ZusammensetzungWirkstoffe
Risedronat-Natrium
Hilfsstoffe
Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline Cellulose, Crospovidon, Magnesiumstearat.
Überzug:
Hypromellose, Macrogol 400, Hydroxypropylcellulose, Macrogol 8000, hochdisperses Siliciumdioxid, Titaniumdioxid. Nur 35 mg: Gelbes Eisenoxid (E172), Rotes Eisenoxid, (E172).
Actonel 30 mg enthält 2.26 mg Natrium und 131 mg Lactose-Monohydrat.
Actonel 35 mg enthält 2.64 mg Natrium und 126 mg Lactose-Monohydrat.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenBehandlung und Prävention der Osteoporose bei Frauen nach der Menopause.
Behandlung der Osteoporose bei Männern.
Behandlung und Prävention der kortikosteroid-induzierten Osteoporose bei Männern und Frauen.
Behandlung der Osteodystrophia deformans (Morbus Paget)
Voraussetzung für die Einleitung einer Präventionsbehandlung der postmenopausalen Osteoporose ist ein densitometrisch (DXA) bestimmter T-Wert von ≤-1 an der Wirbelsäule oder am distalen Unterarm, d.h. eine Reduktion der Bone Mineral Density (BMD) um mindestens eine Standardabweichung des Referenzwertes für eine Normalpopulation. Eine Behandlung der Osteoporose wird ab einem T-Wert von ≤-2,5 oder dem Vorliegen manifester atraumatischer Frakturen eingeleitet.
Dosierung/AnwendungBehandlung und Prävention der Osteoporose (Actonel 35 mg Wochentabletten)
Wichtiger Hinweis
Zusätzlich zu den schnellfreisetzenden Actonel 35 mg Filmtabletten stehen auch Actonel 35 mg magensaftresistente Tabletten mit verzögerter Wirkstoff-Freisetzung zur Verfügung. Filmtabletten und magensaftresistente Tabletten weisen jedoch eine unterschiedliche Art der Anwendung (siehe unten) auf, welche für eine adäquate Sicherheit und Wirksamkeit unbedingt beachtet werden muss.
Die empfohlene Dosis zur Prävention und Behandlung der Osteoporose beträgt eine Wochentablette à 35 mg jede Woche. Die Wochentabletten müssen stets am selben Wochentag eingenommen werden.
Eine zusätzliche Gabe von Calcium und Vitamin D ist zu erwägen, falls die Aufnahme mit der Nahrung unzureichend ist.
Therapiedauer
Die optimale Dauer der Behandlung einer Osteoporose mit Bisphosphonaten ist nicht geklärt. Der Bedarf für eine Fortsetzung einer Behandlung mit Actonel Filmtabletten sollte unter Berücksichtigung des Nutzens und der möglichen Risiken für den individuellen Patienten in regelmässigen Abständen erneut geprüft werden, insbesondere nach einer Anwendungsdauer von fünf oder mehr Jahren.
Morbus Paget (Actonel 30 mg Filmtabletten)
Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene mit Morbus Paget beträgt eine Tablette zu 30 mg während 2 Monaten. Eine Wiederbehandlung ist in der Regel nach einer behandlungsfreien Beobachtungszeit von mindestens 6 Monaten angezeigt; Dosierung und Dauer der Therapie sind gleich wie bei der Erstbehandlung.
Art der Einnahme
Die Absorption von Risedronat-Natrium wird durch Nahrungsaufnahme beeinflusst. Um eine ausreichende Absorption sicherzustellen, muss Actonel wie folgt eingenommen werden:
·vor dem Frühstück: mindestens 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit, dem ersten Getränk (ausser Wasser) oder dem ersten anderen Arzneimittel des Tages (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ist im Einzelfall die Einnahme am Morgen nicht praktikabel, so kann Actonel zwischen den Mahlzeiten oder am Abend, stets zur selben Tageszeit, eingenommen werden. Dabei sind die folgenden Anweisungen strikt einzuhalten, um sicherzustellen, dass Actonel auf leeren Magen eingenommen wird:
· zwischen den Mahlzeiten: mindestens 2 Stunden nach und mindestens 2 Stunden vor Aufnahme von Nahrung, Getränken (ausser Wasser) oder anderen Arzneimitteln.
· am Abend: frühestens 2 Stunden nach der letzten Mahlzeit, dem letzten Getränk (ausser Wasser) oder der Einnahme anderer Arzneimittel, spätestens jedoch 30 Minuten vor dem Zubettgehen.
