Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenPatienten immunsupprimierte Patienten
Die Daten bei leicht/mittelgradig immungeschwächten Patienten sind begrenzt. Daher ist es nicht möglich, das Nutzen-Risiko-Verhältnis in dieser Population zu bestimmen. Das Risiko, nach der potenziellen Übertragung von Krankheitserregern Komplikationen zu entwickeln, ist bei immungeschwächten Patienten wahrscheinlich erhöht. Als Vorsichtsmassnahme werden bei leicht/mittelgradig immungeschwächten Patienten zusätzliche Screeningtests bei Spendern auf Stuhl und Blut durchgeführt.
Chronisch entzündliche Darmerkrankung (IBD)
Wenn der/die Patient/in bekanntermassen an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (IBD) leidet, ist es meist notwendig, die IBD-Behandlung vor und nach dem FMT zu verstärken, da ein Risiko für Schübe nach dem Transfer fäkaler Mikrobiota beschrieben wurde. Ob der FMT für diese Schübe verantwortlich ist, ist nicht bewiesen. Diese Vorfälle sind selten (weniger als 5 %).
Behandlung mit systemischen Antibiotika
Die Behandlung mit Transfert de microbiote fécal pour utilisation allogénique CHUV, Kapseln mit veränderter Wirkstofffreisetzung sollte bei einer systemischen Antibiotikatherapie verschoben werden, da die Einnahme von Antibiotika die Wirkung des Fäkalen Mikrobiota-Transfers aufheben kann. Wenn eine Antibiotikatherapie geplant ist (z.B. Antibiotikaprophylaxe bei zahnärztlichen Eingriffen), ist es ratsam, den FMT nach der geplanten Antibiotikatherapie zu verschieben oder die geplante Antibiotikatherapie mit einem Abstand von mindestens einem Monat nach dem FMT durchzuführen.
Bei der Antibiotikaprophylaxe mit Sulfamethoxazol-Trimethoprim (Bactrim) bei immunsupprimierten Patienten zur Prävention einer opportunistischen Infektion mit Pneumocystis jirovecii können therapeutische Alternativen in Betracht gezogen werden. Je nach Nutzen-Risiko-Abwägung und wenn es keine Alternative gibt, wird Sulfamethoxazol-Trimethoprim idealerweise 72 Stunden bis eine Woche nach dem FMT wieder eingenommen.
Übertragbare Infektionserreger
Trotz der strengen Auswahlkriterien für Spenderinnen und Spender kann ein potenzielles Risiko der Übertragung einer Krankheit oder Infektion nicht vollständig ausgeschlossen werden. Bisher sind solche Ereignisse jedoch aussergewöhnlich. Durch eine strenge Auswahl der Spender kann dieses Risiko minimiert werden.
Potenzielles Vorhandensein von Lebensmittelallergenen
Dieses Produkt wird aus menschlichen Fäkalien hergestellt und kann Lebensmittelallergene enthalten. Das Potenzial, unerwünschte Reaktionen aufgrund von Nahrungsmittelallergenen auszulösen, ist nicht bekannt.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Dieses Medikament enthält weniger als 23 mg Natrium pro Behandlung (15 bis 20 Kapseln), d. h. es ist im Wesentlichen "natriumfrei".
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