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Fachinformation zu Suxamethonium Aguettant:Aguettant Suisse SA
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Suxamethonium lähmt die Atemmuskulatur sowie andere Skelettmuskeln, hat jedoch keine Wirkung auf das Bewusstsein.
Es wird empfohlen, eine geeignete neuromuskuläre Monitoring-Technik zur Bewertung der neuromuskulären Blockade und der Erholungsphase einzusetzen.
Anaphylaktische Reaktion
Allergische und nicht-allergische anaphylaktische Reaktionen wurden während der Narkoseeinleitung berichtet, teilweise auch bei Patienten ohne vorherige Curare-Exposition. Die häufigsten Symptome sind ein erythematöser Hautausschlag oder ein Erythem, das entweder lokal an der Injektionsstelle oder generalisiert auftreten kann und sich unter Umständen zu einem anaphylaktischen Schock und/oder Bronchospasmus entwickeln kann. Bronchospasmen und/oder anaphylaktischer Schock können in einigen Fällen ohne begleitende Hautreaktionen auftreten. Auch ein Angioödem wurde beobachtet.
Beim Auftreten erster Anzeichen ist die Verabreichung von SUXAMETHONIUM AGUETTANT sofort und endgültig abzubrechen, selbst wenn die Dosis noch nicht vollständig verabreicht wurde. Es ist dann eine symptomatische Behandlung einzuleiten.
Im Falle einer allergischen Reaktion muss eine symptomatische Behandlung erfolgen. Allergologische Untersuchungen müssen ebenfalls durchgeführt werden, beginnend mit einer sofortigen Probenentnahme, gefolgt von einem Hauttest (siehe „Unerwünschte Wirkungen“).
Kreuzempfindlichkeit
Es wurden hohe Kreuzempfindlichkeitsraten von über 50 % zwischen Arzneimitteln berichtet, die eine neuromuskuläre Blockade auslösen. Daher sollte vor der Gabe von Suxamethonium nach Möglichkeit eine Überempfindlichkeit gegenüber anderen Medikamenten, die neuromuskuläre Blockaden verursachen, ausgeschlossen werden. Suxamethonium darf bei empfindlichen Patienten nur dann verwendet werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Patienten, die während einer Allgemeinanästhesie eine Überempfindlichkeitsreaktion zeigen, sollten anschliessend auf eine mögliche Überempfindlichkeit gegenüber anderen neuromuskulären Blockern untersucht werden.
Mangelnde oder verminderte Aktivität der Plasmacholinesterase
Suxamethonium wird rasch von der Plasmacholinesterase abgebaut, was die Intensität und Dauer der neuromuskulären Blockade begrenzt. Patienten mit verminderter Plasmacholinesterase-Aktivität sprechen mit einer verlängerten Wirkungsdauer auf Suxamethonium an. Etwa 0,05 % der Bevölkerung weisen eine erblich bedingte Verminderung der Plasmacholinesterase-Aktivität auf, die eine Verlängerung der Wirkdauer von Suxamethonium um über eine Stunde verursacht. Bei anhaltender Kurarisierung sollte die kontrollierte Beatmung so lange fortgeführt werden, bis die spontane Atmung wieder einsetzt und die Muskelfunktion normalisiert ist.
Eine verlängerte und verstärkte neuromuskuläre Blockade kann nach Injektion von Suxamethonium infolge einer verminderten Aktivität der Plasmacholinesterase bei bestimmten Erkrankungen und in den folgenden Fällen auftreten:
·physiologische Veränderungen während der Schwangerschaft oder im Wochenbett (siehe „Schwangerschaft, Stillzeit“);
·genetisch bedingte Anomalie der Plasmacholinesterase (siehe „Kontraindikationen“);
·schwerer generalisierter Tetanus, Tuberkulose sowie andere chronische oder schwere Infektionen;
·schwere Verbrennungen (siehe „Kontraindikationen“);
·chronisch schwere Erkrankung, bösartige Erkrankung, chronische Anämie und Mangelernährung;
·Leberversagen im Endstadium, akutes oder chronisches Nierenversagen (siehe „Dosierung/Anwendung“);
·Autoimmunerkrankungen: Myxödem;
·Kollagenosen;
·Iatrogene Ursachen: nach Plasmaaustausch, Plasmapherese oder extrakorporaler Zirkulation sowie im Zusammenhang mit begleitender medikamentöser Behandlung (siehe „Interaktionen“).
Maligne Hyperthermie
Da Suxamethonium in Kombination mit anderen Anästhetika (z.  B. halogenierten Inhalationsmitteln) angewendet werden kann und eine maligne Hyperthermie auch ohne erkennbare Auslöser während der Narkose auftreten kann, ist es unerlässlich, dass medizinisches Fachpersonal mit den Frühwarnzeichen, der Diagnosestellung und der Notfallbehandlung der malignen Hyperthermie vertraut ist. Ein isolierter Krampf des Massetermuskels kann auftreten und trotz erschlaffter anderer Muskeln die Intubation verhindern. Gleichzeitig kann er ein Frühwarnzeichen für eine maligne Hyperthermie sein. Weitere Anzeichen einer malignen Hyperthermie sollten anschliessend sorgfältig untersucht werden.