Die Tabletten müssen als Ganzes geschluckt und dürfen nicht gelutscht, gekaut oder anderweitig zerkleinert werden. Die Tabletten müssen in aufrechter Körperhaltung mit einem Glas Leitungswasser (≥ 120 ml) eingenommen werden, um die Passage in den Magen zu unterstützen. Andere Getränke können, insbesondere wenn sie Calcium und/oder Magnesium enthalten, die Absorption von Risedronat-Natrium beeinträchtigen.
Nach Einnahme der Tablette dürfen sich die Patienten während 30 Minuten nicht hinlegen (siehe «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Versäumte Einnahme
Actonel 35 mg Wochentabletten zur Behandlung und Prävention der Osteoporose
Wurde eine Actonel Wochentablette vergessen, sollte die nächste Tablette am nächsten Morgen unter den empfohlenen Standardbedingungen (d.h. vor dem Frühstück) eingenommen werden. Die Patienten sollten dann zum ursprünglichen Dosierungsschema zurückkehren und die nächste Dosis an dem Wochentag einnehmen, an dem sie normalerweise eingenommen wurde.
Actonel 30 mg Filmtabletten zur Behandlung des Morbus Paget
Wird die Einnahme einer Actonel Filmtablette vergessen, soll die Tablette entsprechend den oben genannten Anweisungen statt vor dem Frühstück auch zwischen den Mahlzeiten oder am Abend eingenommen werden. Danach soll wieder zum ursprünglichen Einnahmeschema gewechselt werden. Es sollen nicht 2 Tabletten am selben Tag eingenommen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung ist nicht notwendig (siehe «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Actonel 30 mg Filmtabletten und Actonel 35 mg Wochentabletten, Filmtabletten sind für Kinder und Jugendliche nicht zugelassen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance von >30 ml/min ist keine Dosisanpassung notwendig. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz ist die Behandlung mit Risedronat kontraindiziert (s. «Pharmakokinetik»).
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Da Risedronat nicht hepatisch metabolisiert wird, ist bei Patienten mit Leberinsuffizienz vermutlich keine Dosisanpassung erforderlich.
Kontraindikationen·Hypocalciämie
·Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min)
·Unvermögen während mindestens 30 Min. eine aufrechte Körperhaltung (stehend oder sitzend) einzunehmen
·Schwangerschaft und Stillzeit
·Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Risedronat-Natrium oder einem der anderen Inhaltsstoffe des Präparates.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenNahrungsmittel, Getränke (ausser Leitungswasser) und Arzneimittel, die polyvalente Kationen enthalten (wie z.B. Calcium, Magnesium, Eisen oder Aluminium), können die Absorption von Bisphosphonaten beeinträchtigen und dürfen nicht gleichzeitig mit Actonel Filmtabletten eingenommen werden (siehe «Interaktionen).
Um die gewünschte Wirksamkeit von Actonel zu erzielen, müssen die Dosierungsanweisungen strikt eingehalten werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Eine Hypocalciämie muss behandelt werden, bevor die Behandlung mit Risedronat eingeleitet wird. Bei anderen Störungen des Knochen- und Mineralstoffwechsels (z.B. Funktionsstörungen der Nebenschilddrüse, Vitamin D-Mangel) muss vor Beginn der Risedronat-Therapie ebenfalls eine Behandlung eingeleitet werden.
Gastrointestinale Risiken
Oral verabreichte Bisphosphonate können lokale Reizungen des oberen Gastrointestinaltraktes verursachen. So wurden Bisphosphonate, neben zahlreichen unspezifischen gastrointestinalen Symptomen, mit dem Auftreten von Erkrankungen wie Ösophagitis und Gastritis sowie ösophagealen und gastroduodenalen Ulzera in Verbindung gebracht. In den folgenden Situationen ist daher Vorsicht geboten:
bei Patienten mit Ösophagus-Erkrankungen in der Anamnese, welche die ösophageale Passage oder Entleerung verzögern, wie z. B. Striktur oder Achalasie
bei Patienten mit bestehenden oder kurz zurückliegenden Oberbauchbeschwerden bzw. -erkrankungen (wie z.B. Barrett-Ösophagus, Dysphagie, Gastritis, Duodenitis, Ulzera)
bei Patienten, die nicht in der Lage sind, nach Einnahme der Tablette mindestens 30 Minuten lang aufrecht zu sitzen oder zu stehen
Sämtliche Patienten müssen eindringlich darauf hingewiesen werden, die Dosierungsanweisungen strikt zu befolgen und auf mögliche Symptome von Veränderungen des Ösophagus zu achten. In verstärktem Masse gilt dies für Patienten, welche bereits Ösophaguserkrankungen in der Anamnese aufweisen. (z.B. Achalasie oder Ösophagusstrikturen). Die Patienten müssen angewiesen werden, rechtzeitig einen Arzt / eine Ärztin aufzusuchen, wenn sie Symptome einer Ösophagusreizung entwickeln wie Dysphagie, Schmerzen beim Schlucken, retrosternale Schmerzen oder neu auftretendes oder sich verschlimmerndes Sodbrennen.
