20 Änderungen an Fachinfo NovoSeven 1 mg |
-Wirkstoff: Eptacogum alfa (activatum) (Rekombinanter Gerinnungsfaktor VIIa).
- +Wirkstoffe
- +Eptacogum alfa (activatum) (Rekombinanter Gerinnungsfaktor VIIa).
-Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
-Raumtemperaturstabile Injektionslösung
-Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung
-Durchstechflasche mit Pulver à 1 mg (entspricht 50 KIU pro Durchstechflasche), 2 mg (entspricht 100 KIU pro Durchstechflasche), 5 mg (entspricht 250 KIU pro Durchstechflasche), 8 mg (entspricht 400 KIU pro Durchstechflasche).
-Weisses lyophilisiertes Pulver.
-Lösungsmittel: klare, farblose Lösung.
-Nach Rekonstitution mit dem Lösungsmittel enthält das Produkt 1 mg/ml eptacogum alfa (entspricht 50 KIU/ml) und 10 mg/ml Saccharose. Der pH-Wert der rekonstituierten Lösung beträgt ungefähr 6.
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- +Schwere postpartale Blutungen
- +NovoSeven ist zur Behandlung schwerer postpartaler Blutungen indiziert, wenn Uterotonika nicht ausreichend sind, um eine Hämostase zu erreichen.
-Bei hämophilen Patienten konnte der Blutverlust bei Operationen durch zusätzliche Verabreichung von Antifibrinolytika reduziert werden, speziell bei Eingriffen im Schleimhautbereich. Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass die gleichzeitige Verabreichung von NovoSeven und Antifibrinolytika bei kleineren und grossen Operationen ebenfalls vorteilhaft und klinisch sicher ist. Klinische Studien, die diese Vorteile dokumentieren, liegen noch nicht vor. Entsprechende Therapieempfehlungen mit Dosierungsrichtlinien können deshalb nicht gemacht werden. Antifibrinolytika werden verabreicht, um das Fibringerinnsel vor der normalen, physiologischen lokalen Fibrinolyse zu schützen. Antifibrinolytika (Tranexamsäure) wurden Patienten unter NovoSeven-Behandlung unmittelbar vor der Operation und 6-stündlich während der ersten 24 Stunden postoperativ intravenös verabreicht. Die Behandlung wurde postoperativ während mehreren Tagen fortgesetzt.
- +Schwere postpartale Blutungen
- +Dosierungsbereich und Dosierungsintervall
- +Der empfohlene Dosierungsbereich zur Behandlung von Blutungen beträgt 60–90 µg pro kg Körpergewicht, verabreicht als intravenöse Bolusinjektion. Der Höhepunkt der gerinnungsfördernden Wirkung ist nach 10 Minuten zu erwarten. Bei unzureichendem hämostatischem Ansprechen kann nach 30 Minuten eine zweite Dosis verabreicht werden. Dosierung und Dosierungsintervall sollten auf dem klinischen Ansprechen basieren und an der jeweiligen Patientin angepasst werden.
- +Die Standardbehandlungsmethoden sollten auf der Grundlage der individuellen Anforderungen der Patientin weitergeführt werden. Es wird empfohlen, eine angemessene Fibrinogenkonzentration und Thrombozytenzahl aufrechtzuerhalten, um den Nutzen der Behandlung mit NovoSeven zu optimieren.
-Dies schliesst Patienten ein mit fortgeschrittenen atherosklerotischen Erkrankungen, Quetschverletzungen (Crush-Syndrom), Sepsis oder DIC, und Patienten, bei welchen chirurgische Eingriffe mit ausgedehnter Gewebsverletzung vorgenommen werden. Wegen des Risikos thromboembolischer Komplikationen ist Vorsicht geboten bei Patienten mit vorangegangener koronarer Herzerkrankung, bei Patienten mit einer Lebererkrankung, bei Patienten nach operativen Eingriffen, bei Neugeborenen oder bei Patienten mit einem Risiko für thromboembolische Ereignisse oder disseminierte intravasale Gerinnung. In jeder dieser Situationen ist der mögliche Nutzen von NovoSeven gegenüber dem Risiko dieser möglichen Komplikationen abzuwägen.
- +Dies schliesst Patienten ein mit fortgeschrittenen atherosklerotischen Erkrankungen, Quetschverletzungen (Crush-Syndrom), Sepsis oder DIC, und Patienten, bei welchen chirurgische Eingriffe mit ausgedehnter Gewebsverletzung vorgenommen werden. Wegen des Risikos thromboembolischer Komplikationen ist Vorsicht geboten bei Patienten mit vorangegangener koronarer Herzerkrankung, bei Patienten mit einer Lebererkrankung, bei Patienten nach operativen Eingriffen, bei schwangeren oder peripartalen Frauen, bei Neugeborenen oder bei Patienten mit einem Risiko für thromboembolische Ereignisse oder disseminierte intravasale Gerinnung. In jeder dieser Situationen ist der mögliche Nutzen von NovoSeven gegenüber dem Risiko dieser möglichen Komplikationen abzuwägen.
