ÜberdosierungPyridostigmin kann zu einer cholinergen Krise führen. Die Anzeichen einer Überdosierung aufgrund muskarinischer Wirkungen können Bauchkrämpfe, gesteigerte Peristaltik, Durchfall, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, verstärkte Bronchialsekretion, Bronchospasmus, Speichelfluss, Hyperhydrose und Miosis sein.
Nikotinartige Nebenwirkungen äussern sich als Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen und allgemeine Schwäche bis zu Paralyse, welche in besonders schweren Fällen zu Apnoe und zerebrale Anoxie führen kann. Hypotonie bis zum kardiovaskulären Kollaps, Bradyarrhythmie bis zum Herzstillstand können ebenfalls auftreten.
Zentralnervöse Wirkungen können Erregung, Verwirrung, verwaschene Sprache, Nervosität, Irritation und visuelle Halluzinationen einschliessen. Krämpfe und Koma können auftreten.
Gegenmassnahmen bestehen im sofortigen Absetzen von Mestinon/Mestinon retard oder anderen Cholinergika. Bei schwerer Atemdepression ist eine künstliche Beatmung einzuleiten. Als spezifisches Antidot werden 1-2 mg Atropinsulfat langsam intravenös gegeben. Nach Bedarf ist diese Dosis in Abständen von 5 bis 30 Minuten zu wiederholen.
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