Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung für Erwachsene
Die Therapie mit Akineton erfolgt in der Regel einschleichend, die Dosis ist abhängig vom therapeutischen Effekt und den Nebenwirkungen.
Injektionslösung
Parkinson-Syndrom: Zur Erzielung eines raschen Effektes empfiehlt es sich, die Behandlung parenteral einzuleiten. In schweren Fällen können 10-20 mg Akineton (2-4 Ampullen) auf Einzeldosen verteilt intramuskulär injiziert oder langsam intravenös innerhalb eines Tages gegeben werden.
Medikamentös induzierte und andere extrapyramidale Bewegungsstörungen: Zur Erzielung eines raschen Therapieerfolges können beim Erwachsenen 2,5-5 mg Akineton (½-1 Ampulle) als Einzeldosis intramuskulär oder langsam intravenös injiziert werden. Im Bedarfsfall kann die gleiche Dosis nach 30 Min. wiederholt werden. Die Tageshöchstdosis beträgt 10-20 mg Akineton (2-4 Ampullen).
Tabletten
Parkinson-Syndrom: Bei Erwachsenen erfolgt eine Therapie initial mit 2x täglich 1 mg (½ Tablette). Die Dosis kann täglich um 2 mg (1 Tablette) erhöht werden. Die maximale Tagesgesamtdosis beträgt 16 mg. Die Tagesdosis sollte gleichmässig über den Tag verteilt werden. Gegebenenfalls ist der Retardform der Vorzug zu geben.
Medikamentös induzierte und andere extrapyramidale Bewegungsstörungen: Erwachsene nehmen als orale Begleitmedikation zum Neuroleptikum 1-4x täglich 1-4 mg Akineton (½-2 Tabletten) ein, je nach Stärke der Symptome. Die Einstellung anderer extrapyramidaler Bewegungsstörungen auf die orale Akineton-Therapie erfolgt langsam, durch wöchentliche Steigerung der Ausgangsdosis von 2 mg (1 Tablette) bis zur tolerierten Erhaltungsdosis, die auch die bei anderen Indikationen üblichen Höchstdosen um ein Mehrfaches übersteigen kann.
Retardtabletten
Dank seiner Retard-Kinetik ist Akineton retard vor allem für eine Langzeitbehandlung geeignet. Um den individuellen täglichen Bedarf an Biperiden zu ermitteln, werden die Patienten zunächst auf Akineton Tabletten zu 2 mg eingestellt. Bei der Umstellung auf Akineton retard ist zu beachten, dass 1 Retardtablette die doppelte Wirkstoffmenge einer Tablette enthält. Patienten, die vorher 3x½ Tablette bis 2x1 Tablette Akineton täglich einnahmen, erhalten nun 1 Retardtablette Akineton retard pro Tag; solche, die 3x täglich Dosen von 1-2 Tabletten Akineton benötigten, erhalten nun 2 Retardtabletten Akineton retard pro Tag. Im Verlauf einer Dauerbehandlung werden durchschnittlich 1-2 Retardtabletten Akineton retard täglich benötigt. Eine Tagesdosis von maximal 3 Retardtabletten Akineton retard sollte im Allgemeinen nicht überschritten werden. Die Patienten nehmen die Dosen über den Tag verteilt, auf jeden Fall 1 Retardtablette Akineton retard am Morgen, ein.
Die Akineton retard, Retardtabletten haben auf beiden Seiten der Retardtablette eine Zierbruchrille. Die Akineton retard, Retardtabletten dürfen nicht geteilt, zerkleinert oder zerkaut werden. Die Akineton retard, Retardtabletten müssen als Ganzes geschluckt werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Bei älteren Patienten, insbesondere solche mit hirnorganischer Symptomatik, ist eine vorsichtige Dosierung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Erfahrungen mit Akineton bei Kindern und Jugendlichen sind begrenzt und erstrecken sich in erster Linie auf die zeitlich befristete Anwendung bei medikamentös ausgelösten Dystonien. In der Regel ist für Kinder und Jugendliche eine orale Einzelgabe von 4 mg und darüber, ungeeignet. Akineton retard ist für Kinder und Jugendliche nicht geeignet; sie erhalten Akineton Tabletten.
Medikamentös induzierte und andere extrapyramidale Bewegungsstörungen
Injektionslösung: Bei Kindern bis zu 1 Jahr können 1 mg (1/5 Ampulle), bis zu 6 Jahren 2 mg (2/5 Ampulle) und bis zu 10 Jahren 3 mg (3/5 Ampulle) intramuskulär oder langsam intravenös injiziert werden. Im Bedarfsfall kann die gleiche Dosis nach 30 Min. wiederholt gegeben werden.
Tabletten: Kinder ab 3 Jahren und Jugendliche erhalten 1-3x täglich 1-2 mg (½-1 Tablette).
Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nieren-funktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leber- und/oder Nierenfunktion liegen keine Erfahrungen vor (vgl. «Pharmakokinetik»).
Art der Anwendung
Die orale Anwendung von Akineton retard ist in der Regel eine Dauertherapie. Ausser im Notfall ist abruptes Absetzen zu vermeiden; stattdessen soll die Dosierung bei Bedarf ausschleichend reduziert werden.
Um Magenbeschwerden zu vermeiden, sollten Akineton/Akineton retard Tabletten nicht auf nüchternen Magen eingenommen werden.
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