Osteonekrosen des Kiefers
Über Osteonekrosen des Kiefers wurde sowohl unter intravenösen als auch unter oralen Bisphosphonaten berichtet. Solche Fälle wurden v.a. im Zusammenhang mit einer Zahnextraktion und/oder einer lokalen Infektion (einschliesslich Osteomyelitis) beobachtet sowie bei Malignompatienten, welche gleichzeitig eine Chemotherapie und Kortikosteroide erhielten. Vor Einleitung einer Behandlung mit Bisphosphonaten sollte, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren (z.B. maligne Erkrankung, Chemotherapie, Strahlentherapie, Kortikosteroide, ungenügende Mundhygiene), eine zahnärztliche Untersuchung mit geeigneten prophylaktischen odontologischen Massnahmen in Betracht gezogen werden.
Während der Behandlung sollten invasive zahnärztliche Eingriffe so weit wie möglich vermieden werden. Bei Patienten, die während der Behandlung mit Bisphosphonaten eine Osteonekrose des Kiefers entwickeln, kann sich diese durch zahnchirurgische Massnahmen verschlimmern. Es liegen keine Daten vor, ob eine Unterbrechung der Behandlung mit Bisphosphonaten bei Patienten, die eine zahnärztliche Intervention benötigen, das Risiko für eine Osteonekrose des Kiefers reduziert.
Das Vorgehen sollte anhand der klinischen Beurteilung durch den behandelnden Arzt / die behandelnde Ärztin festgelegt werden und sich auf eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung stützen.
Osteonekrosen des äusseren Gehörgangs
Bei der Anwendung von Bisphosphonaten wurde, hauptsächlich im Zusammenhang mit einer Langzeittherapie, auch über Osteonekrosen des äusseren Gehörgangs berichtet. Zu den möglichen Risikofaktoren für eine Osteonekrose des äusseren Gehörgangs zählen Kortikosteroide und Chemotherapien sowie lokale Risikofaktoren wie z.B. Infektionen oder Traumata. Bei Patienten, die Bisphosphonate erhalten und mit Ohrsymptomen, einschliesslich chronischer Ohreninfektionen, vorstellig werden, sollte die Möglichkeit einer Osteonekrose des äusseren Gehörgangs in Betracht gezogen werden.
Atypische Frakturen langer Röhrenknochen
Unter Therapie mit Bisphosphonaten wurden atypische subtrochanterische und diaphysäre Femurfrakturen berichtet, hauptsächlich bei Patienten, die über längere Zeit wegen einer Osteoporose behandelt wurden. Diese transversalen Frakturen oder kurzen Schrägfrakturen können an jeder Stelle entlang des Femurs von knapp unterhalb des Trochanter minor bis zu den Kondylen auftreten. Diese Frakturen treten nach einem minimalen Trauma oder ohne Trauma auf. Manche Patienten verspüren bereits Wochen bis Monate vor der Ausbildung einer vollständigen Femurfraktur Schmerzen im Oberschenkel oder im Bereich der Leiste, oftmals verbunden mit radiologischen Merkmalen einer Stressfraktur. Auch wurde über eine schlechte Heilung solcher Frakturen berichtet.
Die Frakturen treten häufig bilateral auf; daher sollte bei Patienten, welche unter einer Bisphosphonat-Therapie eine Femurschaftfraktur erleiden, auch der kontralaterale Femur untersucht werden. Bei Verdacht auf eine atypische Femurfraktur sollte bis zu einer Beurteilung des Patienten auf der Grundlage einer individuellen Nutzen-Risiko-Bewertung eine Unterbrechung der Bisphosphonat-Therapie erwogen werden.
Alle Patienten, welche mit Bisphosphonaten behandelt werden bzw. behandelt wurden, sollen dazu angehalten werden, ihren Arzt / ihre Ärztin über jegliche Schmerzen in Oberschenkel, Hüfte oder Leiste zu informieren. Jeder Patient, welcher solche Symptome aufweist, muss auf das Vorliegen einer unvollständigen Femurfraktur hin untersucht werden.