-Thrombosen sind bei Faktor VII defizienten Patienten, die NovoSeven während einer Operation erhielten, berichtet worden. Das Thromboserisiko in Faktor VII defizienten Patienten, die mit NovoSeven® behandelt werden, ist jedoch unbekannt (siehe unter «Pharmakodynamik»).
- +Thrombosen sind bei Faktor VII defizienten Patienten, die NovoSeven während einer Operation erhielten, berichtet worden. Das Thromboserisiko in Faktor VII defizienten Patienten, die mit NovoSeven behandelt werden, ist jedoch unbekannt (siehe unter «Pharmakodynamik»).
- +Bei hämophilen Patienten konnte der Blutverlust bei Operationen durch zusätzliche Verabreichung von Antifibrinolytika reduziert werden, speziell bei Eingriffen im Schleimhautbereich. Antifibrinolytika werden auch eingesetzt, um den Blutverlust bei Frauen mit postpartalen Blutungen zu verringern. Erste Erfahrungen haben gezeigt, dass die gleichzeitige Verabreichung von NovoSeven und Antifibrinolytika bei kleineren und grossen Operationen ebenfalls vorteilhaft und klinisch sicher ist. Klinische Studien, die diese Vorteile dokumentieren, liegen noch nicht vor. Entsprechende Therapieempfehlungen mit Dosierungsrichtlinien können deshalb nicht gemacht werden. Antifibrinolytika werden verabreicht, um das Fibringerinnsel vor der normalen, physiologischen lokalen Fibrinolyse zu schützen. Antifibrinolytika (Tranexamsäure) wurden Patienten unter NovoSeven-Behandlung unmittelbar vor der Operation und 6-stündlich während der ersten 24 Stunden postoperativ intravenös verabreicht. Die Behandlung wurde postoperativ während mehreren Tagen fortgesetzt.
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-Laktation
-Es ist nicht bekannt, ob rFVlla in menschliche Muttermilch sekretiert wird. Die Sekretion von rFVlla in die Milch wurde an Tieren noch nicht untersucht. Bei der Entscheidung, ob weiter gestillt wird oder nicht, oder ob die NovoSeven-Therapie fortgesetzt wird oder nicht, sollte der Nutzen des Stillens für das Kind sowie der Nutzen einer NovoSeven-Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
- +Stillzeit
- +Es ist nicht bekannt, ob rFVlla in menschliche Muttermilch sekretiert wird. Die Sekretion von rFVlla in die Milch wurde an Tieren nicht untersucht. Bei der Entscheidung, ob weiter gestillt wird oder nicht, oder ob die NovoSeven-Therapie fortgesetzt wird oder nicht, sollte der Nutzen des Stillens für das Kind sowie der Nutzen einer NovoSeven-Therapie für die Frau berücksichtigt werden.
-Klinische Studien mit 484 Patienten (einschliesslich 4297 Behandlungs-Episoden) mit Hämophilie A und B, erworbener Hämophilie, Faktor VII-Mangel oder Glanzmann-Thrombasthenie haben gezeigt, dass unerwünschte Wirkungen häufig auftreten (≥1/100 bis <1/10). Da die Gesamtzahl der Behandlungs-Episoden in klinischen Studien unter 10'000 liegt, ist die geringstmögliche Häufigkeit von unerwünschte Wirkungen, die zugewiesen werden können, selten (>1/10'000 bis <1/1'000).
- +Klinische Studien mit 484 Patienten (einschliesslich 4297 Behandlungs-Episoden) mit Hämophilie A und B, erworbener Hämophilie, Faktor VII-Mangel oder Glanzmann-Thrombasthenie haben gezeigt, dass unerwünschte Wirkungen häufig auftreten (≥1/100 bis <1/10). Da die Gesamtzahl der Behandlungs-Episoden in klinischen Studien unter 10'000 liegt, ist die geringstmögliche Häufigkeit von unerwünschte Wirkungen, die zugewiesen werden können, selten (> 1/10'000 bis <1/1'000).
- +Frauen mit schweren postpartalen Blutungen
- +In einer klinischen Studie und in nichtinterventionellen Studien mit 409 mit NovoSeven behandelten Patientinnen (medianer Dosierungsbereich: 58 –105 µg/kg) und 485 nicht mit NovoSeven behandelten Patientinnen wurden bei 5 mit NovoSeven behandelten Patientinnen (1,2 %) und bei 7 nicht mit NovoSeven behandelten Patientinnen (1,4 %) venöse thromboembolische Ereignisse gemeldet. Bei einer mit NovoSeven behandelten Patientin (0,2 %) und bei einer nicht mit NovoSeven behandelten Patientin (0,2 %) wurden arterielle thromboembolische Ereignisse gemeldet.
