Anwendung führt Androcur aufgrund seiner antiandrogenen und antigonadotropen Wirkung zu einer Hemmung der Spermatogenese. Innerhalb weniger Monate nach Absetzen der Behandlung kommt es zu einer allmählichen Erholung der Spermatogenese. Für eine Schädigung der Spermatozoen durch Cyproteronacetat ergab sich im Tierversuch kein Anhalt, entsprechende Daten beim Menschen liegen nicht vor. Um einen Ausgangsbefund zu haben, wird empfohlen, bei Männern, für welche eine spätere Fertilität von Bedeutung sein könnte, vor Behandlungsbeginn ein Spermatogramm anzufertigen.
-Androcur kann zu Gynäkomastie führen (manchmal zusammen mit einer Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen), die sich nach Absetzen des Präparats gewöhnlich zurückbildet.
- +Unter Behandlung mit Androcur kommt es zu einer Dämpfung des Sexualtriebs und verminderter Potenz sowie zu einer Hemmung der Gonadenfunktion. Diese Veränderungen sind nach Absetzen der Behandlung reversibel.
- +Nach mehrwöchiger Anwendung führt Androcur aufgrund seiner antiandrogenen und antigonadotropen Wirkung zu einer Hemmung der Spermatogenese. Innerhalb weniger Monate nach Absetzen der Behandlung kommt es zu einer allmählichen Erholung der Spermatogenese. Für eine Schädigung der Spermatozoen durch Cyproteronacetat ergab sich im Tierversuch kein Anhalt, Humandaten liegen nur in sehr beschränktem Umfang vor. Um einen Ausgangsbefund zu haben, wird empfohlen, bei Männern, für welche eine spätere Fertilität von Bedeutung sein könnte, vor Behandlungsbeginn ein Spermatogramm anzufertigen.
- +Androcur kann zu einer Gynäkomastie führen (manchmal zusammen mit einer Berührungsempfindlichkeit der Brustwarzen), die sich nach Absetzen des Präparats gewöhnlich zurückbildet.
- +Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Cyproteronacetat
- +Einfluss von Cyproteronacetat auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
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-Der Bedarf an oralen Antidiabetika oder Insulin kann sich durch Verschlechterung der Glukosetoleranz ändern.
- +Pharmakodynamische Interaktionen
- +Der Bedarf an oralen Antidiabetika oder Insulin kann sich durch Verschlechterung der Glukosetoleranz ändern.
-Häufigkeit nicht bekannt: Meningeom (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Häufigkeit nicht bekannt: Meningeom (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
-Häufigkeit nicht bekannt: Anämie.
- +Häufigkeit nicht bekannt: Anämie
-Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen.
- +Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen
-Häufig: Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme.
- +Häufig: Gewichtszunahme oder Gewichtsabnahme
-Sehr häufig: verminderte Libido.
-Häufig: Antriebsminderung, zeitweise Unruhe.
- +Sehr häufig: verminderte Libido
- +Häufig: Antriebsminderung, zeitweise Unruhe
-Selten: thromboembolische Ereignisse.
-Häufigkeit nicht bekannt: vasovagale Reaktionen, pulmonale Mikroembolien (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Selten: thromboembolische Ereignisse
- +Häufigkeit nicht bekannt: vasovagale Reaktionen, pulmonale Mikroembolien (vgl. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
-Gelegentlich: Hypokapnie.
- +Gelegentlich: Hypokapnie
-Häufig: Ikterus, Hepatitis, Leberinsuffizienz.
-Sehr selten: gut- und bösartige Lebertumore.
- +Häufig: Ikterus, Hepatitis, Leberinsuffizienz
- +Sehr selten: gut- und bösartige Lebertumore
-Gelegentlich: Hautausschläge.
- +Gelegentlich: Hautausschläge
-Sehr selten: Osteoporose.
- +Sehr selten: Osteoporose
-Sehr häufig: reversible Hemmung der Spermatogenese, erektile Dysfunktion.
-Häufig: Gynäkomastie.
- +Sehr häufig: reversible Hemmung der Spermatogenese, erektile Dysfunktion
- +Häufig: Gynäkomastie
-Häufig: Müdigkeit, Hitzewallungen und Schweissausbrüche.
- +Häufig: Müdigkeit, Hitzewallungen und Schweissausbrüche
- +Es gibt kein spezifisches Antidot. Eine allfällige Behandlung hat symptomatisch zu erfolgen.
-Aufgrund der langen Halbwertszeit in der terminalen Verteilungsphase aus dem Plasma und aufgrund des Dosierungsintervalls von 7 Tagen, kann eine Akkumulierung von CPA im Plasma nach wiederholter Anwendung erwartet werden.