In Einzelfällen wurde unter einer Langzeittherapie mit Bisphosphonaten auch über atypische Frakturen anderer langer Röhrenknochen berichtet.
Muskuloskelettale Schmerzen
Nach der Marktzulassung wurde bei Patienten unter Bisphosphonat-Therapie über schwere Knochen, Gelenk- und/oder Muskelschmerzen berichtet, welche teilweise zu Einschränkungen der Patienten führten. Der Zeitraum zwischen dem Beginn der Bisphosphonat-Therapie und dem Auftreten dieser Symptome variierte zwischen einem Tag und mehreren Monaten. In den meisten Fällen kam es nach Absetzen des Bisphosphonats zu einer Besserung der Symptome. Bei einem Teil der Patienten traten die Symptome jedoch bei erneuter Behandlung mit demselben oder mit einem anderen Bisphosphonat erneut auf. Falls schwere Schmerzen auftreten, sollte ein Absetzen der Therapie in Erwägung gezogen werden.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Actonel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, völligem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
InteraktionenIn den klinischen Studien erhielten die Patienten ein breites Spektrum häufig verwendeter Komedikationen (z.B. NSAIDs, Acetylsalicylsäure, H2-Blocker, Protonenpumpeninhibitoren, Antazida, Calciumkanalblocker, Thiazide, Glukokortikoide, Antikoagulantien, Antikonvulsiva, Herzglykoside). Anzeichen für klinisch relevante Interaktionen fanden sich dabei nicht.
Pharmakokinetische Interaktionen
Spezifische Interaktionsstudien wurden mit Risedronat-Natrium nicht durchgeführt. Die nachfolgenden Angaben beruhen auf allgemeinen Erfahrungen mit Bisphosphonaten.
Die Absorption von Actonel wird durch die gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln mit polyvalenten Kationen (z.B. Calcium, Magnesium, Eisen und Aluminium) reduziert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Arzneimittel, die solche mehrwertigen Kationen enthalten, sollten daher zu einer anderen Tageszeit als Actonel Filmtabletten eingenommen werden. Es wird empfohlen, einen zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden zwischen der Einnahme eines Arzneimittels mit mehrwertigen Kationen und Actonel Filmtabletten einzuhalten.
Nahrungsmittel mit hohem Ca-Gehalt (z.B. Milchprodukte) sowie Vitamin- und Mineralpräparate könnten einen ähnlichen Effekt haben (siehe «Dosierung / Anwendung»).
Actonel wird im Körper nicht metabolisiert, induziert die Cytochrom P450-Enzyme nicht und bindet nur schwach an Proteine. Entsprechende Interaktionen sind daher unwahrscheinlich.
Hormon-Ersatztherapie: In einer Studie erhielten n=X Frauen in der frühen Menopause Actonel (5 mg/Tag) über einer Dauer von 12-18 Monaten zusammen mit einer Östrogen-Substitutionstherapie. Es wurden keine relevanten Interaktionen beobachtet. Wenn es angemessen erscheint, kann Actonel gleichzeitig mit einer Hormon-Ersatztherapie gegeben werden.
Pharmakodynamische Interaktionen
Nicht-steroidale Antiphlogistika (NSAIDs): Von den Patientinnen, welche in die Studien mit Actonel 5 mg/Tag resp. 35 mg/Woche zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose eingeschlossen waren, verwendeten 29% resp. 57% Acetylsalicylsäure und 37% resp. 40% NSAIDs. Unter den regelmässigen Anwenderinnen dieser Komedikationen (3 oder mehr Tage pro Woche) war die Häufigkeit unerwünschter Ereignisse im oberen Gastrointestinaltrakt bei Actonel-behandelten Patientinnen ähnlich wie bei Kontrollpatientinnen.
Tamoxifen: In einer klinischen Studie erhielten Patientinnen über eine Dauer von insgesamt 96 Wochen Risedronat 30 mg/Tag für 2 Wochen mit Wiederholung alle 12 Wochen. Ein Teil der Patientinnen wurde mit Tamoxifen behandelt. Hinweise für eine klinisch relevante Interaktion zwischen Risedronat und Tamoxifen ergaben sich dabei nicht.