- +Die klinischen Umstände in Zusammenhang mit einer Schwangerschaft und schweren postpartalen Blutungen (Entbindung, schwere Blutungen, Transfusion, DIC, chirurgische/invasive Eingriffe und Koagulopathie) sind bekannte Faktoren, die zu einem solchen thromboembolischen Risiko beitragen (siehe Abschnitt «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
- +Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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-ATC-Code: B02BD08
- +ATC-Code
- +B02BD08
- +Klinische Wirksamkeit
- +Kongenitaler Faktor-VII-Mangel
- +Schwere postpartale Blutungen
- +In einer multizentrischen, offenen klinischen Studie (NN7711-4816) wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von NovoSeven bei 84 Frauen mit schweren postpartalen Blutungen untersucht. Die Patientinnen wurden nach Nichtansprechen auf Uterotonika (Sulproston) entweder für eine Behandlung mit einer einzelnen Dosis von 60 µg/kg NovoSeven (zusätzlich zur Standardversorgung; n = 42) oder für eine Referenztherapie (nur Standardversorgung; n = 42) randomisiert. Die Behandlungsgruppen waren in Bezug auf demografische Merkmale und Behandlung postpartaler Blutungen vor der Randomisierung gut ausgewogen. Die Verabreichung von NovoSeven bei Frauen mit schweren postpartalen Blutungen führte zu einem um 45% geringeren Risiko (95% KI [24%; 60%], p<0,0001) für invasive Eingriffe, definiert als Ligatur der Uterusarterie/Arteria iliaca interna, Uteruskompressionsnaht, Uterusarterienembolisation und Hysterektomie. Insgesamt kam bei 3 Frauen in der NovoSeven-Gruppe eine Hysterektomie zur Anwendung, im Vergleich zu 8 Frauen in der Referenzgruppe (Reduktion des relativen Risikos = 63%; 95% Konfidenzintervall [-32%; 89%]; p=0,1944). In der Referenzgruppe erhielten 8 der 42 Patientinnen zu einem späten Zeitpunkt versuchsweise NovoSeven als Härtefallbehandlung, um eine Notfall-Hysterektomie zu vermeiden, was in 2 Fällen erfolgreich war.
- +«Schwere postpartale Blutung» wurde definiert als Blutverlust ≥1500 ml und/oder hämodynamische Instabilität und/oder Notwendigkeit einer Transfusion von Erythrozytenkonzentraten.
- +Absorption
-Die Pharmakokinetik von rFVIIa wurde unter Verwendung des Faktor VII-Gerinnungs-Assays anhand von 35 gesunden kaukasischen und japanischen Personen in einer Dosis-Wirkungs-Studie untersucht. Die Probanden wurden nach Geschlecht und ethnischer Gruppe eingeteilt und mit 40, 80 und 160 µg rFVIIa pro kg Körpergewicht und/oder Placebo (jeweils 3 Dosen) behandelt. Die pharmakokinetischen Profile zeigten Dosisproportionalität. Die Pharmakokinetiken waren bei unterschiedlichem Geschlecht und ethnischer Gruppe vergleichbar. Das mittlere Verteilungsvolumen bei Steady-State betrug zwischen 130 und 165 ml/kg, der Medianwert der Clearance 33,3 bis 37,2 ml/h × kg und die mittlere terminale Halbwertszeit 3,9 bis 6,0 Stunden.
- +Die Pharmakokinetik von rFVIIa wurde unter Verwendung des Faktor VII-Gerinnungs-Assays anhand von 35 gesunden kaukasischen und japanischen Personen in einer Dosis-Wirkungs-Studie untersucht. Die Probanden wurden nach Geschlecht und ethnischer Gruppe eingeteilt und mit 40, 80 und 160 µg rFVIIa pro kg Körpergewicht und/oder Placebo (jeweils 3 Dosen) behandelt. Die pharmakokinetischen Profile zeigten Dosisproportionalität. Die Pharmakokinetiken waren bei unterschiedlichem Geschlecht und ethnischer Gruppe vergleichbar.
- +Distribution
- +Das mittlere Verteilungsvolumen bei Steady-State betrug zwischen 130 und 165 ml/kg.
- +Metabolismus
- +Elimination
- +Der Medianwert der Clearance 33,3 bis 37,2 ml/h × kg und die mittlere terminale Halbwertszeit 3,9 bis 6,0 Stunden.
- +Kinetik spezieller Patientengruppen
- +
-April 2019.
- +November 2022.
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