- +Aufgrund der langen Halbwertszeit in der terminalen Verteilungsphase aus dem Plasma und aufgrund des Dosierungsintervalls von 7 Tagen kann eine Akkumulierung von CPA im Plasma nach wiederholter Anwendung erwartet werden.
-Cyproteronacetat wird auf unterschiedliche Weise, einschliesslich Hydroxylierung und Konjugation metabolisiert, wobei als quantitativ wichtigster Metabolit das 15β-Hydroxycyproteronacetat identifiziert wurde. Dieser Metabolit ist antiandrogen und gestagen wirksam (etwa 100% bzw. 10% der Aktivität der Muttersubstanz). Der Phase-1-Metabolismus von Cyproteronacetat wird hauptsächlich durch das Zytochrom-P450-Enzym CYP3A4 katalysiert.
- +Cyproteronacetat wird auf unterschiedliche Weise, einschliesslich Hydroxylierung und Konjugation metabolisiert, wobei als quantitativ wichtigster Metabolit das 15β-Hydroxycyproteronacetat identifiziert wurde. Dieser Metabolit ist antiandrogen und gestagen wirksam (etwa 100% bzw. 10% der Aktivität der Muttersubstanz). Der Phase-1-Metabolismus von Cyproteronacetat wird hauptsächlich durch das Cytochrom-P450-Enzym CYP3A4 katalysiert.
-Die Cyproteronacetat Serumspiegel fallen nach intramuskulärer Injektion von Androcur Depot mit einer Halbwertszeit von etwa 4 Tagen ab. Der Hauptmetabolit 15β-Hydroxycyproteronacetat wird aus dem Plasma mit einer ähnlichen Halbwertszeit eliminiert. Ein geringer Anteil der verabreichten Dosis wird unverändert mit der Galle ausgeschieden. Der weitaus grösste Anteil wird in Form von freien oder konjugierten Metaboliten über Harn (ca. 35%) und Stuhl (ca. 65%) eliminiert.
- +Die Cyproteronacetat-Serumspiegel fallen nach intramuskulärer Injektion von Androcur Depot mit einer Halbwertszeit von etwa 4 Tagen ab. Der Hauptmetabolit 15ß-Hydroxycyproteronacetat wird aus dem Plasma mit einer ähnlichen Halbwertszeit eliminiert. Ein geringer Anteil der verabreichten Dosis wird unverändert mit der Galle ausgeschieden. Der weitaus grösste Anteil wird in Form von freien oder konjugierten Metaboliten über Harn (ca. 35%) und Stuhl (ca. 65%) eliminiert.
-Experimentelle Untersuchungen führten nach höheren Dosen bei Ratten und Hunden zu kortikoidähnlichen Wirkungen auf die Nebennieren, was auf ähnliche Wirkungen beim Menschen bei der höchsten verabreichten Dosis (300 mg/Tag) hinweisen könnte.
- +Experimentelle Untersuchungen führten nach höheren Dosen bei Ratten und Hunden zu kortikoidähnlichen Wirkungen auf die Nebennieren, was auf ähnliche Wirkungen beim Menschen bei der höchsten verabreichten Dosis (300 mg/Tag) hindeuten könnte.
-Diese DNS-Adduktbildung trat bei systemischen Expositionen auf, die Dosierungen entsprechen, wie sie für CPA in der Klinik empfohlen werden. In vivo wurde als Folge der Behandlung mit Cyproteronacetat eine erhöhte Inzidenz fokaler, potenziell präneoplastischer Leberläsionen mit veränderten zellulären Enzymen bei weiblichen Ratten festgestellt und ausserdem eine erhöhte Mutationshäufigkeit bei transgenen Ratten mit einem bakteriellen Gen als Mutationsmarker.
-Die klinische Erfahrung und gut gemachte epidemiologische Studien sprechen bisher nicht für eine Erhöhung der Inzidenz hepatischer Tumoren beim Menschen.
- +Diese DNS-Adduktbildung trat bei systemischen Expositionen auf, die Dosierungen entsprechen, wie sie für CPA in der Klinik empfohlen werden. In vivo wurde als Folge der Behandlung mit Cyproteronacetat eine erhöhte Inzidenz fokaler, potenziell präneoplastischer Leberläsionen mit veränderten zellulären Enzymen bei weiblichen Ratten festgestellt, ausserdem eine erhöhte Mutationshäufigkeit bei transgenen Ratten mit einem bakteriellen Gen als Mutationsmarker.
- +Die klinische Erfahrung und epidemiologische Studien sprechen bisher nicht für eine Erhöhung der Inzidenz hepatischer Tumoren beim Menschen.
-40881 (Swissmedic).
- +40'881 (Swissmedic).
-August 2020.
- +Februar 2021.
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