Schwangerschaft, StillzeitSchwangerschaft
Es existieren keine Studien mit Risedronat bei schwangeren Frauen. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe «Präklinische Daten»). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Actonel Filmtabletten dürfen während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Stillzeit
Es liegen keine Studien beim Menschen vor. Untersuchungen an Tieren deuten darauf hin, dass eine geringe Menge Risedronat-Natrium in die Muttermilch übergeht. Actonel Filmtabletten dürfen während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Fertilität
Es liegen keine hinreichenden Erfahrungen zu möglichen Auswirkung von Risedronat auf die menschliche Fertilität vor.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenEntsprechende Studien wurden nicht durchgeführt. Unter Anwendung von Actonel Filmtabletten wurde jedoch über unerwünschte Wirkungen wie Benommenheit und entzündliche Veränderungen an den Augen berichtet, wodurch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt sein können.
Unerwünschte WirkungenDie Sicherheit von Risedronat wurde in klinischen Studien der Phase III an mehr als 15'000 Patienten untersucht.
Nachfolgend sind die unerwünschten Wirkungen nach Organsystemklasse und Häufigkeit aufgelistet, welche in klinischen Studien bei Osteoporose und/oder während der Marktüberwachung unter Anwendung von Risedronat beobachtet wurden. Die Häufigkeiten werden dabei wie folgt angegeben: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10000) und «nicht bekannt» (basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden).
Zu unerwünschten Wirkungen, welche ausschliesslich bei Patienten mit Morbus Paget beobachtet wurden, siehe unten.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Influenza
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (wie Angioödem, generalisierter Hautausschlag oder bullöse Hautreaktion, welche vereinzelt schwerwiegend sein können)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: asymptomatische Hypocalciämie
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Iritis
Sehr selten: Uveitis
Nicht bekannt: Entzündungen des Augapfels und der Orbita
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation, Dyspepsie, Übelkeit, Bauchschmerzen, Diarrhoe
Gelegentlich: Dysphagie, Oesophagitis, Gastritis, Duodenitis, Oesophagus-Ulkus
Selten: Glossitis, Oesophagusstriktur
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten: abnorme Leberfunktionswerte
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: muskuloskelettäre Schmerzen
Sehr selten: Kiefer-Osteonekrose, Knochennekrose des äusseren Gehörgangs.
Nicht bekannt: atypische subtrochanterische und diaphysäre Femurfrakturen, atypische Frakturen anderer langer Röhrenknochen als dem Femur (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»)
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: Fertilitätsstörungen beim Mann
Unerwünschte Wirkungen bei der Behandlung des Morbus Paget mit Risedronat
Bei Patienten mit Morbus Paget wurde zusätzlich jeweils in Einzelfällen über folgende unerwünschte Wirkungen berichtet:
Gutartige, bösartige und nicht spezifizierte Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
Neoplasmen
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gewichtsabnahme
Erkrankungen des Nervensystems
Benommenheit
Erkrankungen der Augen
Augentrockenheit, Amblyopie, Cornealäsion
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Tinnitus
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Brustschmerzen, Bronchitis, Apnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Colitis
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Arthralgien, Beinkrämpfe, Myasthenie
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nykturie
Allgemeine Erkrankungen
periphere Ödeme
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungSymptome
Nach massiver Überdosierung von Risedronat kann ein Absinken der Calciumwerte im Serum erwartet werden. Bei einigen dieser Patienten können auch klinische Symptome einer Hypocalciämie und/oder Hypophosphatämie auftreten.
Therapie einer Überdosierung
Zur Behandlung einer Risedronat-Überdosierung liegen keine spezifischen Informationen vor.
Durch Gabe von Milch oder Antazida, welche Magnesium, Calcium oder Aluminium enthalten, kann Risedronat gebunden und dadurch die Absorption des Natrium-Risedronats reduziert werden. Im Falle einer massiven Überdosierung kann zur Entfernung von nicht resorbiertem Risedronat eine Magenspülung in Erwägung gezogen werden, sofern diese innerhalb von 30 Minuten nach der Einnahme erfolgt.
Im Falle einer Hypocalciämie ist zu erwarten, dass die üblichen Standardverfahren zur Behandlung einer Hypocalciämie, einschliesslich intravenöser Calciumgaben, den Calciumspiegel normalisieren und die Symptome der Hypocalciämie mindern können.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
M05BA07
Wirkungsmechanismus
Risedronat-Natrium ist ein Pyridinyl-Bisphosphonat, dass sich an das Hydroxy-apatit der Knochen anlagert und die Osteoklasten-vermittelte Knochenresorption vermindert, während die Knochenneubildung auf niedrigerem Niveau erhalten bleibt.