Bei Auftreten einer malignen Hyperthermie ist die Gabe aller bekannten anästhetischen Auslöser (einschliesslich Suxamethonium) sofort einzustellen, und alle notwendigen Behandlungsmassnahmen müssen unverzüglich eingeleitet werden. Intravenöses Natriumdantrolen ist die spezifische Erstlinientherapie und muss unverzüglich nach Diagnosestellung verabreicht werden.
Muskelbeschwerden
Muskelbeschwerden treten nach der Verabreichung von Suxamethonium häufig auf, besonders bei ambulanten Patienten, die sich einer kleineren Operation unter Allgemeinanästhesie unterziehen (siehe „Unerwünschte Wirkungen“). Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ausmass der sichtbaren Muskelzuckungen nach Suxamethonium-Gabe und Häufigkeit oder Schwere der Schmerzen konnte nicht bestätigt werden. Suxamethonium ist bei Patienten mit Knochenbrüchen oder Muskelspasmen mit Vorsicht anzuwenden, da die anfänglichen Muskelzuckungen das Verletzungsrisiko erhöhen können.
Hyperkalämie
Eine akute, vorübergehende Erhöhung des Kaliumspiegels tritt häufig nach der Gabe von Suxamethonium bei gesunden Personen auf; diese Erhöhung beträgt etwa 0,5 mmol/l. Bei bestimmten Erkrankungen und pathologischen Zuständen kann der Kaliumanstieg nach Suxamethoniumgabe stark ausgeprägt sein und zu schweren Herzrhythmusstörungen bis hin zum Herzstillstand führen. Bei Patienten mit schwerer Sepsis korreliert das Risiko einer Hyperkaliämie mit dem Schweregrad und der Dauer der Infektion.
Schwere Myasthenie und andere myasthene Syndrome
Die Verabreichung von Suxamethonium wird bei Patienten mit fortgeschrittener schwerer Myasthenie nicht empfohlen. Auch bei Resistenz gegenüber Suxamethonium entwickeln diese Patienten einen Phase-II-Block, der zu einer verzögerten Erholung führen kann. Patienten mit Eaton-Lambert-Syndrom zeigen eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Suxamethonium, daher ist eine Verringerung der Dosis notwendig.
Bradykardie und andere Herzrhythmusstörungen
Suxamethonium wirkt nicht direkt auf den Herzmuskel, kann aber durch Stimulation autonomer Ganglien und muskarinischer Rezeptoren Herzrhythmusstörungen bis hin zu Herzstillstand auslösen.
Bei gesunden Erwachsenen kann Suxamethonium bei der Erstgabe vorübergehend zu einer leichten Bradykardie führen. Bradykardien treten besonders häufig bei Kindern und nach wiederholter Verabreichung von Suxamethonium sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auf. Suxamethonium kann eine Bradykardie, die durch Halothan oder andere Arzneimittel verursacht wird, zusätzlich verstärken. Bei gleichzeitiger Anwendung der beiden Arzneimittel während der Anästhesie ist erhöhte Vorsicht geboten. Eine vorbeugende intravenöse Gabe von Atropin oder Glycopyrrolat reduziert signifikant Häufigkeit und Schwere der Suxamethonium-induzierten Bradykardie.
Ohne vorliegende oder durch Suxamethonium ausgelöste Hyperkaliämie sind ventrikuläre Arrhythmien nach der Gabe von Suxamethonium selten. Patienten, die Digitalispräparate einnehmen, sind hingegen stärker für derartige Arrhythmien prädisponiert.
Muskarinische Wirkungen
Die muskarinischen Wirkungen von Suxamethonium, etwa eine verstärkte Bronchial- oder Speichelsekretion, lassen sich durch die prophylaktische Gabe von Atropin verhindern.
Erhöhung des Augeninnendrucks
Die Gabe von Suxamethonium ist bei Patienten mit offener Augenoperation kontraindiziert.
Pädiatrische Population
SUXAMETHONIUM AGUETTANT wird nicht für Kinder unter 12 Jahren empfohlen. Bei der Anwendung bei Kindern über 12 Jahren ist Vorsicht geboten, da bei pädiatrischen Patienten häufiger eine unerkannte Myopathie oder eine unbekannte Veranlagung zu maligner Hyperthermie und Rhabdomyolyse vorliegen kann. Dies erhöht das Risiko schwerer Nebenwirkungen nach der Gabe von Suxamethonium (siehe „Kontraindikationen“ und „Unerwünschte Wirkungen“).
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält 27,9 mg Natrium pro 10 ml, was 1,4 % der von der WHO empfohlenen maximalen täglichen Nahrungsaufnahme von 2 g Natrium pro Erwachsenem entspricht".

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