Pharmakodynamik
Risedronat hemmt die Knochenresorption durch die Osteoklasten, was dosisabhängig zu einer Zunahme der Knochendichte (bone mineral density, BMD) führt. Die biologische Aktivität von 5 mg Natrium-Risedronat wurde durch Messung von Knochenmarkern während pharmakodynamischer und klinischer Studien bestätigt. Mit Actonel 5 mg wurde bei postmenopausalen Frauen innerhalb des ersten Behandlungsmonats eine Reduktion der biochemischen Marker des Knochenumbaus beobachtet. Diese erreichte nach 3-6 Monaten ein Maximum und blieb dann im Verlauf der weiteren Behandlung konstant. Diese Resultate zeigen, dass Risedronat-Natrium eine mässige Reduktion der Knochenresorption bewirkt. Der Knochenturnover wird reduziert, während die Osteoblastenaktivität und die Knochenmineralisierung erhalten bleiben.
Bei Männern zeigte sich unter Actonel 35 mg, Wochentabletten nach einer Behandlungsdauer von 3 und 24 Monaten ebenfalls eine Reduktion der Knochenmarker.
Klinische Wirksamkeit
Behandlung und Prävention der postmenopausalen Osteoporose
Die Wirksamkeitsstudien, deren Befunde nachfolgend beschrieben sind, wurden, so nicht anders angegeben, mit Risedronat-Filmtabletten der Dosisstärke 5mg (für die tägliche Einnahme) durchgeführt. Das entsprechende Studienprogramm schloss eine breite Population postmenopausaler Patientinnen (d.h. von der frühen bis zur späten Menopause) mit oder ohne vorbestehende osteoporotische Frakturen ein. Alle Patientinnen erhielten zusätzlich zur Studienmedikation eine Supplementierung mit Calcium sowie, im Falle niedriger Ausgangswerte, mit Vitamin D. In einer der Studien wurde auch an rund 500 Frauen in der frühen Menopause eine Actonel-Monotherapie mit der gleichzeitigen Gabe einer Östrogen-Substitutionstherapie verglichen.
Therapeutische Äquivalenz der 5mg Filmtabletten mit den 35mg Filmtabletten konnte gezeigt werden.
Die Resultate dieser Placebo-kontrollierten Studien zeigen:
Actonel reduzierte die Häufigkeit von Wirbelfrakturen bei postmenopausalen Frauen mit Osteoporose im Vergleich zu Placebo signifikant. Dieser Effekt wurde bereits am Ende des ersten Behandlungsjahres gefunden. Ein signifikanter Nutzen wurde auch bei Patientinnen gezeigt, bei welchen zu Studienbeginn bereits mehrfache Frakturen vorlagen.
In einer Studie an 70-79-jährigen Frauen wurde das Risiko von Hüftfrakturen nach 3 Jahren im Vergleich zu Placebo signifikant reduziert.
Auch die Gesamthäufigkeit des kombinierten Endpunktes von nichtvertebralen, osteoporosebedingten Frakturen an Hüfte, Handgelenk, Oberarm, Becken, Schlüsselbein und Bein wurde durch Actonel reduziert.
Actonel erhöhte im Vergleich zu Placebo die BMD an LWS, Schenkelhals und Trochanter sowie am Handgelenk signifikant und verhinderte einen Knochenverlust des mittleren Radiusschaftes. In einer Studie fand sich eine signifikante Erhöhung der BMD an LWS, Femurhals und Trochanter bereits 3 Monate nach Behandlungsbeginn, welche bis zum Behandlungsende anhielt. Die Wirkung am distalen Radius war hingegen nicht zu allen Zeitpunkten signifikant.
Die Zunahme der BMD an der LWS war signifikant stärker, wenn Actonel vor dem Frühstück statt zu einer anderen Tageszeit eingenommen wurde.
Actonel reduzierte bei postmenopausalen Frauen die Körpergrössenabnahme nach 3 Jahren im Vergleich zu Placebo signifikant. Dies stand im Einklang mit einer signifikant verminderten Progression der Indices für Wirbeldeformationen.
Relevante Sicherheitsbefunde
Knochenbiopsien von postmenopausalen Frauen, welche während 2-3 Jahren täglich mit 5 mg Actonel behandelt wurden, zeigten die erwartete mässige Abnahme im Knochenumbau. Die Knochenbildung, während der Actonel-Behandlung war hinsichtlich lamellarer Struktur und Knochenmineralisation normal.
Endoskopische Befunde von Patientinnen mit mittleren bis schweren gastrointestinalen Beschwerden in Actonel- und Kontrollgruppen ergaben unter Einhaltung der in der Rubrik «Dosierung / Anwendung» empfohlenen Vorsichtsmassnahmen keine Hinweise auf Magen-, Duodenal- oder Oesophagusulcera in Zusammenhang mit der Behandlung. Selten wurde in der Actonelgruppe eine Duodenitis beobachtet.
Behandlung der Osteoporose bei Männern
In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie wurden n=285 männliche Patienten mit Osteoporose (T-Score an der LWS -3,21) mit Actonel 35 mg pro Woche behandelt. Die Patienten erhielten gleichzeitig Calcium und Vitamin D. Es zeigte sich im Vergleich zu Placebo nach 6 und 24 Monaten eine signifikante Zunahme der BMD an LWS, Schenkelhals und Trochanter.
Ebenfalls zeigte sich ein Trend zur Reduktion klinischer Frakturen.
Kortikosteroid-induzierte Osteoporose
Die Wirksamkeit von Actonel 5mg täglich zur Behandlung und Prävention der Kortikosteroid-induzierten Osteoporose wurde in mehreren Placebo-kontrollierten Studien untersucht. In diese Studien waren sowohl Patienten eingeschlossen, welche die Kortikosteroidtherapie (≥7,5 mg Prednison/Tag oder Äquivalent) bereits seit mehr als 6 Monaten einnahmen, als auch solche, bei welchen erst innerhalb der vorangegangenen 3 Monate mit der Steroidtherapie begonnen worden war. Alle Studienteilnehmer erhielten zusätzlich Calcium. In der Studie mit neu begonnener Steroidtherapie erhielten darüber hinaus alle Patienten zusätzlich eine Supplementierung mit Vitamin D. Die Resultate dieser Studien zeigen:
·Unter Actonel blieb die BMD an LWS, Femurhals und Trochanter im Vergleich zu Placebo erhalten oder wurde sogar erhöht.
·Actonel reduzierte die Häufigkeit von Wirbelfrakturen bei Patienten mit Kortikosteroid-induzierter Osteoporose im Vergleich zu Placebo nach einem Jahr. Dies war über die Gesamtheit aller Studien statistisch signifikant.
·Histologische Untersuchungen der Knochenbiopsien von Patienten mit Kortikosteroid- und Actonelbehandlung zeigten, dass eine normale Knochenstruktur und Knochenbildung vorlag und der Knochenumbau unverändert erhalten wurde.
Osteodystrophia deformans (Morbus Paget)
Die Wirksamkeit von Risedronat-Natrium 30 mg täglich wurde in sechs klinischen Studien an insgesamt über 390 männlichen und weiblichen Patienten über einen Zeitraum von bis zu 6 Monaten untersucht. Zwei dieser Studien waren aktiv kontrolliert (Vergleichspräparat war 400 mg Etidronat/Tag). Bei den übrigen vier Studien handelte es sich um Open-Label-Studien.
Nach 2-monatiger Behandlung mit 30 mg Actonel/Tag war der Anteil der Patienten, bei welchen sich die alkalische Serumphosphatase (AP) normalisiert hatte, signifikant höher als unter dem aktiven Komparator (400 mg Etidronat/Tag; 77% vs. 11%). Signifikante Unterschiede wurden auch für die Abnahme von Hydroxyprolin/Kreatinin und Desoxypyridinolin/Kreatinin im Urin gefunden.
Röntgenuntersuchungen zu Therapiebeginn und nach 6 Monaten zeigten eine Abnahme im Ausmass der osteolytischen Läsionen sowohl im appendikulären wie im axialen Skelett. Osteolytische Läsionen der unteren Extremitäten besserten sich oder blieben unverändert. Es wurden keine neuen Frakturen beobachtet.
Der beobachtete Effekt war bei allen Paget-Patienten ähnlich, unabhängig von einer allfälligen Vorbehandlung und vom Schweregrad der Erkrankung. Erfahrungen liegen nur für eine Behandlungsdauer von bis zu 3 Jahren vor.
PharmakokinetikAbsorption
Risedronat-Natrium wird im oberen Gastrointestinaltrakt resorbiert und erreicht ungefähr 1 Stunde nach oraler Gabe maximale Plasmakonzentrationen. Im untersuchten Dosisbereich (Einzeldosis 2,5-30 mg; wiederholte Gabe von 2,5-5 mg/Tag und bis 50 mg wöchentlich) war die Absorption unabhängig von der Dosierung.
Die mittlere orale Bioverfügbarkeit der Tabletten beträgt <1%. Sie wird halbiert, falls Risedronat-Natrium mit Nahrung oder weniger als 30 Min. vor dem Frühstück verabreicht wird.
Distribution
Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady State beträgt 6,3 l/kg. Im Plasma liegt der Wirkstoff zu etwa 24% proteingebunden vor.
Metabolismus
Es gibt keine Hinweise auf eine systemische Metabolisierung von Risedronat-Natrium.
Elimination
Nach oraler Gabe zeigt das Serumkonzentrationsprofil einen mehrphasischen Zeitverlauf: die initiale Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 1½ Stunden, die terminale exponentiale Halbwertszeit 480 Stunden. Etwa die Hälfte der absorbierten Dosis wird innerhalb von 24 Stunden mit dem Urin ausgeschieden, und 90% einer oral verabreichten Dosis wurden innerhalb von 10 Tagen im Urin wiedergefunden. Die mittlere renale Clearance beträgt 0,0677 l/h/kg, die mittlere orale Clearance 14,9 l/h/kg. Die Differenz beruht primär auf der nicht-renalen Clearance oder der Clearance durch Adsorption an die Knochen. Die renale Clearance ist nicht konzentrationsabhängig. Es besteht eine lineare Beziehung zwischen der renalen Clearance und der Kreatinin-Clearance.
Nicht absorbiertes Risedronat-Natrium wird unverändert mit den Faeces ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Bioverfügbarkeit und Distribution waren bei älteren (>60-jährigen) und jüngeren Probanden ähnlich. Auch bei Patienten ≥75 Jahre fanden sich keine relevanten Unterschiede gegenüber jungen Erwachsenen.
Kinder und Jugendliche
Ausserhalb der zugelassenen Indikationen wurde die Pharmakokinetik von Risedronat bei pädiatrischen Patienten mit Osteogenesis imperfecta im Alter von 4-<16 Jahren untersucht. Die vorhandenen Studiendaten deuten jedoch auf ein negatives Nutzen-Risiko-Verhältnis in dieser Population aufgrund mangelnder Wirksamkeit hin.
Nierenfunktionsstörungen
Klinische Daten von Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) sind beschränkt. Im untersuchten Bereich wurde ein linearer Zusammenhang zwischen renaler Clearance und Kreatinin-Clearance gefunden (siehe «Dosierung / Anwendung»).
Leberfunktionsstörungen
Die Pharmakokinetik von Risedronat-Natrium wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht, da der Wirkstoff nicht hepatisch metabolisiert wird.
Geschlecht
Die Bioverfügbarkeit von Risedronat war bei männlichen und weiblichen Probanden ähnlich.
Präklinische DatenToxizität bei wiederholter Gabe
In toxikologischen Studien an Ratten und Hunden wurde eine dosisabhängige Hepatotoxizität von Risedronat-Natrium beobachtet, primär als erhöhte Leberenzyme, die bei der Ratte mit histologischen Veränderungen einherging. Die klinische Relevanz dieser Beobachtungen ist unbekannt. Testikuläre Toxizität trat bei Ratten und Hunden bei Expositionen auf, die über der humantherapeutischen Exposition lagen. Dosisabhängige Fälle von Irritationen der oberen Atemwege wurden bei Nagetieren häufig bemerkt. Ähnliche Effekte wurden bei anderen Bisphosphonaten beobachtet. In länger dauernden Untersuchungen bei Nagetieren wurden zudem Auswirkungen auf die unteren Atemwege beobachtet, allerdings ist die klinische Relevanz dieser Beobachtungen unklar.
Reproduktionstoxizität
In Studien zur Reproduktionstoxizität wurden bei Expositionen, die ähnlich der klinischen Exposition waren, Knochenveränderungen an Sternum und/oder Schädel der Feten behandelter Ratten beobachtet, sowie Hypocalciämie und Mortalität bei trächtigen weiblichen Tieren, die den Wurf austrugen. Es gab keine Hinweise auf Teratogenität bei Dosen von 3,2 mg/kg/Tag bei Ratten und 10 mg/kg/Tag bei Kaninchen, allerdings sind nur von einer geringen Anzahl Kaninchen Daten verfügbar. Toxizität bei den Muttertieren verhinderte die Untersuchung höherer Dosen.
Genotoxizität/Kanzerogenität
Studien zur Genotoxizität und zum kanzerogenen Potential liessen keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Zulassungsnummer55214 (Swissmedic).
PackungenActonel 30 mg Filmtabletten: 28 [B].
Actonel 35 mg Wochentabletten, Filmtabletten: 4 und 12 [B].
ZulassungsinhaberinFuture Health Pharma GmbH, 8620 Wetzikon
Stand der InformationSeptember 2025
|